„Jetzt den Weg aus der Pandemie beschreiben“
Worin sehen Sie den Grund für den dramatischen Einbruch der Umfragewerte für die Union? Breher: Die Umfragewerte sind nicht gut, sie spiegeln aber immer auch Momentaufnahmen wieder. Die Menschen sind mit den aktuellen Fortschritten bei der Bewältigung der Corona-Pandemie unzufrieden. Wir müssen jetzt zeigen, dass wir hier vorankommen und einen Plan für die Zeit nach der Pandemie haben.
Das Corona-Management der Politik wird von den Bürgern inzwischen kritisch beurteilt. Wie kann man das verbessern? Breher: Die Beschlüsse, die auf den Bund-Länder-Gipfeln mit der Bundeskanzlerin verabredet werden, müssen konsequent umgesetzt werden. Das setzt aber auch eine gemeinsame Verantwortung voraus und dazu gehört, dass Beschlüsse nicht im Vorfeld durchgestochen oder anschließend in alle Richtungen kritisiert, und dann auch wirklich von allen getragen werden. Jetzt ist es an der Zeit, den Weg heraus aus der Pandemie zu beschreiben: Nur mit einer konsequenten Kombination aus Impfen, Testen und digitaler Nachverfolgung kommen wir raus aus der Pandemie und Familien und Unternehmen bekommen endlich wieder eine Perspektive.
Wie viel Sprengstoff birgt die aktuelle Masken- und LobbyAffäre für die Union? Breher: Wichtig ist jetzt, dass das Fehlverhalten Einzelner nicht die Union insgesamt oder unser ganzes parlamentarisches System in ein falsches Licht rückt. Gerade in der Corona-Krise haben wir als Union gezeigt, dass wir große Verantwortung tragen können und jeden Tag in Berlin und den Wahlkreisen hart dafür arbeiten, damit wir gut durch diese noch nie dagewesene Ausnahmesituation kommen. Wir müssen das verlorene Vertrauen zurückgewinnen und das kann nur mit Entschlossenheit, Transparenz und vollumfänglicher Aufklärung gelingen. Nicht nur der Verhaltenskodex unserer Fraktion, sondern auch die Einführung des Lobbyregisters und die Verschärfung der Verhaltensregeln für die Mitglieder des Deutschen Bundestages zeigen unsere Entschlossenheit in dieser Sache.