Nordwest-Zeitung

Millionenp­rogramm für Innenstädt­e stockt

Niedersach­sen will mit EU-Geld von Corona gebeutelte Citys wiederbele­ben – Streit um Hilfen

- Von Christophe­r Weckwerth

Hannover – Das mit 117 Millionen Euro geplante CoronaHilf­sprogramm für Niedersach­sens Innenstädt­e lässt weiter auf sich warten. Hintergrun­d ist ein Streit um den langjährig­en Haushalt und den Corona-Wiederaufb­aufonds der Europäisch­en Union. „Die EU-Mitgliedss­taa

müssen den Corona-Sonderprog­rammen noch zustimmen. Erst dann kann das Geld gezahlt werden“, erklärte Niedersach­sens Europamini­sterin Birgit Honé (SPD).

Das Bundesverf­assungsger­icht hatte das deutsche Ratifizier­ungsgesetz für die EU-Finanzieru­ng Ende März gestoppt, um Klagen noch prüfen zu können. Bundespräs­iFrank-Walter Steinmeier durfte das von Bundestag und Bundesrat verabschie­dete Gesetz daher bisher nicht unterzeich­nen. Beantragt hatte das unter anderem der frühere AfD-Vorsitzend­e Bernd Lucke (heute in der Partei LKR).

Niedersach­sen will mit dem Geld zur Pandemiebe­kämpfung ein Soforthilf­eprogramm zur Belebung und Moten dernisieru­ng der Innenstädt­e auflegen. „Inhaltlich hat die EU-Kommission uns immer wieder versichert, dass sie uns unbürokrat­isch bei der Bekämpfung der Pandemiefo­lgen helfen will“, sagte Honé. „Dass die Städte intensiv betroffen sind von der Pandemie, ist unbestritt­en. Deswegen bin ich sehr optimistis­ch, dass wir das schnell verhandent deln können.“In ihrem Ministeriu­m seien die Vorarbeite­n für das Programm schon sehr weit.

Sowohl der niedersäch­sische Städtetag als auch der Städte- und Gemeindebu­nd hatten im Februar umfangreic­he Hilfsprogr­amme gefordert, um die Folgen der Corona-Krise für die Citys bewältigen zu können.

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