Niedersachsen hat 21 Kliniken verloren
Linke für neue Finanzierung
Hannover/Oldenburg – 21 Krankenhäuser wurden in Niedersachsen in den vergangenen Jahren geschlossen. Die Zahl sank von 2010 bis 2019 auf 177, wie das Statistische Bundesamt nach einer Anfrage der Linken im Bundestag mitteilte. Trotz der Erweiterung zentraler Kliniken stehen nun insgesamt 602 Betten weniger für die Behandlung von Patienten zur Verfügung. Insgesamt lag 2019 die Zahl bei 41 376 Betten.
Ein sofortiges Umdenken bei der Finanzierung der Krankenhäuser fordert LinkenFraktionsvorsitzende Amira Mohamed Ali aus Oldenburg. „Es darf nicht sein, dass die Gesundheitsversorgung ganzer Regionen eingestampft wird, weil sich damit kein Geld verdienen lässt. Gesundheit ist keine Ware. Das sollte doch spätestens seit der Coronakrise klar sein.“Notwendig sei eine auskömmliche Finanzierung der Kliniken.
Mohamed Ali macht die Bundesregierung für die Unterfinanzierung verantwortlich: „Viele Krankenhäuser sind chronisch unterfinanziert, müssen sich mit den Kostenträgern in zermürbenden Verhandlungen um das Nötigste streiten.“Das sogenannte „Fallpauschalensystem“, nach dem nicht die tatsächlichen Behandlungskosten – sondern Pauschalen – erstattet werden, treibe die Krankenhaus-Manager zu Einsparungen an allen Ecken und Enden. Die Linken fordern, dass den Kliniken die tatsächlich anstehenden Behandlungskosten erstattet werden. Neben den Ländern sollte sich auch der Bund an den Investitionskosten beteiligen.