Die Kollegen mit Durchblick
IT-Systemelektroniker/innen sind am Arbeitsmarkt begehrt
Cordula Nussbaum rät: Berufsanfänger sollten sich einen gewissen Zeitrahmen für ihre Arbeitszeit setzen. Das grenze den eigenen Drang nach Perfektion ein, erklärt die Psychologin und Coach. Dabei ginge es nicht darum, keine Überstunden zu machen. Wenn es nötig werde, sei man zur Stelle. Nussbaum betont aber: „Man kann super engagiert sein, muss das aber nicht an der Arbeitszeit festmachen.“Oft läuteten bei Vorgesetzten bereits die Alarmglocken, wenn ein junger Mensch zu Beginn seiner Karriere häufig Überstunden schiebe. Das sei heute nicht mehr unbedingt ein Pluspunkt, weiß Nussbaum. Zeitund Selbstmanagement seien die wichtigsten Softskills, die in die Mitarbeiter-Bewertung einfließen, so die Expertin.
Ist Mitarbeiterüberwachung erlaubt? „Es muss schon einen triftigen Grund für die Mitarbeiterüberwachung geben“, stellt Nathalie Oberthür klar, Fachanwältin für Arbeitsrecht in Köln. Das kann bei einem konkreten Verdacht auf einen schwerwiegenden Pflichtverstoß oder auf eine Straftat der Fall sein. Videoüberwachung ohne Anlass sei tabu.
Abiturienten, die im nächsten Jahr ein Medizin-Studium an einer der 38 staatlichen Hochschulen beginnen möchten, sollten sich schon mal vormerken: Am 15. Januar ist üblicherweise Bewerbungsschluss für das Sommersemester. Je besser der Schulabschluss, desto höher sind die Chancen. Um einen der begehrten Studienplätze zu ergattern, spielen aber auch noch andere Kriterien eine Rolle, so das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE).
@ www.hochschulstart.de
München – Der Drucker läuft nicht mehr. Internet und Server sind unterbrochen. Die Telefontechnik fällt aus. Ansprechpartner für diese privaten und beruflichen Alltagssorgen sind unter anderem ITSystemelektroniker. Sie sind überall im Einsatz, wo es Systeme der Informations- und Telekommunikationstechnik gibt. Dazu zählen neben Bürogeräten zum Beispiel Ampelund Produktionslagen, Mobilfunkantennen oder die Flugund Sicherheitstechnik. „Das geht in alle Bereiche der Arbeitswelt hinein“, sagt André John vom Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI). Große Unternehmen und Behörden bilden zum Teil sogar allein für den eigenen Bedarf aus.
Beratung wichtig
Dominic Kogler hat den Beruf an einem „Tag der offenen Tür“kennengelernt. Den 17Jährigen interessierte der Mix aus Elektronik und IT. „Ich wollte etwas mit Informatik zu tun haben, aber nicht den ganzen Tag vorm PC sitzen oder in Serverräumen arbeiten.“
Im Moment ist er im zweiten Lehrjahr bei Siemens in München. Dort ist er im Service in der Brandmeldetechnik eingesetzt. „Wir überprüfen und warten die Brandmeldeanlagen des Kunden. Falls eine Störung vorhanden ist, fahren wir hin und reparieren die Anlage.“Daneben gibt es die Montage. IT-Systemelektroniker planen kundenspezifische IT-Anlagen. Sie bauen sie auf und richten sie ein.
Neben dem technischen Können spielen Soft Skills eine große Rolle. IT-Systemelektroniker haben viel Kundenkontakt. Thomas Reiter vom Kuratorium der Deutschen Wirt(BIBB) schaft für Berufsbildung (KWB) fasst das so zusammen: „Er ist nicht der ComputerNerd, wie man ihn sich früher vorgestellt hat. Vielmehr ist er kommunikativ unterwegs, unterstützt den Anwender vor allem als Dienstleister und sucht den Austausch.“
Auch Elektro-Themen
IT-Systemelektroniker haben zwar mit Software zu tun. Vor allem sind sie aber für die Hardware zuständig, also die elektronischen und mechanischen Bestandteile von Systemen und Geräten. Im Gegensatz zu vergleichbaren IT-Berufen sind sie außerdem gleichzeitig Elektrofachkraft.
Henrik Schwarz vom Berufsinstitut für Berufsbildung
Dominic Kogler macht bei Siemens eine Ausbildung zum IT-Systemelektroniker.
erklärt, dass sich IT-Systemelektroniker deshalb mit Stromstärken, Spannungen und Widerständen auskennen. Sie müssen Netzwerkkabel legen und die Komponenten eines PCs, einer Sicherheitsanlage oder eines Smarthomes anschließen können.
Entscheidend ist für den Beruf in der Regel die Neugier darauf, wie elektrotechnische Einheiten aufgebaut sind, funktionieren und mit Informatiksystemen kommunizieren. „Ich habe mich schon vor der Ausbildung gern mit einer Art Computerchip beschäftigt“, sagt etwa der Azubi Dominic Kogler bei Siemens. „Ich konnte ihn selbst verkabeln und programmieren.“
ZVEI-Experte John prognostiziert eine gute Zukunft. „Je stärker digital gearbeitet wird, desto mehr IT-Systemelektroniker braucht es, die Hardware und Systeme kennen und die Schnittstellen verstehen“.