Nordwest-Zeitung

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Sorgen bereite ihr der sogenannte Streichelz­oo-Tourismus, „da werden Grenzen verletzt, da wird gefüttert und verfolgt.“Solche Situatione­n könnten für beide Seiten gefährlich werden.

Inzwischen haben die klugen Pferdchen ihre eigenen Wege gefunden, um allzu viel Stress zu vermeiden. Sie wissen ganz genau, wann Wochenende oder Ferienzeit ist. Dann ziehen sie sich in die abgelegene­ren Bereiche des Parks zurück. Auch Geburten werden von den Stuten möglichst so lange zurückgeha­lten, bis sie wieder unter sich sind.

Sanft und gelassen

Koniks, so die Fachfrau, haben ein ausgeprägt­es Sozialverh­alten. Jedes Mitglied hat seine ganz besondere Aufgabe und Position. Leitstute Gloria entscheide­t als Anführerin, wann und wo geruht oder gefressen wird. Der Leithengst ist für den Schutz der Gruppe zuständig. „Er ist unheimlich sanft und gelassen,“sie schmunzelt, „für mich der Inbegriff eines Gentleman.“Goliaths Lieblingss­tute sei die forsche Peggy. „Die führen eine richtige Liebesbezi­ehung und stehen oft Hals an Hals und Bauch an Bauch.“

Jedenfalls beschließt Gloria jetzt, dass die Herde weiterzieh­t. Gemächlich trottet sie voran zu neuen Futterplät­zen.

Als Wald- und Steppentie­re fressen die Koniks übrigens nicht nur Gras sondern auch Wurzeln, Rinde, Blätter und Zweige. Der Park ist für sie wie eine natürlich Apotheke – sie wissen genau, welche Kräuter verdauungs­fördernd, heilsam oder giftig sind. „Wildpferde­Weisheit“nennt Redeker das.

Zugleich gestalten sie durch ihre Futterwahl und den Verbiss der Bäume das Landschaft­sbild. So verwandelt sich die einstige Baumschule im Laufe der Zeit wieder in eine Naturlands­chaft mit einer Vielzahl seltener Vogel- und Insektenar­ten.

Natur und Kultur erleben: Ein weiterer Anziehungs­punkt,

direkt im Park gelegen, ist das außergewöh­nliche Atelier- und Kunsthaus zu Weener. Dort finden regelmäßig Ausstellun­gen und Konzerte statt.

@ www.kunsthaush­essepark.eu

Um die Betreuung

@ bit.ly/3cYuPAF

@ www.nabu-woldenhof.de

Das Nabu-Beweidungs­projekt ist noch bis 2024 geplant. Anschließe­nd muss mit dem privaten Parkeigent­ümer und der Stadt neu verhandelt werden. „Ich hoffe sehr, dass dieser Lebensraum erhalten bleibt“, wünscht sich Britta Redeker, „es ist ein Geschenk, sich hier als Gast bewegen zu dürfen.“

Der Ort mit dem Wechselspi­el an lichten Flächen und Waldgruppe­n, der Flora und Fauna, sei im weiten Umkreis einzigarti­g. Und die Begegnung mit den Wildpferde­n – davon ist sie überzeugt – „macht einfach nur glücklich!“

 ?? BILD: Peter Andryszak ?? Der Hessepark: Ein Stück Wildnis, das den Koniks viel Raum zum Grasen bietet
Vielfältig­e Lebensräum­e, botanische Kostbarkei­ten und wildlebend­e Pferde machen den 33 Hektar großen Hessepark Weener (Landkreis Leer) zu einem bundesweit einzigarti­gen Erlebnisra­um. Er ist für die Öffentlich­keit frei zugänglich.
der Wildpferde und des Parks kümmert sich Rangerin Britta Redeker. Infos und Bildungsan­gebote unter
BILD: Peter Andryszak Der Hessepark: Ein Stück Wildnis, das den Koniks viel Raum zum Grasen bietet Vielfältig­e Lebensräum­e, botanische Kostbarkei­ten und wildlebend­e Pferde machen den 33 Hektar großen Hessepark Weener (Landkreis Leer) zu einem bundesweit einzigarti­gen Erlebnisra­um. Er ist für die Öffentlich­keit frei zugänglich. der Wildpferde und des Parks kümmert sich Rangerin Britta Redeker. Infos und Bildungsan­gebote unter
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