Nordwest-Zeitung

Regierung: Preis für A 20 steigt auf 5,2 Mrd. Euro

5,2 statt 4,2 Mrd. für Neubau in Niedersach­sen und Schleswig-Holstein – Baudauer ungewiss

- Von Nils Coordes Zetel Westersted­e Bad Zwischenah­n Varel Rastede Oldenburg Nordenham Rodenkirch­en Brake Elsfleth

Im Nordwesten/NCO – Der Bau der Küstenauto­bahn A 20 wird teurer. Das geht aus der Antwort auf eine Linken-Anfrage an die Bundesregi­erung hervor. Demnach geht die Regierung von knapp 5,2 Milliarden Euro aus, genehmigt waren bisher Kosten in Höhe von knapp 4,2 Milliarden Euro. Die Kosten sind bezogen auf die Bauabschni­tte in Niedersach­sen und Schleswig-Holstein. Wann mit dem Bau hier in der Region begonnen werden soll, ist noch ungewiss. Eine Baudauer wurde nicht angegeben. ■ Welche Herausford­erungen beim Bau der A20 zu erwarten sind und was die Linke zur A 20 sagt, lesen Sie auf

Im Nordwesten – Der Neubau der Autobahn 20 in Niedersach­sen und Schleswig-Holstein wird den aktuellen Schätzunge­n der Bundesregi­erung zufolge rund eine Milliarde Euro teurer als bisher genehmigt. Das geht aus einer Kleinen Anfrage der Linken an die Bundesregi­erung hervor. Demnach steigen die Kosten um 23 Prozent: Statt der bisher genehmigte­n knapp 4,2 Mrd. Euro werden knapp 5,2 Mrd. Euro fällig.

Kosten noch höher?

Die Autobahn GmbH des Bundes geht laut Antwort der Bundesregi­erung von noch höheren Kosten aus: Sie berücksich­tige in ihren Kosten auch Risikozusc­hläge, Preisindex­ierungen, Planungsko­sten und weitere Zuschläge. Eine Studie der A 20-Gegner und des Naturschut­zbundes BUND, berechnet mit Preisen von 2019, geht von Kosten bis zu 5,8 Mrd. Euro aus. Die Angaben seien laut Bundesregi­erung „nicht nachvollzi­ehbar“.

Beim Stand der Planungen gibt es noch viele Hürden: Bei keinem der Abschnitte in Niedersach­sen und SchleswigH­olstein gibt es „vollziehba­res Baurecht“, fasst die Linke zusammen. Für die Bauabschni­tte (BA) in der Region gilt: Der Planfestst­ellungsent­wurf im BA 1 (Westersted­e-Jaderberg) wird beklagt, das Planfestst­ellungsver­fahren im BA 2 (Jaderberg-Schwei) läuft noch, der Feststellu­ngsentwurf im BA 3 (Schwei-Weserqueru­ng) ist in Arbeit.

Auf die Frage, wann mit einem Baubeginn zu rechnen ist, weist die Bundesregi­erung auf die Notwendigk­eit von „vollziehba­rem Baurecht“hin. Ein möglicher Zeitpunkt wird nicht genannt. Auch einen Termin für die Fertigstel­lung der A20 nennt die Bundesregi­erung nicht, dieser sei abhängig „vom Zeitpunkt der Baurechtss­chaffung“.

Für den Ankauf der Flächen hat die Bundesregi­erung bisher 20 Millionen Euro ausgegeben. Enteignung­sverfahren habe es nicht gegeben – die Bundesregi­erung geht davon aus, dass diese aufgrund der großen Verhandlun­gsbereitsc­haft auch künftig nicht erforderli­ch sind.

Mooriger Baugrund

Eine weitere Herausford­erung beim Bau der A 20 ist der moorige Baugrund: „Die Bundesregi­erung bestätigt, dass in allen Planungsab­schnitten mooriger, nicht tragfähige­r Grund vorkommt, verweigert aber genauere Angaben“, schreibt die Linke in ihrer Zusammenfa­ssung. Um die A20 bauen zu können, ist deswegen das Überschütt­verfahren geplant. Die Kosten für die „Baugrundve­rbesserung­smaßnahmen“seien laut Bundesregi­erung in der Schätzung berücksich­tigt – wo das Überschütt­verfahren angewendet wird, dazu liegen der Bundesregi­erung keine eigenen Informatio­nen vor. Verfahren würden abhängig von den örtlichen Verhältnis­sen festgelegt.

 ?? DPA-BILD: Rehder ?? Der geplante Bau der A 20 in Niedersach­sen und Schleswig-Holstein ist umstritten.
DPA-BILD: Rehder Der geplante Bau der A 20 in Niedersach­sen und Schleswig-Holstein ist umstritten.
 ?? 02 Jan 2021 © Stepmap, 123map • Daten: OpenStreet­Map, Lizenz ODbL 1.0 ??
02 Jan 2021 © Stepmap, 123map • Daten: OpenStreet­Map, Lizenz ODbL 1.0

Newspapers in German

Newspapers from Germany