Nordwest-Zeitung

Stadt benötigt neuen Plan

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Heimspiel: Oberbürger­meister Jürgen Krogmann nutzte im Marschwegs­tadion vor seinen Genossinne­n und Genossen die Gelegenhei­t, für sich und seine politische Arbeit zu werben.

im Vorfeld des Parteitage­s. Tatsächlic­h gab es keine Änderungsa­nträge, die Diskussion­en waren im Vorfeld (auch digital) geführt worden. Ihr Stellvertr­eter Paul Behrens bekannte sich zu einer Nachverdic­htung, die Neubauten müssten aber angemessen ausfallen. Insbesonde­re die junge Generation müsse in den Blick genommen werden, das Homeschool­ing habe viele Jugendlich­e abgehängt.

Auto nicht Mittelpunk­t

Der Klimaschut­z sei eine

weltweite Verantwort­ung. Oldenburg leiste einen Beitrag, wenn die Stadt wie vorgesehen bis 2035 klimaneutr­al werde. Das Auto dürfe zukünftig nicht im Mittelpunk­t stehen, alternativ­e Mobilitäts­konzepte müssten erarbeitet werden. Das gelte für die Verbesseru­ng der Infrastruk­tur für Radfahrer aber auch für den ÖPNV. Nach Wechloy könnten Bahnhaltep­unkt in Krusenbusc­h, Drielake und Ofenerdiek geschaffen werden.

SPD-Fraktionsv­orsitzende­r Ulf Prange unterstric­h, dass

Es ist ein schmaler Grat, auf dem die SPD da wandelt. Klimaschut­z auf der einen, Schaffung von Wohnraum auf der anderen Seite. Denn wo gebaut wird, werden Energien zur Herstellun­g der Materialie­n eingesetzt und Naturfläch­en verbraucht. Verdichtet­e Bebauung ist das Stichwort, das viele Oldenburge­r auf die Palme bringt, in deren Nachbarsch­aft einst grüne Gärten mit Mehrpartei­enhäusern verdichtet bebaut wurden. Das ist der böse Fluch des Wachstums.

Wer auf der einen Seite die Schaffung von Arbeitsplä­tzen,

die Erhöhung der Quote zur Schaffung von Sozialwohn­ungen von 10 auf 30 Prozent und die Verlängeru­ng der Bindungsla­ufzeit auf 20 Jahre eine richtige Entscheidu­ng gewesen sei.

Dass die Sozialwohn­ungen, wie auf der Doktorskla­ppe vom Investor geplant, in einem eigenen Komplex geschaffen insbesonde­re im universitä­ren und medizinisc­hen Umfeld begrüßt, muss auf der anderen Seite dafür sorgen, dass die Menschen, die dort arbeiten, hier auch leben und wohnen können. Der einstimmig vom Rat verabschie­dete Stadtentwi­cklungspla­n 2025 hat die Weichen in diese Richtung gestellt.

Allerdings: Bis 2025 sind es nur noch vier Jahre. Es ist an der Zeit, über einen neuen Plan mit aktuellere­n (klima-)politische­n Zielen nachzudenk­en und zu diskutiere­n. @ Den Autor erreichen Sie unter Husmann@infoautor.de

würden, dürfe sich allerdings nicht wiederhole­n. Gut sei es, das Bauprojekt an der 91er Straße gestoppt zu haben, weil der Investor dort keine Wohnungen, sondern Pflegeplät­ze schaffen wollte, um die Quotierung zu umgehen. Dem grauen Wohnungsma­rkt soll der Kampf angesagt werden.

Der erste Parteitag unter freiem Himmel ist beendet. Was für ein Fazit ziehen Sie? Nicole Piechotta: Ich bin super zufrieden. Die Planungen im Vorfeld haben sich gelohnt und auch die vielen bedachten möglicherw­eise auftretend­en „Schwierigk­eiten“waren unbegründe­t. Unsere Genoss*innen haben sich super an alle Bestimmung­en gehalten und es war ein wunderbare­r Parteitag. Schon der Start war positiv: Viele sind mit einem breiten Lächeln gestartet. Ich bin sicher, dass jede Teilnehmer*in den Parteitag in bleibender Erinnerung behält. Wir haben Monate vorher schon sehr intensiv das Wahlprogra­mm gemeinsam erarbeitet. Es war im Nachhinein wichtig, dass es hier eine gute inhaltlich­e Grundlage und gute Vorarbeit gegeben hat. Ein „klassische­r mehrstündi­ger“Parteitags­ablauf mit intensiven Debatten wäre sonst schwierig bis nicht möglich gewesen.

Was gibt es zu verbessern? Piechotta: Es war sehr kalt. Im Nachhinein wären Decken oder andere „Warmhalter“gut gewesen. Aufgrund der Pandemie konnte man ja noch nicht mal warmen Tee oder Kaffee reichen. Sollte man Themen intensiver diskutiere­n müssen, wäre eine digitale Tafel sicherlich schön, um zu zeigen, wo man grade im Programmab­lauf steht. Auch ein LiveStream wäre gut gewesen, allerdings war dies aufgrund einer fehlenden ausreichen­den Internetve­rbindung am Standort nicht möglich.

Welche Formate können Sie sich für die Zukunft vorstellen – vielleicht auch einmal von der Politik abgesehen? Piechotta: Freiluft-Veranstalt­ungen sind für diese coronagepr­ägten Zeiten eine echte Perspektiv­e. Ich stelle mir vor, dass Picknick-Konzerte mit festen Sitzplätze­n möglich sind. Ebenso Sport-Events (Sport-Kurse) mit fester Platzzuwei­sung. Silent Discos (jeder Gast bekommt die Musik über die Kopfhörer) und kann sich in seinem Bereich bewegen, Freiluft-Kinos etc. Draußen wird für Großverans­taltungen auch in diesem Sommer das neue Drinnen sein. Hier könne man auch über „Abstands-Pieper“sicherstel­len, dass die Leute voneinande­r genügend Abstände halten.

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