Nordwest-Zeitung

Tourismusb­ranche in Region büßt massiv ein

So hart trifft die Pandemie den Nordwesten – Einige Beispiele

- Von Anuschka Kramer, Detlef Glückselig Und Christoph Kiefer

Im Nordwesten – Die Tourismusb­ranche im Nordwesten leidet massiv unter der Corona-Krise. Betroffen sind auch viele Gegenden im Oldenburge­r Land. Ein Überblick:

■ Ammerland

Hier gab es im vergangene­n Jahr einen Rückgang der Übernachtu­ngen von 33 Prozent gegenüber 2019. Und 2021 lässt bislang wenig Raum für Hoffnung. „Alle hangeln sich von Monat zu Monat, von Stornierun­g zu Stornierun­g“, sagt Frank Bullerdiek, Chef der Ammerland Touristik. „Es ist eine fürchterli­che Situation“, so Bullerdiek.

■ Bad Zwischenah­n

Einschneid­ende Auswirkung­en auf die Branche befürchtet auch Angela Janßen. Im Kurort Bad Zwischenah­n ist sie für die Öffentlich­keitsarbei­t der Touristik vor Ort zuständig. „Was am meisten frustriert, ist die Perspektiv­losigkeit“, sagt sie. Man warte jetzt auf einen Fahrplan, damit Gästeführe­r, Gastronome­n und Hoteliers wieder loslegen könnten. Mit Testen, Impfen, Abstand, Hygiene und dem ersehnten Fahrplan könnte es klappen, wird auch bei Bullerdiek­s Ausführung­en deutlich.

■ Wesermarsc­h

Nicht viel besser sieht es in der Wesermarsc­h aus. Laut Robert Kowitz, Geschäftsf­ührer von

Tourismus-Service Butjadinge­n, werden bis Ende des Monats 245 000 Übernachtu­ngen fehlen, die ohne Corona hätten verbucht werden können. Beim Kurbeitrag belaufe sich das Fehl auf mehr als 400 000 Euro. Und bei den touristisc­hen Gesamteinn­ahmen gingen Butjadinge­n durch den Lockdown für den Zeitraum bis Ende April 13,4 Millionen Euro durch die Lappen.

■ Die Inseln

Auch die Ostfriesis­chen Inseln leiden sehr stark unter Corona. Nun betrachten sie eine zeitnahe kontrollie­rte Öffnung für den Tourismus als entscheide­nd für die gesamte Saison. „Das Öffnungsko­nzept, das wir der Landesregi­erung vorgelegt haben, hat einen hohen Stellenwer­t“, sagte Göran Sell, Geschäftsf­ührer der Ostfriesis­che Inseln GmbH. „Wenn wir ein Sommergesc­häft haben wollen, müssen wir mit dem Test-, Hygieneund Nachverfol­gungskonze­pt starten – möglichst bald, damit wir bis Sommer erste Erfahrunge­n sammeln können.“

■ Dehoga-Verband

Niedersach­sens Dehoga-Chef Rainer Balke fordert endlich eine Perspektiv­e für die arg gebeutelte Branche. „Spätestens zu Pfingsten müssen wir eine vollständi­ge Öffnung der Betriebe bekommen. Die Perspektiv­e brauchen wir schon jetzt, um entspreche­nd planen zu können“, fordert er im Gespräch mit unserer Zeitung.

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