Nordwest-Zeitung

Wildbienen­freundlich­e Garten-Pflanzen

Ergiebige Futterquel­len locken nicht nur Insekten an

- Von Yannick Schauwecke­r

Nicht nur Balkon sind geeignet, Wildbienen eine Oase zu schaffen. Auch (städtische) Gärten bieten Gelegenhei­t – und das in größerer Form. Was für die urbanen Terrassen und Balkone an Pflanz-Tipps zählt, gilt natürlich auch für Gärten.

So sind vor allem (männliche) Weiden ein großer Genuss. Dasselbe gilt für Steinobst wie Pfirsich, Kirsche, Zwetschge, Mirabelle oder Mandel. Auch klassische­s Kernobst wie Apfel, Birne oder Quitte sind eine ergiebige Futterquel­le. Wer zum

Unterschlu­pf für die Mauerbiene.

Nachbar eine kleine Hecke ziehen will, kann selbst das mit einem Vorteil für Wildbienen verbinden: Besonders wertvoll sind etwa Schwarzdor­n, Weißdorn, Berberitze oder Gemeiner Kreuzdorn. Alle bilden auch nahrhafte Früchte für heimische Vögel aus.

Spannende DIY-Tipps für einen wildbienen­freundlich­en Garten

Ist das richtige Futterange­bot im Garten vorhanden, freuen sich Wildbienen über einen passenden Unterschlu­pf. Denn je kürzer ihre Sammelflüg­e sind, desto mehr Nachwuchs können sie mit Pollen und Nektar versorgen – das sorgt durch bessere Bestäubung meist auch für mehr Früchte im Garten. Gerade frühblühen­de Kirschen können von der „Nähe“profitiere­n, sind einige Wildbienen­arten doch schon vor Honigbiene­n unterwegs.

■ Leere Schneckenh­äuser für einen seltenen Vertreter

Einer der spannendst­en DIY-Tipps bietet sich im Garten für die Schneckenh­ausMauerbi­ene. Das ist auch gleich mit einem FrühlingsS­paziergang verbunden. Wer dabei leere Schneckenh­äuschen gesammelt hat, sollte diese an sonnigen, wenig bewachsene­n Stellen auf dem Boden des Gartens ablegen. Nach einiger Zeit besteht die Chance, dass sich mit der Schneckenh­aus-Mauerbiene ein ganz seltener Vertreter einnistet. Hat die Wildbiene die außergewöh­nliche Art der Nisthilfe entdeckt, legt sie ihre Brutzelle im Innern der Schneckenh­äuschen spiralförm­ig an und dekoriert diese mit Pflanzenmö­rtel.

■ Markhaltig­e Stängel für den Gartenzaun

Es gibt Wildbienen­arten, die nur in markhaltig­en Stängeln von Holunder, Himbeere, Brombeere, Rose oder Königskerz­e nisten. Die Nistmöglic­hkeiten sind seltener geworden – aber einfach bereitzust­ellen: Schneiden Sie von einem Busch dieser Pflanzenar­ten rund 30 Zentimeter lange, möglichst gerade und etwa fingerdick­e Stücke ab. Befestigen Sie diese dann senkrecht an einem Zaun oder einem Pfahl. Schon bald werden Sie oben, im weißen, weichen Mark, das sich durch den ganzen Stängel zieht, ein Löchlein entdecken. Das wurde von einer kleinen Wildbienen­art gebohrt und im Stängel nisten nun ihre Nachkommen.

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BILD: pollinatur­e
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