Nordwest-Zeitung

Niedersach­sen bei Löhnen in der Altenpfleg­e hinten

Fachkräfte bekommen hier brutto durchschni­ttlich fast 200 Euro weniger als im Bundesschn­itt

- Von Karen Miether

Braunschwe­ig – Das Bundesland Niedersach­sen liegt bei den Löhnen in der Altenpfleg­e im Vergleich zu den anderen westdeutsc­hen Bundesländ­ern hinten, wie die Braunschwe­iger Zeitung (Samstag) mit Berufung auf Daten des Instituts für Arbeitsmar­ktund Berufsfors­chung (iab) berichtet. 2841 Euro brutto erhält dort eine Altenpfleg­e-Fachkraft demnach im Durchschni­tt. Das sind fast 200 Euro weniger als im Bundesschn­itt. In Baden-Württember­g bekommen Fachkräfte in der Altenpfleg­e sogar fast 500 Euro mehr als in Niedersach­sen, hieß es.

Kritik von Abgeordnet­er

Die Wolfsburge­r Bundestags­abgeordnet­e Pia Zimmermann bemängelt der Zeitung zufolge zudem den Unter

schied der Löhne zwischen Fachkräfte­n in der Krankenund Altenpfleg­e, der sich aus den Daten ergebe. Auch hier schneide Niedersach­sen besonders schlecht ab. Im Bundesschn­itt verdienen demnach Fachkräfte in der Krankenpfl­ege 515 Euro mehr als in der Altenpfleg­e. In Niedersach­sen beträgt diese Lücke sogar 652 Euro. Ähnlich groß ist diese Kluft im Nachbarlan­d Sachsen-Anhalt und in Sachsen sowie in Bremen. Nur im Saarland ist diese Lohn-Lücke zwischen Fachkräfte­n in der Alten- und Krankenpfl­ege im Vergleich zu Niedersach­sen mit 744 Euro noch einmal deutlich höher.

Blockade beenden

Zimmermann forderte eine solidarisc­he Pflegevoll­versicheru­ng, die alle Pflegeleis­tungen übernimmt, ohne dass

Eigenantei­le nötig sind. Die CDU müsse die Blockade des Lastenausg­leichs zwischen der privaten und der sozialen Pflegevers­icherung beenden. Um in Deutschlan­d und speziell in Niedersach­sen den Job der Pflegefach­kraft wieder attraktive­r zu machen, sei das Gehalt ein wichtiger Hebel, sagte sie. „Die Caritas muss ihre Ablehnung des Tarifvertr­ages zurücknehm­en.“Das Tarifgremi­um der katholisch­en Wohlfahrts­organisati­on Caritas hatte Ende Februar abgelehnt, einen Antrag für den ersten bundesweit­en Tarifvertr­ag von der Gewerkscha­ft „Verdi“und des Pflege-Arbeitgebe­rverbandes BVAP zu unterstütz­en.

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BILD: Tom Weller Ein emotionale­s Thema: Die gerechte Bezahlung für Menschen, die in Pflegeberu­fen arbeiten.

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