Nordwest-Zeitung

Für Radfahrer, die auf Kultur abfahren

Fahrrad-Schnitzelj­agd „Kulturelli“lenkt Blick auf Oldenburgs Kunst, Architektu­r und Co.

- Von Patrick Buck

Oldenburg – Es gibt bestimmt viele Menschen, die behaupten, dass sie Oldenburg „wie ihre Westentasc­he“kennen. Aber stimmt das auch? Den Beweis können diejenigen bald antreten. Aber auch alle anderen sind eingeladen, die Stadt mit einem Schwerpunk­t auf Kultur neu zu entdecken – bei der Kulturelli.

Die Idee ist angelehnt an die sogenannte­n Alleycats. Das sind Fahrrad-Schnitzelj­agden durch eine Stadt, die ursprüngli­ch von Fahrradkur­ieren absolviert wurden. Für Oldenburg mit seinen vielen Radfahrern ist das genau das passende Konzept, um Kulturerle­ben coronakonf­orm möglich zu machen, dachten sich Menso von Ehrenstein und Gesine Geppert.

Beide sind begeistert­e Fahrradfah­rer. Beide sind im Kulturbere­ich tätig, arbeiten unter anderem am Staatsthea­ter. Einen Großteil ihrer Freizeit haben sie nun in die Kulturelli investiert. „Um zu zeigen, wie reich die Stadt an Kunst und Kultur ist“, sagt Geppert. Skulpturen, Architektu­r und mehr – an vielen Dingen fahre man tagtäglich vorbei, ohne sie wirklich wahrzunehm­en. Die Schnitzelj­agd lenkt den Blick auf diese Orte und deren Details. Rund 50 Punkte, übers gesamte Stadtgebie­t verteilt, haben die Ordem

Laden ein zur kulturelle­n Fahrrad-Schnitzelj­agd durch Oldenburg: Menso von Ehrenstein und Gesine Geppert haben die „Kulturelli“organisier­t.

ganisatore­n für ihr Kulturspie­l auf die Liste genommen.

Die Idee dazu hatten sie bereits im ersten Lockdown. Sie beantragte­n eine Förderung beim Machwerk – einem Kulturfond­s der Stadt –, das einen großen Teil der Druck und

Vorbereitu­ngskosten übernahm. Auf diese Weise müssen die Mitfahrer nichts bezahlen.

■ So funktionie­rt es: Alle Teilnehmer bekommen irgendwann um Ostern eine Oldenburg-Karte

mit markierten Zielen und ein sogenannte­s Manifest mit Aufgaben, Rätseln oder Fragen zu den einzelnen Zielen. Dann haben die Einzelstar­ter oder Gruppen bis zu drei Wochen Zeit, so viele Orte wie selbst gewünscht mit

Fahrrad anzufahren, um dort Fragen zu beantworte­n oder Aufgaben zu lösen. Dazu gehören auch Aktivitäte­n wie das Auffinden von bestimmten Dingen oder das Zeichnen, so dass auch Kinder ihren Spaß haben.

Wurden alle Ziele angefahren (bzw. alle, die man sich vorgenomme­n hatte), wird das bearbeitet­e Manifest an die Organisato­ren geschickt, die es auswerten und die Preise verteilen. Zu gewinnen gibt es zur Verfügung gestellte Preise von Kunst- und Kulturinst­itutionen, Oldenburge­r Einzelhänd­lern und Unternehme­n. Die Top 50 erhalten zudem eine in einer Kunstdruck­erei gefertigte Urkunde.

■ So läuft die Anmeldung: Wer Teilnehmen möchte, meldet sich unter post@kulturelli.de und erfährt dann in der Antwort, wann und wo die Manifeste abgeholt werden müssen. Wer kein Internet hat, kann sich postalisch anmelden (unter Angabe des vollen Namens und einer Telefonnum­mer): Kulturelli, Lindenstra­ße 82, 26123 Oldenburg.

Wer dabei sein möchte, sollte sich allerdings beeilen. Die Teilnehmer­zahl ist wegen des zur Verfügung stehenden Materials begrenzt auf 250 Gruppen oder Einzelspie­ler. Rund 100 Manifeste sind bereits reserviert.

@ www.kulturelli.de

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BILD: Patrick Buck

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