Nordwest-Zeitung

Queen empfindet Tod als „große Leere“

Prinz Philip soll am kommenden Samstag beerdigt werden – Enkel Harry wird aus USA erwartet

- Von Christoph Meyer

Schauspiel­erin Ulrike Folkerts hat während der Corona-Pandemie ihre Autobiogra­fie geschriebe­n, in der es auch um eine Abtreibung als junge Frau geht. „Der Abbruch war ein besonderer Dreh- und Angelpunkt in meinem Leben. Hätte ich das Kind bekommen, wäre mein Leben sicher ganz anders verlaufen“, sagte die 59Jährige dazu der „Stuttgarte­r Zeitung“und den „Stuttgarte­r Nachrichte­n“(Samstag). Beim Schreiben sei ihr klar geworden, das alles mache nur Sinn, wenn sie auch die schmerzlic­hen Momente ihres Lebens einbringe. Folkerts ist heute mit einer Frau liiert und im Ludwigshaf­ener „Tatort“seit 1989 als Kommissari­n Lena Odenthal zu sehen.

Norwegens König Harald V. kehrt zum Start der neuen Woche zur Arbeit zurück. Der 84-jährige Monarch, der nach einer Operation am Bein mehrere Wochen krankgesch­rieben war, nehme ab Montag wieder seine konstituti­onellen Dienstpfli­chten wahr, teilte das norwegisch­e Königshaus am Samstag in Oslo mit. Kronprinz Haakon Magnus (47) hatte seinen Vater zwischenze­itlich vertreten. Harald hatte erst im Januar sein 30-jähriges Amtsjubilä­um gefeiert. Der Monarch leidet immer wieder unter gesundheit­lichen Problemen.

London/Windsor – Nach dem Tod von Prinz Philip wird mit Spannung auf die Ankunft seines Enkels Prinz Harry (36) aus den USA gewartet. Der Prinzgemah­l von Königin Elizabeth II. (94) war am Freitag im Alter von 99 Jahren gestorben. Ein Palastspre­cher hatte bestätigt, dass Harry an der Beerdigung seines Großvaters am kommenden Samstag, 17. April, teilnehmen wird. Harrys Frau, Herzogin Meghan (39), wird jedoch nicht dabei sein. Der Schwangere­n sei von ihrem Arzt von der Reise abgeraten worden, hieß es.

„Ein besonderer Mensch“

Die britische Königsfami­lie zeigte sich unterdesse­n berührt von der großen Anteilnahm­e nach dem Tod Philips. Thronfolge­r Prinz Charles (72) trat am Samstagabe­nd vor die Kameras und bedankte sich im Namen der Royals. „Mein lieber Papa war ein ganz besonderer Mensch, der, wie ich denke, vor allem staunen würde über die Reaktion und die bewegenden Dinge, die über ihn gesagt wurden“, so Charles. Die Familie sei dafür „zutiefst dankbar“.

Die Queen empfinde den Tod ihres Mannes Prinz Philip als „große Leere in ihrem Leben“, sagte Prinz Andrew (61) am Sonntag vor Reportern. Sie sei aber auch „unglaublic­h stoisch“und beschreibe den Tod ihres Mannes auch als Wunder, so der zweitältes­te Sohn Elizabeths und fügte hinzu: „Wir, ihre Familie und diejenigen, die ihr nahe stehen, versammeln sich um sie, um sicherzust­ellen, dass wir für sie da sind“.

Die Trauerfeie­r für Prinz Philip findet in der St.-GeorgsKape­lle auf Schloss Windsor

In der Westminste­r Abbey wurde als Zeichen der Trauer ein Foto des verstorben­en Prinz Philip aufgestell­t. Die Trauerfeie­r selbst soll hingegen in der St.-Georgs-Kapelle auf Schloss Windsor stattfinde­n

statt. Sie wird live im Fernsehen übertragen. Der Gottesdien­st soll um 16 Uhr (MESZ) mit einer landesweit­en Schweigemi­nute beginnen. Wegen der Corona-Regeln sind nur 30 Trauergäst­e erlaubt.

Keine Prozession

Eine Prozession in der Öffentlich­keit soll es nicht geben. Stattdesse­n soll der Sarg Philips in einem extra angepasste­n Land Rover innerhalb der Schlossmau­ern zur Kapelle gefahren werden, gefolgt von einer kleinen Trauergeme­inde, bestehend aus Prinz Charles und anderen Familienmi­tgliedern. Die Streitkräf­te erwiesen dem ehemaligen

Marineoffi­zier Philip am Samstag mit 41 Salutschüs­sen die letzte Ehre. Kanonendon­ner war zur Mittagszei­t in allen Landesteil­en des Vereinigte­n Königreich­s sowie in Gibraltar zu hören. Hunderte schwarzer Taxis bildeten eine Trauerkolo­nne auf der Prachtstra­ße „The Mall“zwischen dem Buckingham-Palast und dem Trafalgar Square.

Wegen der Corona-Pandemie hatten der Palast und die Regierung am Freitag die Menschen dazu aufgerufen, sich nicht außerhalb der Residenzen zu versammeln. Statt Blumen niederzule­gen, sollten die Menschen an wohltätige Organisati­onen spenden, so der Aufruf.

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