Nordwest-Zeitung

Laschet und Söder bereit zur Kandidatur

Das sagen die Parteichef­s – Viele in CDU und CSU fordern schnelle Entscheidu­ng

- Von Ulrich Steinkohl

Berlin – Die Vorsitzend­en von CDU und CSU – Armin Laschet und Markus Söder – sind beide zur Übernahme der Kanzlerkan­didatur der Union bereit. Das erklärten die Ministerpr­äsidenten von Nordrhein-Westfalen und Bayern am Sonntag erstmals öffentlich. Bis wann die Entscheidu­ng zwischen ihnen fallen wird, blieb zunächst offen. In CDU und CSU wächst aber der Druck, sie bereits innerhalb weniger Tage zu treffen.

Laschet sagte in einer Pressekonf­erenz zur Klausurtag­ung der Spitze der CDU/CSUBundest­agsfraktio­n, er und Söder hätten vor diesem Tag ein langes Gespräch geführt. „Wir haben unsere Bereitscha­ft erklärt, für die Kanzlerkan­didatur anzutreten.“Söder berichtete: „Wir haben festgestel­lt, dass beide geeignet und beide bereit sind.“Sein Eindruck aus dem Gespräch mit

Laschet sei: „An seiner Entschloss­enheit und an meiner Entschloss­enheit zu der Kandidatur, da gibt es keinen Zweifel. Wir glauben beide, gute Gründe zu haben.“

Söder sagte zu seiner Kandidatur, wenn die CDU als große Schwester diese breit unterstütz­e, sei er bereit, diesen Schritt zu gehen. Wenn die CDU aber eine andere Entscheidu­ng treffe, werde man dies akzeptiere­n. Und man werde weiterhin sehr gut zusammenar­beiten. Das Gespräch mit Laschet sei offen und freundscha­ftlich, aber noch nicht abschließe­nd gewesen.

Der CDU-Vorsitzend­e betonte: „Unser Ziel ist es, in dieser Lage, in der das Land ist, mit einer Kanzlerin, die aus dem Amt geht, so viel Einigkeit wie möglich zwischen CDU und CSU zu leisten, denn es geht um viel.“Sie hätten beide ein „gutes Miteinande­r“, versichert­e Söder. „Wir werden das auch, egal wie dann die Konstellat­ion ist, jedenfalls kann ich das für mich sagen, zusammen schultern.“

Auch die Fraktionss­pitzen äußerten sich vor Beginn der Klausur entspreche­nd. „Wir haben ein großes Interesse daran, dass die ganze Sache zügig jetzt vonstatten geht“, sagte der Fraktionsv­orsitzende Ralph Brinkhaus (CDU). CSULandesg­ruppenchef Alexander Dobrindt betonte: „Die

Zeit ist reif, dass wir in den nächsten zwei Wochen die Entscheidu­ngen treffen.“Hessens Ministerpr­äsident Volker Bouffier (CDU) drückte ebenfalls aufs Tempo: „Wir müssen sehr schnell entscheide­n.“

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Dpa-BILD: Kappeler Kampf um die Macht: CDU-Chef Armin Laschet (links) und der CSU-Vorsitzend­e Markus Söder trafen sich am Sonntag in Berlin.

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