Besuchsregelungen in den drei Kliniken
Das Evangelische Krankenhaus in Oldenburg erlaubt – bis auf wenige Ausnahmen – keine Besucher. Dafür haben nicht alle Angehörigen von Patienten Verständnis.
„Es gibt keine Konzepte für Besuche, auch nicht für Getestete“, sagt er. Dabei könnten Patienten, die mobil seien, jederzeit vor die Tür und dort Verwandte treffen. Er sei sauer und frustriert. „Meiner Mutter geht es psychisch schlecht“, sagt Marcus Weßels. Sie leide enorm unter der Vereinsamung. „Wir haben ein Tablet ins Krankenhaus gebracht, damit wir Kontakt halten können“, sagt er. Doch das allein
reiche nicht. „Das Personal gibt sein bestes, ist aber überlastet“, erzählt er.
So bleibe seinem Bruder und ihm nichts weiter übrig als einmal pro Woche frische Wäsche an den Eingang des EV zu bringen. „Gerade an Weihnachten oder jetzt zu Ostern ist das eine enorme Belastung“, sagt Marcus Weßels. „Unsere Mutter kann und will nicht mehr.“Dazu mangele es an Perspektiven: „Es gibt keine
Angaben darüber, wann unsere Mutter in die Reha kann.“
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Die Gegenseite
Die Situation sei für alle Angehörigen schwierig, sagt Kristina Minder, Sprecherin des EV. Dennoch stelle sich der Sachverhalt aus ihrer Sicht anders dar: „Auf den Stationen der Patientin liegen hochvulnerable Menschen – das ist nicht zu vergleichen mit anderen
In allen drei Oldenburger Krankenhäusern Zudem
können in dringenden Fällen die behandelnden
Patienten oder auch einer Reha-Einrichtung.“Bereits eine kleine Infektion könne hier zu schwerwiegenden Komplikationen führen, so die Sprecherin. Dabei gebe es Ausnahmen des Besuchsverbots, doch diese seien immer abhängig von den Patienten selbst. „In der aktuellen Zeit mit der Mutante gilt: Je weniger Kontakte, desto besser“, sagt Kristina Minder.
Dabei seien den Brüdern durchaus Besuche, abhängig vom Zustand der Mutter und dem Therapieverlauf, ermöglicht worden, so die Sprecherin. Und: „Es sieht so aus, als ob die Patientin das Krankenhaus in absehbarer Zeit verlassen Ärztinnen und Ärzte der Häuser nach vorheriger Absprache Ausnahmen erteilen. Gerade in der aktuellen Situation mit der CoronaMutante seien weitere Öffnungen derzeit nicht angezeigt, heißt es von den Krankenhäusern. Angehörige könnten aber – gerade auch über die Ostertage – die Patienten anrufen und dadurch mit ihnen in Kontakt bleiben.
kann – ihr Zustand entwickelt sich durchaus positiv.“
Für die Patienten auf den Langzeitstationen seien Tablets angeschafft und eine Studentin eingestellt worden, die bei der Videotelefonie unterstütze. Dazu gebe es verschiedene Telefonnummern, über die Verwandte Auskünfte über den Zustand ihrer Angehörigen erhalten würden – gesichert mit Passwörtern. „Es ist eine schwierige und emotional belastende Situation und wir wissen alle, dass mehr Kontakt den Patienten gut tun würde, aber das oberste Prinzip ist, dass alle gesund bleiben“, sagt Kristina Minder.