Lehrer und Kita-Personal auf sich gestellt
Andere Behandlung als in Landkreisen – Stadt verweist auf Struktur und auf das Land
In Zeiten (verständlicherweise) wachsender Dünnhäutigkeit ist es schön, wenn Menschen die Ruhe bewahren. Erlebt hat das Leserin Britta Tholema in einem Supermarkt an der Edewechter Landstraße. Sie schreibt: „Vor mir an der Kasse wollte eine ältere Dame ihren recht umfangreichen Einkauf begleichen. Als sie feststellte, dass sie nicht genügend Bargeld bei sich hatte, wollte sie ein paar Dinge zurücklassen und überlegte. Die junge Kassiererin wies sie freundlich darauf hin, dass sie mit Karte zahlen könne. Letztendlich fand sie die Karte und gab eine falsche Pin-Nr. ein, Abbruch. Die Karte hatte sie schon weggesteckt und fand sie erst nach einigen Versuchen, die die Kassiererin freundlich unterstützte. Auch das dauerte etwas länger, so dass erste Kunden unruhig wurden. Die Kassiererin verlor nicht die Geduld, sondern sorgte durch ihr freundliches, besonnenes und einfühlsames Verhalten dafür, dass die ältere Dame den Einkauf, der sie sehr gestresst hatte, erfolgreich beenden konnte. Auch ich werde älter! Hier bleibe ich gerne Kundin!“
theobald@NWZmedien.de
Oldenburg – Auch wenn das Impfen mangels Impfstoff in Oldenburg über Ostern pausiert, sieht sich die Stadt auf gutem Weg. Rund 30 000 Impfungen (etwa 21 500 Erstimpfungen) werden diesen Donnerstag verabreicht sein, seit das Impfzentrum am 15. Februar gestartet ist.
Weitgehend leer ausgegangen sind bisher das zuletzt noch in der Priorisierung vorgerückte Kita-Personal (in Oldenburg rund 2000 Beschäftigte) sowie Lehrerinnen und Lehrer an Grund- und Förderschulen (Lehrer von allgemeinbildenden weiterführenden Schulen sind noch nicht an der Reihe). Vor allem müssen sie sich – anders als ursprünglich geplant – selber um Termine kümmern. Deshalb fühlen sie sich schlechter behandelt als Kolleginnen und Kollegen in angrenzenden Landkreisen. Anders als dort werden vom Impfzentrum der Stadt keine „Impflisten“der Einrichtungen angenommen, die Beschäftigten müssen sich selber um Termine bemühen.
Die Stadt kennt das Problem, verweist aber auf die Struktur Oldenburgs und dadurch bedingte andere Schwerpunkte: Hier wurde bisher auf Senioren und medizinisches Personal gesetzt. Die hohe Anzahl von Seniorenund Pflegeeinrichtungen sowie medizinischer Einrichtungen, vor allem aber die hohe Anzahl an Beschäftigten im Gesundheitswesen ließen bisher kaum ein Impfen weiterer Personengruppen zu. Alleine im Gesundheitswesen arbeiteten zuletzt laut Statistischem Jahrbuch 8376 Menschen plus 2213 in Heimen – unter dem Strich sind das 6,2 Prozent der