Roboterarme sollen in Pflege unterstützen
Universitäten in Oldenburg, Bremen und Osnabrück an Projekt beteiligt
Die fünf Gewinner des ÐJubiläumsrätsels vom 26. März sind Ursula Guder (Oldenburg), Manfred Ahting (Brake), Jan Wessels (Bösel), Ingrid Kittel (Varel), HansJoachim Kowalle (Ganderkesee). Der Fehler war im Bildteil 3 versteckt. Die fünf Gewinner
des Ð-Jubiläumsrätsels vom 27. März sind Ursula Tholen (Friesoythe), Reinhold Wegh (Oldenburg), Holger Husmann (Stadland), Monika Lüers (Bad Zwischenahn), Karl Winckelmann
(Großenkneten). Der Fehler war im Bildteil 2 versteckt. Alle Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.
Oldenburg/Bremen – Roboterarme könnten pflegebedürftige Menschen aus Sicht von Wissenschaftlern mehr Selbstständigkeit ermöglichen und Pflegende entlasten. Derzeit entwickeln Forscher aus Bremen, Oldenburg und Osnabrück gemeinsam mit der Johanniter-Unfall-Hilfe, Robotiksysteme für Pflegebetten. Das teilt das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz in Bremen mit. Das Bundesforschungsministerium fördert das dreijährige Projekt mit dem Namen Adamekor mit rund 1,8 Millionen Euro.
Die Wissenschaftler nutzen zwei bereits entwickelte Roboterarme
und wollen herausfinden, wie sie in der Pflege sinnvoll eingesetzt werden können. Ein System steht im OffisInstitut für Informatik in Oldenburg.
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Forschungsteam
Dr. Andreas Hein, Professor für Assistenzsysteme und Medizintechnik an der Universität Oldenburg, leitet die Forschungsgruppe, die aus Promotionsstudierenden, wissenschaftlichen Mitarbeitenden und Hilfskräften besteht. Auch Pflegende sind eingebunden. „Wir haben 2020 eine Studie erhoben, bei der wir zwölf Pflegende gebeten haben, mit dem System zu arbeiten und sie nach ihren Einschätzungen gefragt“, sagt Hein.
■ Akzeptanz für Technik Die Einbindung der Pflegenden ist nicht nur für die Funktion der Technik wichtig: „Die Technik-Akzeptanz ist ein ganz großes Feld, ein ganz großes Problem“, sagt Daniel Dorniok von der Universität Oldenburg. „Es bringt nichts, wenn wir technisch etwas erfinden, was auch gut funktioniert, aber niemand es einsetzt, weil die Akzeptanz fehlt.“
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Entlastung schaffen
Robotersysteme könnten den Pflegenden beispielsweise beim Umlagern von Patienten helfen. „Wir haben bei unseren Studien auch gemessen, wie sehr wir die Pflegenden dabei körperlich entlasten können“, berichtet Hein. Denn beim Umlagern wird ein hoher Kraftaufwand benötigt, der auch bei den Pflegenden zu Schädigungen führt. „Die Rückmeldung ist positiv, die Pflegenden sehen den Vorteil und wir haben den Eindruck, dass diese Form der Entlastung grundsätzlich gewollt ist“, sagt Hein.
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Aufbau und Funktion
„Wohin kommen die Roboter, wo werden sie befestigt?“Diese Fragen standen für Hein und sein Team ganz am Anfang. Die Arme mussten am Pflegebett angebracht werden, nächste Frage war die der Steuerung. „Im Moment werden die Arme von einem Menschen ferngesteuert“, erklärt
Hein im Gespräch mit unserer Redaktion. Auch an automatisierten Steuerungen werde geforscht. Dies wäre beispielsweise für das Anreichen von Lebensmitteln denkbar.
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Zum Abschluss des Projektes im Jahr 2023 wollen die Wissenschaftler einen Demonstrator aufbauen, der zeigt, wie robotische Systeme mit künstlicher Intelligenz in der Pflege eingesetzt werden könnten. Dass bald an jedem Pflegebett Roboterarme stehen, ist mit Blick auf die Preise unrealistisch. Den Forschern zufolge kostet der kleine Roboterarm mindestens 17 000 Euro, der große je nach Ausstattung bis zu 50 000 Euro.