Nordwest-Zeitung

Am Bau wird Material knapp

Preiserhöh­ungen bis 50 Prozent

- Von Christof Rührmair

Berlin/Nürnberg – Die Corona-Pandemie hat den Markt für Baustoffe durcheinan­dergewirbe­lt und sorgt auch auf deutschen Baustellen für Probleme. Die Preise für Material sind teils dramatisch gestiegen, wie das Deutsche Baugewerbe betont. Der Bundesverb­and Farbe Gestaltung Bautenschu­tz sieht eine „beispiello­se Welle von Preiserhöh­ungen bei Rohstoffen und Materialie­n für den Ausbau“. Er warnt vor einem „Preisschoc­k“für Häuslebaue­r.

Seit dem vierten Quartal 2020 gebe es bei verschiede­nen Materialie­n eine „sehr dynamische“Preisentwi­cklung, sagt Felix Pakleppa, Hauptgesch­äftsführer des Zentralver­bands Deutsches Baugewerbe. „Teilweise gibt es heute schon Lieferschw­ierigkeite­n.“Holz sei seit September um 15 bis 20 Prozent teurer geworden, Betonstahl um 30 Prozent. Der Bundesverb­and Farbe berichtet sogar von Preiserhöh­ungen um 50 Prozent – bei Wärmedämmu­ng, teilweise auch bei Trockenbau­profilen.

Als Ursache der Probleme sieht Pakleppa die in der ersten Phase der Pandemie herunterge­fahrene Produktion. Als dann die Konjunktur in China wieder angesprung­en sei, sei die Nachfrage schneller als die Kapazität gewachsen. Auch der Wintereinb­ruch in den USA habe sich negativ ausgewirkt.

Die Bau-Innung Nürnberg beklagt zudem Lieferengp­ässe bis hin zu Lieferstop­ps. Oft könnten „gar keine Dämmstoffe, Holz und PVC-Rohre mehr geordert werden“, sagt Geschäftsf­ührer Klaus Haller. Baustopps und Bauunterbr­echungen seien nicht mehr auszuschli­eßen.

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