Volkswagen wird doch nicht Voltswagen
Aprilscherz um vermeintliche Umbenennung in den USA sorgt für Aufregung
Preismeldestelle des Niedersächsischen Landesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, amtliche Feststellung über Preise von Schweinen geschlachtet außerhalb von notierungspflichtigen Märkten (in Euro/kg SG frei Schlachtstätte ohne MWSt.), Niedersachsen, 29./30. März 2021. Schweine: S (1,56), E (1,52), U (1,38).
Wolfsburg – Die Meldung schien spektakulär: Der Autoriese Volkswagen ändert seinen Markennamen in den USA in „Voltswagen“. Im Zuge der strategischen Neuausrichtung des Konzerns hin zur EMobilität ein zwar überraschender, auf den ersten Blick aber durchaus passender Schritt. Allein: Die vermeintliche Umbenennung ist ein PRGag, wie VW mittlerweile einräumte. Weil das Unternehmen die Meldung anfangs bekräftigte und gleichzeitig die Aktie deutlich an Wert gewann, setzt es nun Kritik an dem verfrühten Aprilscherz.
Wortspiel zur E-Mobilität
Ihren Anfang nahm die Posse Anfang der Woche mit einer angeblich versehentlich zu früh veröffentlichten Pressemitteilung. Darin teilte Volkswagen of America inklusive eines Statements ihres Chefs Scott Keogh mit, der neue Name, ein Wortspiel mit
Unter anderem mit dieser Veröffentlichung im Internet zum neuen Elektroauto „Voltswagen ID.4“in den USA sorgte VW für Wirbel.
Volt als Einheit elektrischer Spannung, sei ein Bekenntnis zur E-Mobilität. Kurz darauf verschwand die Mitteilung wieder von der VW-Webseite, jedoch erst nachdem US-Journalisten sie gesehen hatten.
Wie es in folgenden Berichten von US-Medien heißt, bestätigte
VW auf Nachfrage, dass es sich um eine ernst gemeinte Mitteilung handelt. Tatsächlich erschien die Pressemitteilung tags darauf ein zweites Mal – nur um doch wieder gelöscht zu werden.
Der Nachrichtenagentur dpa erklärte ein VW-Sprecher
in den USA schließlich am Dienstagabend (Ortszeit): „Es wird keine Umbenennung von Volkswagen of America geben. Die vermeintliche Umbenennung war als Ankündigung im Geiste des 1. April gedacht, um den Start des vollelektrischen SUV ID.4 hervorzuheben und unser Bekenntnis zur Elektromobilität für alle mitzuteilen.“
Ärger mit Aufsicht?
Für VW könnte das Verwirrspiel ernsthafte Konsequenzen seitens der US-Börsenaufsicht SEC nach sich ziehen, berichtete die Nachrichtenagentur AP. Denn infolge der Mitteilung sei der Aktienkurs am Dienstag um fast fünf Prozent gestiegen. Eine Reaktion seitens der SEC gab es dazu zunächst nicht.
Ein VW-Sprecher in Deutschland erklärte dazu am Mittwoch: „Eine Beeinflussung des Börsenkurses können wir aufgrund der Werbekampagne nicht erkennen. Das war und ist auch nicht Ziel der Aktion.“Die Absicht sei gewesen, Aufmerksamkeit „für ein wichtiges Unternehmensund Industriethema in den USA“zu schaffen.
„Dazu wurde eine integrierte nationale US-Marketingkampagne – auch mit einem Augenzwinkern – entwickelt und umgesetzt.“