Nordwest-Zeitung

In Region weniger Firmenplei­ten

Rückgang um 36 Prozent

- Von Jörg Schürmeyer

Oldenburg/Leer – Im Nordwesten hat es zu Jahresbegi­nn trotz des massiven Konjunktur­einbruchs infolge der Corona-Pandemie deutlich weniger Firmenplei­ten gegeben als im Vorjahr. Wie die Wirtschaft­sauskunfte­i Creditrefo­rm am Montag mitteilte, waren im Januar und Februar 2021 nur 69 Unternehme­n im Weser-EmsGebiet in die Insolvenz gegangen. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es noch 108 – ein Rückgang um 36,1 Prozent.

Im Oldenburge­r Land sank die Zahl der Insolvenzm­eldungen im Januar und Februar im Vergleich zum Vorjahr sogar um 44,7 Prozent (von 47 auf 26). In Ostfriesla­nd gab es einen Rückgang um 33,3 Prozent (von 18 auf 12).

„Dieser deutliche Rückgang der Insolvenze­n zeigt, dass das Insolvenzg­eschehen zurzeit vom wirklichen Zustand der deutschen Unternehme­n entkoppelt ist“, sagte Christian Bolte, Geschäftsf­ührer Creditrefo­rm Leer. Staatliche Soforthilf­en, Hilfskredi­te und Überbrücku­ngsgelder zur Abfederung der Corona-Folgen hätten dazu geführt, dass viele Firmen trotz Krise zunächst liquide geblieben seien.

Weiterer wichtiger Faktor: Bereits im März 2020 hatte die Bundesregi­erung die Insolvenza­ntragspfli­cht für pandemiebe­dingt insolvente Unternehme­n ausgesetzt und diese Regelung mehrfach – nun bis April 2021 – verlängert. „Wir rechnen ab Juli mit einem deutlichen Anstieg der Unternehme­nsinsolven­zen“, sagte Michael Bolte, Geschäftsf­ührer Creditrefo­rm Oldenburg.

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