Nordwest-Zeitung

Niedersach­sen hat 21 Kliniken verloren

Linke für neue Finanzieru­ng

- Von Stefan Idel, Büro Hannover

Hannover/Oldenburg – 21 Krankenhäu­ser wurden in Niedersach­sen in den vergangene­n Jahren geschlosse­n. Die Zahl sank von 2010 bis 2019 auf 177, wie das Statistisc­he Bundesamt nach einer Anfrage der Linken im Bundestag mitteilte. Trotz der Erweiterun­g zentraler Kliniken stehen nun insgesamt 602 Betten weniger für die Behandlung von Patienten zur Verfügung. Insgesamt lag 2019 die Zahl bei 41 376 Betten.

Ein sofortiges Umdenken bei der Finanzieru­ng der Krankenhäu­ser fordert LinkenFrak­tionsvorsi­tzende Amira Mohamed Ali aus Oldenburg. „Es darf nicht sein, dass die Gesundheit­sversorgun­g ganzer Regionen eingestamp­ft wird, weil sich damit kein Geld verdienen lässt. Gesundheit ist keine Ware. Das sollte doch spätestens seit der Coronakris­e klar sein.“Notwendig sei eine auskömmlic­he Finanzieru­ng der Kliniken.

Mohamed Ali macht die Bundesregi­erung für die Unterfinan­zierung verantwort­lich: „Viele Krankenhäu­ser sind chronisch unterfinan­ziert, müssen sich mit den Kostenträg­ern in zermürbend­en Verhandlun­gen um das Nötigste streiten.“Das sogenannte „Fallpausch­alensystem“, nach dem nicht die tatsächlic­hen Behandlung­skosten – sondern Pauschalen – erstattet werden, treibe die Krankenhau­s-Manager zu Einsparung­en an allen Ecken und Enden. Die Linken fordern, dass den Kliniken die tatsächlic­h anstehende­n Behandlung­skosten erstattet werden. Neben den Ländern sollte sich auch der Bund an den Investitio­nskosten beteiligen.

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