Nordwest-Zeitung

Stirbt Japans Monarchie aus?

Inselstaat hat nur noch wenige Thronfolge­r – weil Frauen nicht dürfen

- Von Lars Nicolaysen

Der Entertaine­r Hape Kerkeling

beendet nach mehr als sechs Jahren seine Bildschirm­pause. Der 56-Jährige werde Hauptdarst­eller einer Serie auf RTL, teilte der Privatsend­er am Montag in Köln mit. Zwei weitere Unterhaltu­ngsformate seien für die RTL-Streamingp­lattform TVnow und die Sender RTL und Vox geplant. „Die Produktion des fiktionale­n Projekts startet noch in diesem Jahr, die Ausstrahlu­ngen sind für 2022 geplant“, heißt es in der Mitteilung. Im Jahr 2014 hatte der Komiker sich weitgehend aus dem Fernsehen zurückgezo­gen. Er arbeitete als Synchronsp­recher und Kolumnist. „Ich freue mich sehr auf die Zusammenar­beit mit RTL, TVnow und Vox. Wir haben da ein paar richtig schöne Ideen auf der Pfanne“, so Kerkeling in einer Mitteilung.

US-Sänger Jason Derulo wird Vater. Er schaue sehr aufgeregt auf dieses neue Kapitel in seinem Leben, schrieb der 31-Jährige auf Instagram. Dazu teilte er am Sonntag (Ortszeit) ein Video, in dem er Hand in Hand mit Freundin Jena Frumes zu sehen ist und ihren Babybauch küsst. Frumes teilte ebenfalls ein Foto von Derulo und sich, auf dem beide ihren Bauch halten. Darunter schrieb sie: „Mom & Dad“sowie ein Herz- und ein BabyEmoji. Dem Promi-Portal „People“hatte Derulo im August gesagt, dass er die Influencer­in kurz vor der CoronaPand­emie in einem Fitnessstu­dio kennengele­rnt habe.

Der japanische Kaiser Naruhito (links), Kaiserin Masako und Prinz Akishino im Kaiserpala­st. Nur männliche Nachfahren der männlichen Familienli­nie dürfen nach gegenwärti­ger Gesetzesla­ge auf Japans Thron.

Tokio – Stirbt Japans Monarchie aus? Die Frage klingt ungeheuerl­ich, doch abwegig ist sie nicht. Nicht nur altert Japans Gesellscha­ft so rasant wie die keiner anderen Industrien­ation. Zugleich geht auch der Erbmonarch­ie des Landes, der ältesten der Welt, allmählich der Nachwuchs aus.

Nur noch drei Kandidaten

Das Problem: Nur männliche Nachfahren der männlichen Familienli­nie dürfen nach gegenwärti­ger Gesetzesla­ge auf den Thron. Die weiblichen Mitglieder der Familie des Tenno haben darauf keinen Anspruch. Wenn sie heiraten, scheiden sie sogar aus der kaiserlich­en Familie aus und werden zu Privatpers­onen.

Als Nachfolger für Kaiser Naruhito (61), dessen Tochter Prinzessin Aiko (19) der Thron verwehrt ist, stehen deswegen derzeit theoretisc­h lediglich noch drei Kandidaten parat: Der Bruder des Tenno, Kronprinz Akishino (55), dessen Sohn Prinz Hisahito (14) sowie

Prinzessin Aiko würde nach derzeitige­m Recht niemals Kaiserin von Japan werden.

Naruhitos Onkel Masahito (85). Sollte also Prinz Hisahito, das einzige verblieben­e männliche Mitglied der jüngsten Generation der Kaiserfami­lie, eines Tages nicht für männlichen Nachwuchs sorgen, „hört das Kaiserhaus auf zu existieren“, stellt der Tenno-Experte Ernst Lokowandt in Tokio nüchtern fest.

Damit genau das nicht passiert, hat die konservati­ve Regierung von Ministerpr­äsident Yoshihide Suga eine neue Kommission einberufen, die

sich jetzt mit der Thronfolge­problemati­k befassen soll. Dabei war man einer Lösung eigentlich schon vor Jahren zum Greifen nahe gewesen. Ein Weisenrat hatte 2005 empfohlen, die weibliche Thronfolge einzuführe­n. Doch als der Entwurf zur Gesetzesän­derung fast im Parlament eingebrach­t werden konnte, verkündete plötzlich Kiko, die Frau von Kronprinz Akishino, dass sie noch ein weiteres Kind erwarte. „Natürlich war es ein Junge. Und schon war das Thema Kaiserin wieder vom Tisch“, erklärt Lokowandt.

Erst als Kaiser Akihito, der Vater des heutigen Tenno, seinen Wunsch nach Abdankung 2016 kundtat und das Parlament ihm dies im Jahr darauf per Sondergese­tz ermöglicht­e, kam das Thema wieder auf. In einer dem Sondergese­tz beigefügte­n Resolution wurde die Politik aufgeforde­rt, zügig eine Debatte über die Thronfolge­regelung aufzunehme­n.

Wie geht es weiter?

Zum einen wird erwogen, Prinzessin­nen zu ermögliche­n, am Hof zu bleiben und eigene Familienzw­eige zu gründen. Sollten sie dann Söhne bekommen, könnten die ja dann auf den Thron. Doch das ist den erzkonserv­ativen Tenno-Verehrern zuwider. Sie beharren darauf, dass es ein Mann der männlichen Linie sein muss. Geschieht nichts, wäre eines Tages Prinz Hisahito als künftiger Kaiser gezwungen, eine Frau zu heiraten, die unter Druck stünde, einen Jungen zu gebären.

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Dpa-BILD: Kyodo News
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