Ein Praktikum trotz Corona finden
Suche in Pandemiezeiten stellt für viele Berufsanfänger eine Herausforderung dar
Oldenburg – Praktika bieten jungen Erwachsenen die Möglichkeit, einen Beruf kennenzulernen oder erworbenes Wissen praktisch anzuwenden. In der Corona-Krise kämpfen viele Unternehmen jedoch mit wirtschaftlichen Einbußen und HomeofficeRegelungen. Wie problematisch ist es, in dieser Zeit ein Praktikum zu finden? Und was ist Suchenden dabei zu raten? Vier Fragen und Antworten zu Praktika in der Pandemie.
Wie schwierig ist die ? Praktikumssuche aktuell
„Aufgrund der Kontaktbeschränkungen durch die Pandemie ist es für junge Menschen schwieriger geworden, einen Praktikumsplatz zu finden, da viele Praktika verschoben werden oder ganz entfallen“, erklärt Beate ScheruppHilsberg, Referentin für Berufsberatung bei der Bundesagentur für Arbeit. Für junge Leute wird es schwieriger, berufliche Erfahrungen zur Orientierung zu sammeln. Studierenden, deren Studienfach ein Praktikum beinhaltet, droht eine Verlängerung der benötigten Semester. Manche Praktika können jedoch auch online von zu Hause stattfinden. So kann der Oldenburger Energiekonzern EWE Studierenden und anderen Erwachsenen hauptsächlich mobile Praktika anbieten. Wenn die Anwesenheit notwendig ist, wird auf Hygienemaßnahmen, wie das Tragen einer FFP2-Maske, Wert gelegt.
Können auch OnlinePraktika ? sinnvoll sein
In manchen Unternehmen sind Praktika auf Distanz möglich. Scherupp-Hilsberg hält die Online-Praktika für eine gute Alternative. Zwar fehle dabei „der Blick über die Schulter“bei den Kollegen, genauso wie der „informelle Austausch in der Kaffeeküche“. Es sei aber ein guter Rahmen, um sich in Fähigkeiten wie eigenständiges Arbeiten, Zeitmanagement sowie Organisations- und Kommunikationsfähigkeiten zu üben. Auch werden „über die Arbeit mit virtuellen Kommunikationsplattformen wichtige digitale Kompetenzen erworben“. Unter Einhaltung von Hygieneregeln sei oft eine Mischform mit Präsenz- und
Onlinearbeit möglich.
Auch Michael Bruns, Sprecher der IHK Oldenburg, betont die Vorteile eines OnlinePraktikums, sagt aber auch:
„Ein Ersatz für ein vollwertiges Praktikum im Betrieb kann es nicht sein.“
Was kann Suchenden ? empfohlen werden
Bruns und Scherupp-Hilsberg raten, initiativ Betriebe nach
Möglichkeiten anzusprechen. Informationen könnten Suchende auch durch den Besuch virtueller Berufsmessen wie der „job4u“einholen. Manchmal führt erst der Weg durch eine Vielzahl von Bewerbungen zu einer passenden Praktikumsstelle.
„Wichtig ist es, sich durch die Situation nicht zu entmutigen zu lassen“, meint Scherupp-Hilsberg. Wenn aus dem Wunschpraktikum nichts wird, lohne sich aber der Blick nach Alternativen. „So kann in der Krise auch eine Chance liegen, neue Aufgabenbereiche kennenzulernen.“Bei Pflichtpraktika im Studium veröffentlichen Hochschulen häufig Listen mit bisherigen Praktikumsgebern oder passende
Stellenausschreibungen.
Welche Alternativen gibt ? es zur Berufsorientierung
Laut Scherupp-Hilsberg bietet auch ein Ehrenamt Gelegenheit, sich auszuprobieren. „Hilfreich ist auch oft das Gespräch mit erfahrenen Berufspraktikerinnen und -praktikern sowie Verwandten oder Freunden.“Neben Beratungsgesprächen per Video bietet die Bundesagentur auch Online-Angebote. „So können junge Menschen mit ,Check-U‘ ihre Talente entdecken, sich im ,Berufenet‘ zu Berufen informieren und in ,BerufeTV‘ Einblicke in die Berufswelt gewinnen.“