Bulgaren wählen am 4. April auch in Wildeshausen
Migranten gehen Sonntag zur Urne – 220 Wahlberechtigte werden in Kreisstadt erwartet
Wildeshausen – Am kommenden Sonntag, 4. April, wird in Bulgarien ein neues Parlament gewählt. Und Wildeshausen (Landkreis Oldenburg) ist mittendrin. In der Kreisstadt befindet sich eines von drei Wahllokalen in Niedersachsen.
„Der Landkreis Oldenburg hatte es wegen der CoronaKrise und angesichts der Inzidenz-Zahlen abgelehnt, dass in Wildeshausen gewählt wird“, sagt Ralf Wiechmann von der Kreisverwaltung. „Das niedersächsische Innenministerium hat unsere Bedenken zur Kenntnis genommen, sie aber abgelehnt. Der Landkreis musste sich beugen. Die Diplomatie spielt auf einer anderen Ebene.“
Vor Wochen erreichte die Anfrage die Kreisverwaltung in Wildeshausen, nachdem sich die bulgarische Botschaft wegen der Parlamentswahl beim deutschen Außenministerium in Berlin gemeldet hatte.
„Die Kreisverwaltung hat vorgeschlagen, dass wegen der Corona-Pandemie mehr Wahllokale eingerichtet werden, um die potenziellen Wähler stärker zu verteilen“, erklärt Wiechmann. In Wildeshausen würden 220 wahlberechtigte Bulgaren erwartet.
Im Vorfeld gab es in Bulgarien die Forderung, Bulgaren im Ausland per Briefwahl abstimmen zu lassen. Das sieht das bulgarische Wahlrecht derzeit nicht vor. Wildeshausen soll von einem bulgarischen Verein aus Bremen ins Spiel gebracht worden sein. Das muss nicht wundern, schließlich leben in der Kreisstadt rund 1500 Bulgaren – bei gut 21 000 Einwohnern. Die Bulgaren bilden mit Abstand die größte ausländische Gruppe.
Eröffnet wird das Wahllokal am Ostersonntag im Hotel Wildeshauser Hof. „Wir haben die Zusage gegeben, als wir noch nicht in diesem Lockdown waren“, sagt Geschäftsführer Oliver Nicolai. „Nun hätten wir die Veranstaltung am liebsten nicht im Haus.“Für die Wahl würden ein Tagungsraum und die Terrasse zur Verfügung gestellt.