So gelingt der Schnitt im Hausgarten
Modell mit Akku hat die Nase vorn – Kabelmäher sind günstiger, aber auch umständlicher
Berlin/TD – Akku-Mäher kosten deutlich mehr als Rasenmäher mit Kabel. Ob sich der Mehrpreis lohnt, hat die Stiftung Warentest geprüft. Neun Akku-Rasenmäher wurden getestet, sechs mit Kabelanschluss. Alle ohne separaten Radantrieb. Sieben Rasenmäher im Test schneiden gut ab, zwei sind mangelhaft.
Während in früheren Tests bei den Akkumähern vor allem bei feuchtem und hohem Rasen Probleme auftraten, schaffen im aktuellen Test feuchten Rasen einige Mäher gut, viele befriedigend. Selbst hohes Gras schaffen zwei der batteriebetriebenen Sichelmäher gut. Hier schwächelten einige der Kabelmäher. Die Reichweite mit einer Akkuladung ist ebenfalls gestiegen: Einige Rasenmäher schafften circa 400 Quadratmeter trockenes Gras.
Wie lief der Test ab
Alle Mäher im Test mussten trockenen, feuchten und hohen Rasen mähen und im Labor die Haltbarkeit ihrer Motoren beweisen. Außerdem ging es über eine Rüttelstrecke. Bei den beiden Modellen von Bauhaus (Gardol GEM-E 1536) und Einhell (GC-EM 1536) stand der Motor den Dauertest nicht durch – Mangelhaft. Bei einem brach der Holm ab – gerade noch Ausreichend. Einige Rasenmäher erhielten auch einen Abzug in der Sicherheit, weil sie mit vollem Grasfangkorb kippen. Die Schnittbreiten reichten von 33 bis 42 Zentimetern. Die kabelgebundenen Modelle kosten 80 bis 170 Euro, die Akku-Mäher 190 bis 470 Euro.
Wo liegen die Vorteile von Akkumähern
Kabelmäher sind unschlagbar billig, schon unter hundert Euro geht es los. Aber teils sind sie auch billig gefertigt, mit Motoren, deren Kohlebürsten im Dauertest schlapp machen und Geräuschpegeln wie bei einem Benzinmotor. Und sie haben – ein Kabel:
Fransen: Der Obi mähte trockenen Rasen unsauber.
Schon bei einigen Hindernissen oder gar mehreren Rasenflächen wird das Hantieren schnell nervig. Der Akkumäher bietet hier Freiheit wie ein Benzinmäher, ohne Sprit zu verbrauchen. Die Akkumäher im Test waren haltbarer und mähten oft besser.
Wie weit reicht eine Akkuladung
Kurzatmige Mäher schaffen gerade mal 266 Quadratmeter trockenen Rasen, effiziente mit der gleichen Akkukapazität 400 und mehr. Hinzu kommen große Unterschiede in der Ladezeit. Die Spanne reichte von 36 bis 258 Minuten.
Sauber: der Schnitt vom Testsieger Einhell mit Akku
Wie teuer sind die Akkus
Separat gekauft schlagen sie mit 60 bis 238 Euro zu Buche. Bei vielen Herstellern lassen sich die Rasenmäher-Akkus auch in anderen Gartengeräten und Werkzeugen einsetzen. Das spart eine mehrmalige Anschaffung der teuren Batterien, fast alle Modelle gibt es inzwischen auch ohne Akkus zu kaufen. Zusätzlich wird die Umwelt geschont. Allerdings gilt es hier zu beachten, dass die Akkus der Rasenmäher je nach Modell 18, 36 oder 54 Volt Spannung haben. Für die 18-Volt-Modelle dürfte die Auswahl weiterer passender Geräte am größten sein.
Was ist mit Benzinmähern
Kabelmäher sind günstig, Akkumodelle kosten mehr, sind aber leise und hängen nicht am Kabel. Nur ans rechtzeitige Laden ist zu denken. Benzinmäher liegen vom Preis dazwischen. Tendenziell ist der Betrieb eines Benzinmotors teurer und die Wartung aufwendiger. Benziner sind lauter als Elektromäher. Sie empfehlen sich für Rasenflächen ab 1000 Quadratmeter. Denn durchzugsstarke Akkumotoren mit ausreichender Batteriekapazität für solche größeren Flächen kosten dann wesentlich mehr als vergleichbare Benzinkollegen.
Was bringt eine Mulchfunktion
Einige Mäher bieten im Set einen Kunststoffkeil oder eine Klappe, die an Stelle des Grasfangkorbes eingesetzt wird. Das Kunststoffteil verschließt den Mäher, das geschnittene Gras fällt gleich auf den Rasen. Allerdings klappt das bei den betroffenen Mähern im Test nur befriedigend, oft bleiben abgeschnittene Halme sichtbar auf dem Rasen liegen. Reine Mulchmäher haben speziell geformte Messer und Mähglocken, die das abgeschnittene Gras verwirbeln und so mehrmals schneiden, und sie arbeiten außerdem die Schnipsel noch in den Rasen ein.