Tourismusbranche in Region büßt massiv ein
So hart trifft die Pandemie den Nordwesten – Einige Beispiele
Im Nordwesten – Die Tourismusbranche im Nordwesten leidet massiv unter der Corona-Krise. Betroffen sind auch viele Gegenden im Oldenburger Land. Ein Überblick:
■ Ammerland
Hier gab es im vergangenen Jahr einen Rückgang der Übernachtungen von 33 Prozent gegenüber 2019. Und 2021 lässt bislang wenig Raum für Hoffnung. „Alle hangeln sich von Monat zu Monat, von Stornierung zu Stornierung“, sagt Frank Bullerdiek, Chef der Ammerland Touristik. „Es ist eine fürchterliche Situation“, so Bullerdiek.
■ Bad Zwischenahn
Einschneidende Auswirkungen auf die Branche befürchtet auch Angela Janßen. Im Kurort Bad Zwischenahn ist sie für die Öffentlichkeitsarbeit der Touristik vor Ort zuständig. „Was am meisten frustriert, ist die Perspektivlosigkeit“, sagt sie. Man warte jetzt auf einen Fahrplan, damit Gästeführer, Gastronomen und Hoteliers wieder loslegen könnten. Mit Testen, Impfen, Abstand, Hygiene und dem ersehnten Fahrplan könnte es klappen, wird auch bei Bullerdieks Ausführungen deutlich.
■ Wesermarsch
Nicht viel besser sieht es in der Wesermarsch aus. Laut Robert Kowitz, Geschäftsführer von
Tourismus-Service Butjadingen, werden bis Ende des Monats 245 000 Übernachtungen fehlen, die ohne Corona hätten verbucht werden können. Beim Kurbeitrag belaufe sich das Fehl auf mehr als 400 000 Euro. Und bei den touristischen Gesamteinnahmen gingen Butjadingen durch den Lockdown für den Zeitraum bis Ende April 13,4 Millionen Euro durch die Lappen.
■ Die Inseln
Auch die Ostfriesischen Inseln leiden sehr stark unter Corona. Nun betrachten sie eine zeitnahe kontrollierte Öffnung für den Tourismus als entscheidend für die gesamte Saison. „Das Öffnungskonzept, das wir der Landesregierung vorgelegt haben, hat einen hohen Stellenwert“, sagte Göran Sell, Geschäftsführer der Ostfriesische Inseln GmbH. „Wenn wir ein Sommergeschäft haben wollen, müssen wir mit dem Test-, Hygieneund Nachverfolgungskonzept starten – möglichst bald, damit wir bis Sommer erste Erfahrungen sammeln können.“
■ Dehoga-Verband
Niedersachsens Dehoga-Chef Rainer Balke fordert endlich eine Perspektive für die arg gebeutelte Branche. „Spätestens zu Pfingsten müssen wir eine vollständige Öffnung der Betriebe bekommen. Die Perspektive brauchen wir schon jetzt, um entsprechend planen zu können“, fordert er im Gespräch mit unserer Zeitung.