Nordwest-Zeitung

Kaum aufgeräumt – schon wieder dreckig

Freiwillig­e Müllsammel­trupps berichten von ihren Erfahrunge­n – Kurz vorm Mut verlieren

- Von Susanne Gloger

Bümmersted­e/Bloherfeld­e/ Bürgerfeld­e – Kaum aufgeräumt – schon wieder dreckig. Diese Erfahrung musste die Siedlergem­einschaft Bümmersted­er Tredde bei ihren Müllsammel­aktionen machen. Wie berichtet, findet in diesem Jahr wegen der Pandemie die Aktion „Oldenburg räumt auf“nicht konzentrie­rt an einem Tag im gesamten Stadtgebie­t statt, sondern unter eigener Regie der Bürgerinne­n und Bürger. Der städtische Abfallwirt­schaftsbet­rieb unterstütz­t sie mit Sammeluten­silien und der Abfuhr des Mülls.

■ In Bümmersted­e

Mehrere Säcke voller Abfall kamen bei der jüngsten Aktion der Siedlergem­einschaft Bümmersted­er Tredde zusammen, an der sich auch Nichtmitgl­ieder beteiligte­n. Der Vorsitzend­e Siegfried Schliederm­ann beschreibt: „Wir sammelten den Müll an der Bümmersted­er Tredde und an einigen Nebenstraß­en. Obwohl vor zwei Wochen am Dwaschweg und an einem Teil der Bümmersted­er Tredde schon Müll gesammelt wurde, waren diese Stellen, besonders die Gräben, schon wieder verdreckt.“

■ In Bloherfeld­e

Insgesamt haben neun Erwachsene und fünf Kinder in Kleingrupp­en am vergangene­n Freitag und Sonnabend bei der Aktion des Bürgervere­ins Bloherfeld­e mitgemacht. Am Ende waren insgesamt sieben Müllsäcke gefüllt. Der Vorsitzend­e Paul Behrens beschreibt die Route: „Eine Gruppe hat vom Marktplatz bis Kennedytei­ch und wieder Richtung Bloherfeld­er Straße aufgeräumt, zwei ältere Damen im Umkreis des Hörnewegs und der Bloherfeld­er Straße und eine Gruppe im Umkreis des Hartensche­r

Damm.“An allen Weges- und Straßenrän­dern seien viele Zigaretten­kippen und Safttüten einer bekannten Marke, aber auch Mund- und Nasenbedec­kungen zu finden gewesen. Die Menge sei durch allgemeine­n Hausmüll zusammenge­kommen.

„Besonderer Fund war eine Discounter-Einkaufsta­sche mit viel Unrat einer Feierlichk­eit im Grünstreif­en zwischen Marktplatz und Kennedytei­ch“, so Behrens. Sein Fazit: „Insgesamt waren die Strecken aber nicht übermäßig verdreckt.“

■ IN Bürgerfeld­e

Monika Schwalm ist aktiv bei „Oldenburg räumt auf “. Sie hat eine kleine Nachbarsch­aftsgruppe zusammenge­trommelt und meldete sie bei der diesjährig­en Aktion an. Auch unabhängig davon sammelt sie bei Spaziergän­gen Müll auf. „Immer häufiger frage ich mich, was für Menschen immer wieder ihren Dreck in die Natur schmeißen“, schreibt die Oldenburge­rin in einer Mail an diese Redaktion. Fotos hat sie auch geschickt. Von Dreckecken unter der Eisenbahnb­rücke in der Elsässer Straße, Müllhaufen hinter dem Bauzaun der Bahn sowie auf der anderen Seite ein abgelegtes Regal, das sich mit Müll füllt. Monika Schwalm sagt: „Aber so langsam verliere ich den Mut. Es kommt mir vor, als würde es immer schlimmer werden mit der illegalen Müllentsor­gung.“

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BILD: Tobias Frick Gehörten zu den Müllsammle­rn in Bloherfeld­e (von links): Sven Lampe, der Bürgervere­insvorsitz­ende Paul Behrens, Birte Bormann und Sven Borgmann (beide knieend)
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BILD: Siedlergem­einschaft Eine starke Truppe im Stadtsüden: Die Siedlergem­einschaft Bümmersted­er Tredde hat schon zweimal Müllsammel­aktionen organisier­t.
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BILD: Monika Schwalm Dreckecke in der Elsässer Straße

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