Trotz Massaker weitere Proteste
Frankfurt/Yangon/dpa/epd – Trotz der Massaker vom Wochenende protestieren die Menschen in Myanmar weiter gegen das Militärregime. Auch am Montag protestierten Tausende gegen die Junta, darunter auch in der Hauptstadt Yangon. Örtlichen Berichten zufolge gingen Einsatzkräfte mit Gewehren und Granaten gegen Demonstranten vor. Dabei sollen mehrere Menschen getötet und weitere verletzt worden sein. In der Stadt Kyaukme im nordöstlichen Shan-Staat hielten Teilnehmende einen „stummen Streik“ab, wie das Nachrichtenportal „Myanmar Now“am Montag berichtete. „Hört auf, unsere Kinder zu erschießen“, stand auf einem ihrer Schilder. Nachdem am Wochenende mindestens 114 Menschen von Militär und Polizei getötet worden waren, gab es am Montag sowie in der Nacht zuvor laut dem Magazin „Irrawaddy“allein in Yangon drei weitere Tote.
Die Bundesregierung und US-Präsident Joe Biden haben die exzessive Gewalt des Militärs in Myanmar gegen die landesweiten Proteste scharf kritisiert. Regierungssprecher Steffen Seibert nannte es am Montag erschütternd, dass es fast täglich Todesopfer gebe, darunter auch Kinder. Die Bundesregierung fordert von den Militärmachthabern einen sofortigen Verzicht auf Gewaltanwendung, die Freilassung von Gefangenen und eine Rückkehr zur Arbeit demokratischer Institutionen. Biden bezeichnete die Lage als abscheulich. Bezüglich Sanktionen und einer Reaktion sagte Biden knapp: „Wir arbeiten gerade daran.“Auch die UN, EU und weitere Staaten hatten die Gewalt verurteilt.