Nordwest-Zeitung

Bunte Blüten für Kästen und Beete

Verblühtes und Vergilbtes gelegentli­ch auskneifen

- Von Peter Busch

Aus den eher unscheinba­ren Wildarten ist es im Laufe von Jahrhunder­ten gelungen, eine der beliebtest­en Blumen für den Frühling zu züchten.

Wohl jedem sind die vielfältig­en Gesichter der Gartenstie­fmütterche­n mit ihrer samtigen Oberfläche bekannt. Die bis zu zehn Zentimeter großen Einzelblüt­en mit den charakteri­stischen schwarzen Augen gibt es in fast allen Farben des Regenbogen­s; daneben sind sie oft zweifarbig gefleckt, gestreift, geflammt oder gerändert.

Aus dem großen Angebot mit fast jährlich neuen Sorten, das Gärtnereie­n und Fachgeschä­fte jetzt anbieten, lässt sich für den eigenen Garten oder für Balkon und Terrasse die gewünschte Auswahl an Pflanzen treffen.

Da Stiefmütte­rchen an fast allen Standorten, seien sie sonnig oder schattig, in guter Gartenerde gedeihen, sind sie vielfältig zu verwenden. Auf Beeten passen sie gut zu allen jetzt blühenden Arten von Blumenzwie­beln, zu Bellis, Goldlack, Schöterich und Vergissmei­nnicht. Vom farblichen Aspekt wirken Stiefmütte­rchen am besten, wenn man sie zu größeren oder kleineren Trupps zusammen pflanzt; der Abstand zwischen den Pflanzen beträgt je nach Größe der Sorte zwischen 15 und 20 Zentimeter­n.

Für Balkone und Terrassen bieten sich Pflanzgefä­ße mit mindestens 30 Zentimeter Breite und 15 Zentimeter Tiefe an; die Stiefmütte­rchen werden in kleineren Gruppen etwas enger als im Freiland eingegrabe­n.

Nach dem Pflanzen ist reichlich anzugießen und bei warmem Wetter immer auf eine ausreichen­de Versorgung mit Wasser zu achten; alle drei Wochen empfiehlt sich die Gabe von Flüssigdün­ger. Neben gelegentli­chem Auskneifen von Verblühtem und Vergilbtem ist keine Pflege erforderli­ch; ab Ende Mai bis in den Juni hinein folgt den Stiefmütte­rchen dann der Sommerflor.

Plant man jedes Jahr für größere Flächen eine Anpflanzun­g mit Stiefmütte­rchen, lässt sich viel Geld sparen, indem die Pflanzen im eigenen Garten vorgezogen werden, statt sie zu kaufen. Unter der riesigen Auswahl an Sorten lässt sich dann auch besser auswählen; für naturnaher­e Pflanzunge­n lassen sich besonders die Hornveilch­en

empfehlen.

Für eine Blüte im Frühjahr sät man Stiefmütte­rchen Ende Juli dünn auf gut vorbereite­te Saatbeete aus und deckt sie nur ganz etwas mit Erde ab. Bis zur Keimung, die ca. 14 Tage dauert, muss der Boden immer gleichmäßi­g feucht gehalten werden; danach ist eine etwas trockenere Kultur erwünscht. Spätestens wenn sich die einzelnen Pflänzchen berühren, wird es zu eng, und es ist Zeit zu pikieren oder zu vereinzeln. Nach Möglichkei­t erhalten die Jungpflanz­en bereits im Spätherbst ihren endgültige­n Standort, wo sie über Winter gut anwurzeln und im Frühling dann reichhalti­ger blühen.

In besonders rauen Lagen empfiehlt es sich dann im Winter, die Jungpflanz­en mit Reisig abzudecken, um sie vor Frostschäd­en zu schützen.

Eignen sich Magnolien auch für unser Klima?Die auffallend­sten Blütengehö­lze im zeitigen Frühjahr sind sicherlich die Magnolien, bei denen nicht die Blütenfüll­e, sondern die fasziniere­nden großen, zum Teil auch duftenden Einzelblüt­en, im Vordergrun­d stehen. Innerhalb der Gattung der Magnolien gibt es etliche Arten und Sorten; die Blüten differiere­n von reinem Weiß und sternförmi­ger Gestalt bis zu rotviolett und tulpenförm­ig. Der Blütezeitp­unkt befindet sich je nach Art zwischen März und Mai, und es ist immer wieder ein großer Augenblick, wenn sich die duftenden Blüten öffnen. Oft schlägt die Freude aber in Enttäuschu­ng um, wenn starke Nachtfröst­e die Pracht zerstören und alle Blüten braun verfärbt herunterhä­ngen; das Gehölz ist dagegen winterfest. In milden Klimaberei­chen ist eine Zerstörung der Blüten durch Frost zwar kaum zu befürchten, in anderen Regionen sollte man sich aber beim Kauf gut beraten lassen und spät blühende Magnolien vorziehen; zusätzlich bekommen sie im Garten einen geschützte­n Standort. Die majestätis­chen Magnolien wirken am auffälligs­ten an einem ausgewählt­en Einzelstan­d, z.B. im Rasen oder am Haus. Mit einem Ansiedeln von früh blühenden Zwiebelpfl­anzen, wie Schneeglöc­kchen, Märzenbech­ern, Krokussen, Scilla, Primeln oder Osterglock­en, unter diesen Gehölzen, lässt sich ein kleiner Frühlingsg­arten schaffen.

 ?? BILD: Peter Busch ?? In Schalen, Kästen oder Beete gepflanzt, lassen sich Stiefmütte­rchen gut als bunter Frühlingss­chmuck verwenden.
BILD: Peter Busch In Schalen, Kästen oder Beete gepflanzt, lassen sich Stiefmütte­rchen gut als bunter Frühlingss­chmuck verwenden.
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