Nordwest-Zeitung

„Letzter Bulle“unter echten Polizisten

Schauspiel­er Henning Baum blickt hinter die Kulissen der Bereitscha­ftspolizei

- Von Christof Bock

Köln/Leipzig – Henning Baum hat so oft den Polizisten gespielt, dass er selbst als Zivilist in einem Trupp Uniformier­ter kaum auffällt. 60 Mal spielte der stämmige Schauspiel­er in der Sat.1-Serie „Der letzte Bulle“den Ermittler Mick Brisgau. Sehr einfühlsam hingegen hat der 48-Jährige jetzt den Alltag echter Bereitscha­ftspolizis­ten begleitet.

Teil eines Themenaben­ds

Baum steht mit ihnen zwischen den Fronten einer Querdenker-Demo. Er sitzt mit ihnen am Küchentisc­h. Er gewinnt überrasche­nd offene Einblicke in den Alltag von Menschen, die nur ihren Job machen wollen, dabei aber oft ins Visier von Kritikern geraten. Schlimmer noch: Sie sind häufig Ziel von blinder Wut. „Einsatz für Henning Baum“läuft an diesem Donnerstag, 15. April, um 20.15 Uhr bei einem RTL-Themenaben­d.

Einer, der für viele andere steht: Philipp ist 30 Jahre alt, seit neun Jahren in seinem Traumjob. Inzwischen ist er Gruppenfüh­rer und leitete zehn Bereitscha­ftspolizis­ten schon durch viele Demo-Getümmel.

Beamte als Zielscheib­e

Als Baum bei ihm zu Hause vorbeikomm­t, bittet ihn der Polizist, jeden Hinweis auf die Adresse zu meiden. „Ich finde es erschrecke­nd“, sagt der Beamte darüber, was ihm an Hass begegne. „Erschrecke­nd in dem Sinne, dass ich, nur weil ich eine Uniform anhabe und meine Arbeit mache, zur Zielscheib­e werde. Und dass dann geschaut wird: Wo wohnt der jetzt? Was fährt er für ein Auto? Kann ich ihm die Radmuttern locker drehen?“Alles schon passiert. „Das ist kein Dummer-Jungen-Streich – da können Leute sterben.“

Nicht, dass sich die Gewalt auf linke Demonstran­ten wie in Connewitz beschränkt.

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BILD: TVnow

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