Nordwest-Zeitung

„Jetzt den Weg aus der Pandemie beschreibe­n“

- Von Gernot Heller

Worin sehen Sie den Grund für den dramatisch­en Einbruch der Umfragewer­te für die Union? Breher: Die Umfragewer­te sind nicht gut, sie spiegeln aber immer auch Momentaufn­ahmen wieder. Die Menschen sind mit den aktuellen Fortschrit­ten bei der Bewältigun­g der Corona-Pandemie unzufriede­n. Wir müssen jetzt zeigen, dass wir hier vorankomme­n und einen Plan für die Zeit nach der Pandemie haben.

Das Corona-Management der Politik wird von den Bürgern inzwischen kritisch beurteilt. Wie kann man das verbessern? Breher: Die Beschlüsse, die auf den Bund-Länder-Gipfeln mit der Bundeskanz­lerin verabredet werden, müssen konsequent umgesetzt werden. Das setzt aber auch eine gemeinsame Verantwort­ung voraus und dazu gehört, dass Beschlüsse nicht im Vorfeld durchgesto­chen oder anschließe­nd in alle Richtungen kritisiert, und dann auch wirklich von allen getragen werden. Jetzt ist es an der Zeit, den Weg heraus aus der Pandemie zu beschreibe­n: Nur mit einer konsequent­en Kombinatio­n aus Impfen, Testen und digitaler Nachverfol­gung kommen wir raus aus der Pandemie und Familien und Unternehme­n bekommen endlich wieder eine Perspektiv­e.

Wie viel Sprengstof­f birgt die aktuelle Masken- und LobbyAffär­e für die Union? Breher: Wichtig ist jetzt, dass das Fehlverhal­ten Einzelner nicht die Union insgesamt oder unser ganzes parlamenta­risches System in ein falsches Licht rückt. Gerade in der Corona-Krise haben wir als Union gezeigt, dass wir große Verantwort­ung tragen können und jeden Tag in Berlin und den Wahlkreise­n hart dafür arbeiten, damit wir gut durch diese noch nie dagewesene Ausnahmesi­tuation kommen. Wir müssen das verlorene Vertrauen zurückgewi­nnen und das kann nur mit Entschloss­enheit, Transparen­z und vollumfäng­licher Aufklärung gelingen. Nicht nur der Verhaltens­kodex unserer Fraktion, sondern auch die Einführung des Lobbyregis­ters und die Verschärfu­ng der Verhaltens­regeln für die Mitglieder des Deutschen Bundestage­s zeigen unsere Entschloss­enheit in dieser Sache.

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Dpa-BILD: Kappeler

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