Nordwest-Zeitung

Baskets legen Playoff-Gang ein

Oldenburg distanzier­t Crailsheim und nimmt München ins Visier

- Von Niklas Benter

Oldenburg – Die Baskets Bonn haben sich am Samstagabe­nd wohl ein wenig ins Jahr 2009 zurückvers­etzt gefühlt – auch wenn keiner der heute aktiven Rheinlände­r damals im Kader stand und es diesmal auch nicht um den deutschen Meistertit­el in der Basketball-Bundesliga ging. Doch die 65. Auflage des ewigen Klassikers gegen die EWE Baskets Oldenburg wies am Samstagabe­nd eine kleine Parallele auf, die an das legendäre Finale von vor über zehn Jahren erinnerte.

22 Ballverlus­te

2009 hatten die Bonner in Spiel fünf in Oldenburg ihren eigentlich schon sicher geglaubten Meistertit­el in der Tasche. Doch mit katastroph­alen Ballverlus­ten verschenkt­en sie den Sieg an die Oldenburge­r. Am Samstag sahen die die Bonner bei der 106:87-Niederlage zwar nicht wie der siuns. cher geglaubte Sieger aus, ebneten mit ihren katastroph­alen Ballverlus­ten im zweiten Viertel aber den Oldenburge­r Heimerfolg. „Mit unserer Performanc­e im zweiten Viertel können wir nicht zufrieden sein. Oldenburg hat da mit hoher Intensität gespielt, da konnten wir nicht mithalten“, musste Bonns Trainer Will Voigt anerkennen.

Die Mannschaft von Trainer Mladen Drijencic brauchte fast zehn Minuten, um ins

Spiel zu kommen, dann aber schalteten die Oldenburge­r einige Gänge hoch und setzten die Gäste gehörig unter Druck. Damit kam das Team von Voigt den gesamten Spielverla­uf nicht zurecht. Allein im zweiten Viertel leisteten sich die Rheinlände­r elf Ballverlus­te, am Ende waren es 22 Turnover – die Gastgeber gaben den Ball nur achtmal aus den Händen. Dazu

stibitzten die Oldenburge­r Profis den Bonnern das Spielgerät 15 Mal vor der Nase weg. Zudem bewegten die Hausherren den Ball flüssig durch die eigenen Reihen. 30 Assists spielte das Drijencic-Team und verpasste den Club-Rekord von 32 Vorlagen nur knapp.

Babb eingefange­n

Einzig Chris Babb (19 Punkte) und Strahinja Micovic (21) stemmten sich gegen die Niederlage. „71 Prozent von der Dreierlini­e und vor allem, was das für Würfe waren“, schwärmte Drijencic von der Leistung von Babb, ließ aber gleich ein Kompliment an seine eigenen Schützling­e folgen: „Aber mein Team muss ich auch loben, welch großartige Unterstütz­ung Karsten (Tadda, Anm. d. Red.) im zweiten Viertel von den Mitspieler­n erfahren hat. Das war der Schlüsselm­oment für Im zweiten Durchgang haben wir uns stabilisie­rt und unser Spiel durchgezog­en.“

Crailsheim patzt

Durch den klaren Erfolg hat Oldenburg den Vorsprung auf die Merlins Crailsheim ausgebaut und den Playoff-Gang eingelegt – auch, weil Crailsheim am Freitag überrasche­nd gegen Abstiegska­ndidat MBC Weißenfels unterlag. Das ausgeschri­ebene Ziel, der vierte Platz, rückt damit immer näher. Dieser garantiert das Heimrecht in der ersten Runde. Es ist sogar mehr möglich – nicht zuletzt, weil der FC Bayern (Platz drei) nach dessen überrasche­nder Niederlage gegen Braunschwe­ig noch näher in Schlagdist­anz ist.

An diesem Mittwoch (20.30 Uhr) reist Oldenburg zu den Hamburg Towers. Die Towers sind gut drauf und bezwangen am Samstag Alba Berlin (75:68) – einfach wird’s also nicht.

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BILD: Martin Remmers Zeigte eine starke Partie gegen Bonn: Oldenburgs Sebastian Herrera (Mitte) war mit 18 Punkten nach Keith Hornsby der beste Werfer bei den Baskets am Samstagabe­nd.
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