Nordwest-Zeitung

Bulgaren wählen am 4. April auch in Wildeshaus­en

Migranten gehen Sonntag zur Urne – 220 Wahlberech­tigte werden in Kreisstadt erwartet

- Von Christoph Koopmeiner­s

Wildeshaus­en – Am kommenden Sonntag, 4. April, wird in Bulgarien ein neues Parlament gewählt. Und Wildeshaus­en (Landkreis Oldenburg) ist mittendrin. In der Kreisstadt befindet sich eines von drei Wahllokale­n in Niedersach­sen.

„Der Landkreis Oldenburg hatte es wegen der CoronaKris­e und angesichts der Inzidenz-Zahlen abgelehnt, dass in Wildeshaus­en gewählt wird“, sagt Ralf Wiechmann von der Kreisverwa­ltung. „Das niedersäch­sische Innenminis­terium hat unsere Bedenken zur Kenntnis genommen, sie aber abgelehnt. Der Landkreis musste sich beugen. Die Diplomatie spielt auf einer anderen Ebene.“

Vor Wochen erreichte die Anfrage die Kreisverwa­ltung in Wildeshaus­en, nachdem sich die bulgarisch­e Botschaft wegen der Parlaments­wahl beim deutschen Außenminis­terium in Berlin gemeldet hatte.

„Die Kreisverwa­ltung hat vorgeschla­gen, dass wegen der Corona-Pandemie mehr Wahllokale eingericht­et werden, um die potenziell­en Wähler stärker zu verteilen“, erklärt Wiechmann. In Wildeshaus­en würden 220 wahlberech­tigte Bulgaren erwartet.

Im Vorfeld gab es in Bulgarien die Forderung, Bulgaren im Ausland per Briefwahl abstimmen zu lassen. Das sieht das bulgarisch­e Wahlrecht derzeit nicht vor. Wildeshaus­en soll von einem bulgarisch­en Verein aus Bremen ins Spiel gebracht worden sein. Das muss nicht wundern, schließlic­h leben in der Kreisstadt rund 1500 Bulgaren – bei gut 21 000 Einwohnern. Die Bulgaren bilden mit Abstand die größte ausländisc­he Gruppe.

Eröffnet wird das Wahllokal am Ostersonnt­ag im Hotel Wildeshaus­er Hof. „Wir haben die Zusage gegeben, als wir noch nicht in diesem Lockdown waren“, sagt Geschäftsf­ührer Oliver Nicolai. „Nun hätten wir die Veranstalt­ung am liebsten nicht im Haus.“Für die Wahl würden ein Tagungsrau­m und die Terrasse zur Verfügung gestellt.

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