Baskets legen Playoff-Gang ein
Oldenburg distanziert Crailsheim und nimmt München ins Visier
Oldenburg – Die Baskets Bonn haben sich am Samstagabend wohl ein wenig ins Jahr 2009 zurückversetzt gefühlt – auch wenn keiner der heute aktiven Rheinländer damals im Kader stand und es diesmal auch nicht um den deutschen Meistertitel in der Basketball-Bundesliga ging. Doch die 65. Auflage des ewigen Klassikers gegen die EWE Baskets Oldenburg wies am Samstagabend eine kleine Parallele auf, die an das legendäre Finale von vor über zehn Jahren erinnerte.
22 Ballverluste
2009 hatten die Bonner in Spiel fünf in Oldenburg ihren eigentlich schon sicher geglaubten Meistertitel in der Tasche. Doch mit katastrophalen Ballverlusten verschenkten sie den Sieg an die Oldenburger. Am Samstag sahen die die Bonner bei der 106:87-Niederlage zwar nicht wie der siuns. cher geglaubte Sieger aus, ebneten mit ihren katastrophalen Ballverlusten im zweiten Viertel aber den Oldenburger Heimerfolg. „Mit unserer Performance im zweiten Viertel können wir nicht zufrieden sein. Oldenburg hat da mit hoher Intensität gespielt, da konnten wir nicht mithalten“, musste Bonns Trainer Will Voigt anerkennen.
Die Mannschaft von Trainer Mladen Drijencic brauchte fast zehn Minuten, um ins
Spiel zu kommen, dann aber schalteten die Oldenburger einige Gänge hoch und setzten die Gäste gehörig unter Druck. Damit kam das Team von Voigt den gesamten Spielverlauf nicht zurecht. Allein im zweiten Viertel leisteten sich die Rheinländer elf Ballverluste, am Ende waren es 22 Turnover – die Gastgeber gaben den Ball nur achtmal aus den Händen. Dazu
stibitzten die Oldenburger Profis den Bonnern das Spielgerät 15 Mal vor der Nase weg. Zudem bewegten die Hausherren den Ball flüssig durch die eigenen Reihen. 30 Assists spielte das Drijencic-Team und verpasste den Club-Rekord von 32 Vorlagen nur knapp.
Babb eingefangen
Einzig Chris Babb (19 Punkte) und Strahinja Micovic (21) stemmten sich gegen die Niederlage. „71 Prozent von der Dreierlinie und vor allem, was das für Würfe waren“, schwärmte Drijencic von der Leistung von Babb, ließ aber gleich ein Kompliment an seine eigenen Schützlinge folgen: „Aber mein Team muss ich auch loben, welch großartige Unterstützung Karsten (Tadda, Anm. d. Red.) im zweiten Viertel von den Mitspielern erfahren hat. Das war der Schlüsselmoment für Im zweiten Durchgang haben wir uns stabilisiert und unser Spiel durchgezogen.“
Crailsheim patzt
Durch den klaren Erfolg hat Oldenburg den Vorsprung auf die Merlins Crailsheim ausgebaut und den Playoff-Gang eingelegt – auch, weil Crailsheim am Freitag überraschend gegen Abstiegskandidat MBC Weißenfels unterlag. Das ausgeschriebene Ziel, der vierte Platz, rückt damit immer näher. Dieser garantiert das Heimrecht in der ersten Runde. Es ist sogar mehr möglich – nicht zuletzt, weil der FC Bayern (Platz drei) nach dessen überraschender Niederlage gegen Braunschweig noch näher in Schlagdistanz ist.
An diesem Mittwoch (20.30 Uhr) reist Oldenburg zu den Hamburg Towers. Die Towers sind gut drauf und bezwangen am Samstag Alba Berlin (75:68) – einfach wird’s also nicht.