Nordwest-Zeitung

2. Liga versinkt im Corona-Chaos

Drei Teams in Isolation – Kiel droht Hammer-Programm nach Quarantäne

- Von Nikolai Huland

Düsseldorf – Der 2. Bundesliga droht durch das CoronaChao­s ein hektischer – und möglicherw­eise unfairer – Saisonabsc­hluss. Nach der erneuten Quarantäne-Anordnung für Holstein Kiel muss der Spielplan für die nur wenigen verbleiben­den Wochen wieder angepasst werden, bis dahin bleibt die Tabelle auch nach den Niederlage­n der Aufstiegsf­avoriten VfL Bochum und Hamburger SV wenig aussagekrä­ftig. Wann das Holstein-Team von Trainer Ole Werner seine Partien nachholen kann, ist derzeit offen. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) nannte die nächsten Schritte zunächst nicht.

„Die Entscheidu­ng (zur Quarantäne) stellt uns für den restlichen Saisonverl­auf vor große Herausford­erungen. Uns bleibt nichts anderes übrig, als auch diese Situation zu akzeptiere­n und anzunehmen“, stellte Holstein-Sportchef Uwe Stöver fest. Die Kieler müssen bis zum 20. April in häusliche Isolation. Das für Samstag angesetzte Spiel gegen Jahn Regenburg war am Freitag abgesagt worden.

Termin-Not in Kiel

Kiel, das am 1. Mai auch noch im Halbfinale des DFBPokals gegen Borussia Dortmund spielt, erwartet nach der Quarantäne ein extrem dichtes Programm. Für den 23. Mai ist der 34. Spieltag angesetzt, drei Tage später soll das Relegation­shinspiel stattfinde­n, Lücken im Spielplan sind rar. In der vergangene­n Saison war Dynamo Dresden ähnlich betroffen, musste am Saisonende sieben Spiele in 19 Tagen bestreiten und stieg ab.

Auch Kiel machte nach der Rückkehr aus der ersten Quarantäne schon schlechte Erfahrunge­n. Ohne Spiel- und Trainingsr­hythmus verlor das Team in Bochum (1:2) und Heidenheim (0:1). Aktuell haben die Kieler zwei Spiele weniger als Bochum und der HSV. Bis zum 20. April sind drei Partien geplant und am 21. April steht das Spiel von Kiel gegen den SV Sandhausen an. Die Nordbadene­r befinden sich derzeit ebenfalls in Quarantäne, genau wie der Karlsruher SC.

Aus dem Spielplan gestrichen wurden deshalb auch die Spiele von Greuther Fürth gegen Sandhausen und von Fortuna Düsseldorf gegen den KSC. So veränderte sich trotz des 0:3 der Bochumer beim SC

Paderborn am Samstag und des 1:2 des HSV am Freitag an der Tabellensp­itze nichts. Bochum (28 Spiele/54 Punkte) bleibt Spitzenrei­ter vor Hamburg (28/50), Fürth (27/50), Kiel (26/46) und Düsseldorf (27/43).

Wirbel in Osnabrück

Corona-Wirbel gab es auch in Hannover: Am Samstag stand das Spiel von 96 gegen Heidenheim auf der Kippe. Doch nach einem positiven Antigen-Schnelltes­t auf das Virus am Morgen gab es am Nachmittag Entwarnung bei 96. Hannover verlor am Sonntag 1:3. Kurz vor dem Duell gegen Eintracht Braunschwe­ig gab es beim VfL Osnabrück einen positiven Test, dennoch konnte die Partie stattfinde­n. Osnabrück unterlag mit 0:4.

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