Aufstellungen
Umzingelt von Fans und Offiziellen versuchen die Spieler von Werder Bremen am 3. April 1971 das Tor am Bökelberg – vergeblich – wiederaufzustellen.
hätten wir einen wichtigen und überraschenden Punkt beim Meisterschaftsfavoriten geholt“, erzählt Bernard. Er erinnere sich daran, wie seine Teamkollegen Benno Schmid, Egon Coordes und Sepp Piontek „alles versuchten, um das Tor wieder hinzustellen, aber das Holz war morsch. Es war nichts zu machen“. Schiedsrichter Gert Meuser, der gerade erst sein viertes Bundesligaspiel leitete, brach die Partie zwölf Minuten nach Laumens Sturz ins Tornetz ab. Die Gladbacher Spieler kamen während
dieser Unterbrechung recht tatenlos daher – und das aus einem ganz einfachen Grund: „Sie haben auf ein Wiederholungsspiel gehofft und sich gesagt: ,Beim nächsten Mal machen wir die Werderaner dann fertig’.“
■
GlaDBACHER fEHl-Plan
Aus diesem Plan aber wurde nichts, denn der „Pfostenbruch vom Bökelberg“hatte ein Nachspiel. Das Sportgericht des Deutschen FußballBundes erklärte am 29. April
1971 die Bremer mit 2:0 zum Sieger, da die Borussia als Gastgeber die „aufgetretene Unbespielbarkeit des Platzes“– also den morschen Holzpfosten – zu verantworten hatte. „Letztlich ist es für uns beide gut ausgegangen. Wir sind in der Liga geblieben und die Gladbacher verteidigten ihre Meisterschaft“, erzählt Bernard. Dass er durch diese Episode einen Platz in den Bundesliga-Geschichtsbüchern gefunden hat, gefällt dem früheren Torhüter durchaus gut: „Man wird immer wieder da
Borussia Mönchengladbach: Trainer: Werder Bremen:
Günter Bernard – Dieter Zembski, Rudolf Assauer, Arnold Schütz, Egon Coordes, Heinz-Dieter Hasebrink, Karl-Heinz Kamp, Bernd Schmidt, Bernd Lorenz, Ole Bjørnmose, Eckhard Deterding.
Trainer: Tore:
rauf angesprochen oder sieht Ausschnitte von damals. Das ist doch eine schöne Erinnerung.“
■
Vorfall mit Folgen
Eine Erinnerung, die für die Bundesliga eine nachhaltige Veränderung mit sich brachte. „Das Holz war einfach morsch, das kann heutzutage natürlich nicht mehr passieren“, erzählt Bernard lachend und spricht damit die unmittelbare Folge des „Pfostenbruchs vom Bökelberg“an: Nach diesem Vorfall schaffte die Bundesliga die Holzpfosten ab und ersetzte sie durch Aluminium. Der gebrochene Pfosten liegt noch heute im Museum von Borussia Mönchengladbach.