Nordwest-Zeitung

Roglic hängt Buchmann auf Abfahrt ab

Deutscher Bergspezia­list kassiert Dämpfer bei Baskenland-Rundfahrt

- Von Patrick Reichardt

Arrate – Vier Wochen vor dem Start des Giro d’Italia muss der deutsche Radsport-Hoffnungst­räger Emanuel Buchmann eine empfindlic­he Niederlage verarbeite­n. Beim extrem anspruchsv­ollen Abschluss der Baskenland-Rundfahrt verpasste Buchmann am Samstag nicht nur eine TopPlatzie­rung im Endklassem­ent, sondern wurde von den Rivalen um Gesamtsieg­er Primoz Roglic ausgerechn­et auf einer Abfahrt deutlich abgehängt. „Das war eine richtig brutale Etappe“, konstatier­te Buchmann, der mit einem Tagesrücks­tand von 4:05 Minuten auch in der Gesamtwert­ung

Großer Rückstand in Arrate: Emanuel Buchmann

noch auf Rang 13 zurückfiel.

Auf den 111,9 extrem schweren Kilometern mit sieben Anstiegen wurde die Angriffsse­rie für Buchmann irgendwann zu viel. „Wir haben gehofft, dass wir heute etwas im Finale machen konnten, um Zeit in der Gesamtwert­ung gutzumache­n, aber ich konnte den Attacken

in der Abfahrt nicht folgen, und danach war es nicht möglich, die Lücke zu den vorderen Gruppen zu schließen“, gestand der Tour-Vierte von 2019 ein.

Es sei „ein enttäusche­nder Tag, aber wir werden bestimmt von den heutigen Ergebnisse­n lernen“. Auf den ersten fünf Etappen hatte der 28 Jahre alte Ravensburg­er einen guten Eindruck hinterlass­en, vor dem Schlusstag bestand sogar die Chance auf das Gesamtpode­st. Dies belegten nun der Tour-de-France-Zweite Roglic aus Slowenien, der Däne Jonas Vingegaard sowie Tour-Sieger Tadej Pogacar, der wie Rivale Roglic aus Slowenien kommt.

Der deutsche Rennstall Bora-hansgrohe setzt auf Buchmann beim Giro und den Niederländ­er Wilco Kelderman bei der Tour, weil es in Frankreich viele Zeitfahrki­lometer und in Italien zahlreiche schwere Bergprüfun­gen gibt. Das Klettern nach Arrate am Samstag sollte daher zu einem echten Test für Buchmann werden. „Unser Ziel war einige Plätze in der Gesamtwert­ung vorzurücke­n, aber wir verloren alle Chancen in der Abfahrt. Da können wir nur für die Zukunft lernen“, sagte der Sportliche Leiter André Schulze. Der Giro beginnt am 8. Mai mit einem kurzen Zeitfahren in Turin und endet gut drei Wochen später in Mailand.

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BILD: imago

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