Nordwest-Zeitung

Japanische Futterbox

- Tom Werneck empfiehlt neue Spiele

Die Bentōbox ist ein adrettes Kästchen, das eine kleine Mahlzeit enthält. Säuberlich voneinande­r getrennt enthält die Schachtel Reis und meist fünf oder sechs Beilagen in recht überschaub­aren Mengen. Dazu gehört neben Pilzen und eingelegte­m Gemüse meist Fisch, manchmal auch etwas Fleisch. Man bekommt diese Kästchen für wenig Geld im Shinkansen, dem immer auf die Minute pünktliche­n Hochgeschw­indigkeits­zug, aber auch bei vielen kleinen Händlern oder in den Einkaufsze­ntren. Um die EkiBentōs hat sich eine regelrecht­e Esskultur entwickelt. An jeder Schnellzug­station gibt es eine andere, charakteri­stische Zusammenst­ellung. Jūbakos sind die aufwendige, oft wertvolle Verpackung der Kulinarien für besondere Anlässe.

Und die packen wir nun, aber nicht mit realen Lebensmitt­eln, sondern mit je zwei Köstlichke­iten bedruckten Plastikstr­eifen. Stark abstrahier­t gibt es Reis, diverse Meeresfrüc­hte, Fisch und Rogen, Gemüse und gebratene Eier.

Jeder Spieler hat seinen

Jūbako in Form eines Tableaus vor sich. Einige Felder sind vorgegeben und dürfen nur mit gleichem Bild belegt werden. Auf Leerstelle­n darf man legen, was man will. Es ist auch erlaubt, in die Höhe zu bauen, solange nur jeder Stein zur Gänze flach aufliegt. Nach jedem Zug gibt es Punkte für alle dann sichtbaren gleichen Bilder einer Sorte. Sonderpunk­te heimst ein, wer zwei gleiche Bilder mit einem Stein abdeckt. Die erbeuteten Punkte werden sofort am Rand auf einer Laufleiste abgetragen.

Japan ist typisch für einfache, klare Formen. Auch in diesem Spiel genügt die einfache, klare Grundform. Varianten und komplizier­te Zählweisen am Ende der Spielregel braucht man nicht.

JU BA KO

von Michael Kiesling und Wolfgang Kramer, Ravensburg­er, 2 bis 4 Spieler ab 8 Jahren, ca. 21 Euro ravensburg­er.com

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