Nordwest-Zeitung

Handy-Klinik am Heiligenge­istwall gibt auf

Folgen von Corona-Regelungen ausschlagg­ebend – Renovierun­g bei „Sør“– Neuer „Baumgarten-Kiosk“

- Von Chelsy Haß Und Karsten Röhr

Oldenburg – „Ich fühle mich vom Staat allein gelassen“, sagt Manuel Sandstede. Nach neun Jahren gibt der 33-Jährige seine Selbststän­digkeit auf. 2012 hatte er die Oldenburge­r Smartphone-Klinik „iEmergency“an der Friedrich-Naumann-Straße eröffnet. 2015 erfolgte der Umzug an den Heiligenge­istwall. Nur noch offene Aufträge werden in dieser Woche bearbeitet. Ab dem 1. April ist dann Schluss.

„Wir kämpfen nun seit über einem Jahr mit den Folgen der Corona-Pandemie und wiederkehr­enden Lockdowns“, sagt

Sandstede. Mit seinem Geschäft habe er seit Beginn der Krise keinen Anspruch auf Coronahilf­en gehabt. „Wir durften zwar geöffnet bleiben, aber die Aufträge kamen nicht rein“, sagt der 33-Jährige. Zum einen habe es durch den Beginn der Corona-Pandemie bereits ab November 2019 Lieferschw­ierigkeite­n gegeben. „Wir haben einfach keine Ersatzteil­e bekommen“, sagt er. Auch dadurch, dass die Menschen dazu angehalten waren, so viel wie möglich zuhause zu bleiben, seien viele Aufträge weggebroch­en. Seine Ersparniss­e habe er in seine Firma gesteckt. „Um Mitarbeite­r zu bezahlen und laufende Kosten zu decken“, erklärt er.

Hinzu komme die Standortpr­oblematik. So würden Parkmöglic­hkeiten fehlen, die Fußgängerz­one sei bereits vor Beginn der Pandemie weniger frequentie­rt gewesen und seit einigen Wochen war der Heiligenge­istwall vor dem Wallkino für Fußgänger gesperrt. „So konnte man uns auch zu Fuß nur noch schlecht erreichen.“Er habe viel Kraft investiert. „Den Stress muss ich nicht mehr haben“, sagt der Oldenburge­r. Beruflich wolle sich der gelernte Kaufmann neu orientiere­n. „In welche Richtung es gehen wird, kann ich noch nicht sagen“, so Sandstede. Erstmal wolle er sich Zeit für seine Familie nehmen.

Für seine beiden Mitarbeite­r werde es jedoch weiter gehen – an einem anderen Standort und mit neuem Namen. „Smartphone Buddy“soll das Unternehme­n heißen, von dem Maximilian Schneider, bisher Mitarbeite­r bei „iEmergency“, Geschäftsf­ührer wird. Thore Pupckes, ebenfalls Mitarbeite­r bei „iEmergency“bleibt auch in der neuen Firma angestellt. Wann und wo „Smartphone Buddy“öffnen kann, stehe noch nicht fest.

■ „Sør“renoviert

Das Herren- und Damenmode-Geschäft „Sør“in der Achternstr­aße gegenüber von „Aurum“, das seit 40 Jahren in Oldenburg ist, wird seit Montag für etwa drei Wochen renoviert. Der exklusive Ausstatter aus Oelde, der neben zahlreiche­n Premiummar­ken die Eigenmarke SØR vertreibt, hatte im Rahmen eines Insolvenzp­lanverfahr­ens in Eigenverwa­ltung im vergangene­n Jahr ein Drittel seiner 57 Adressen geschlosse­n. Oldenburg konnte aber erhalten werden. Die SØR Damenmode war im Zusammenha­ng mit der Sanierung von der Nr. 26 zwei Häuser weiter mit dem SØR-Herrenmode­bereich zusammenge­legt worden.

■ „Baumgarten-Kiosk“

An der Baumgarten­straße hat neben „NEOH“von Hallersted­e Alias Al-Derwish den „Baumgarten-Kiosk“eröffnet. „Wir haben auch die neuesten Getränke der deutschen Rapper wie 4Bro oder BraTee. Wir haben auf der kleinen Größe das Maximale rausgeholt“, sagte Al-Derwish am Montag.

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BILD: Torsten von Reeken Nehmen die „iEmergency“-Schilder am Heiligenge­istwall ab: (von links) die Mitarbeite­r Thore Pupckes und Maximilian Schneider. Die Smartphone-Klinik konnte der Coronakris­e nicht standhalte­n.
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BILD: Karsten Röhr Neu neben dem „NEOH“und gegenüber von „Blume 2000“: der „Baumgarten-Kiosk“von Alias Al-Derwish.
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BILD: Karsten Röhr Wird frischer und bunter: das exklusive Herren- und Damenmodeg­eschäft „Sør“gegenüber von „Aurum“.

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