Mit zwölf Jahren das erste Mal auf der Bühne
Die 24-jährige Jennifer Wichmann aus Wüsting ist in der Speelkoppel Neenweg mit Begeisterung dabei
Jennifer Wichmann spielt bei der plattdeutschen Theatergruppe „Speelkoppel Neenweg“mit. Mit unserer Redaktion hat die 24-Jährige, die in Wüsting wohnt, über ihre Begeisterung fürs Theater, Lampenfieber und besondere Rollen gesprochen.
Seit wann sind Sie in der Speelkoppel aktiv?
Jennifer Wichmann: In der Speelkoppel Neenweg bin ich seit 2015. Da habe ich das erste Mal in die „große Theatergruppe“reingeschnuppert. Eigentlich wollte ich mir im Hintergrund eine Theatersaison nur mal anschauen und war Regieassistentin. Dabei habe ich in den Proben Verbesserungsvorschläge an die Spieler gegeben und bei den Auftritten dafür gesorgt, dass alle Requisiten zur richtigen Zeit am richtigen Ort lagen. Durch einen krankheitsbedingten Ausfall kurz vor der Premiere musste ich tatsächlich für ein paar Auftritte doch einspringen und mich als „ältere Dame“verkleiden.
Was hat Ihre Lust am Schauspiel geweckt? Wichmann: Das erste Mal habe
Hier werden schnell Erinnerungen wach: Jennifer Wichmann „Speelkoppel Neenweg“im Clubhaus Alte Schule.
ich bei der „900 Jahre Oldenburger Jubiläumsfeier“bei Ikea Theater gespielt. Der Heimatund Bürgerverein Neuenwege hatte sich mit Darbietungen daran beteiligt. Das war im Jahr 2008. Ich war 12 Jahre alt und ich und ein paar andere Kinder aus Neuenwege wurden gefragt, ob wir nicht Lust haben, einen Sketch aufzuführen. Im Mittelalterkostüm
haben wir dann den Sketch „Tante-Emma-Laden“gespielt. Dadurch ist unsere JuSpeeKoNe (JugendSpeelKoppelNeenweg) entstanden. Besonders Spaß machen die Auftritte und wenn man sieht, dass man anderen eine Freude damit bereiten kann. Danach weiß man, wieso man sich die Zeit fürs Auswendiglernen und Proben genommen hat.
Welche Fähigkeiten muss man als Schauspieler mitbringen? Wichmann: Eigentlich nichts. Man sollte natürlich Interesse am Spielen und auch an der plattdeutschen Sprache haben. Ich bin von Natur aus ein schüchterner Mensch und konnte vor dem Theaterspielen auch kein Plattdeutsch. Man muss sich einfach darauf einlassen, dann „läuft es“.
Haben Sie noch Lampenfieber vor den Auftritten? Wichmann: Oh ja und wie! Vor dem ersten Auftritt denke ich immer, wenn ich auf der Bühne stehe, bekomme ich kein Wort raus!
Je mehr Auftritte man in einer Saison hinter sich hat, desto besser wird es mit der Nervosität. Wir setzen uns vor den Auftritten immer mit den Spielern zusammen, das lenkt ein bisschen ab. Sonst heißt es abwarten, bis man endlich dran ist.
Gibt es Rollen, die Sie besonders gerne spielen? Wichmann: Eine „Lieblingsrolle“habe ich eigentlich nicht. Bisher haben mir alle meine Rollen gut gefallen. Ich hatte in meinem ersten richtigen Stück in der Speelkoppel eine Rolle als Nonne.
Das war schon besonders, weil es einfach mal etwas anderes war. Ansonsten bin ich gespannt, was in Zukunft noch für Rollen auf mich warten.
Was fehlt Ihnen jetzt – da die Theatersaison wegen Corona ausgefallen ist – am meisten? Wichmann: Am meisten vermisse ich die Zeit, die man mit den anderen Schauspielern während der Proben ver