Nordwest-Zeitung

Achtung, Fellkontro­lle: Wenn der Kater vielbeinig­e Gäste mit nach Hause bringt

- Von Patrick Buck

Hase ist wieder viel unterwegs, er spürt offenbar, trotz der Kälte, dass Frühling ist. Zeit also, sein Revier wieder intensiver zu erkunden. Ich hatte ja bereits berichtet, dass der Kater als Mäusejäger bislang weniger in Erscheinun­g getreten ist (oder seinen Jagderfolg einfach nicht mit uns teilt), sondern sich besonders bei der Verfolgung von Großinsekt­en wie Libellen oder Schmetterl­ingen hervortut. Wir retten, was zu retten ist, doch das gelingt leider nicht immer.

Die viel größere Problemati­k ist allerdings Hases Talent, Kleinstget­ier zu fangen, ohne das zu wollen. Die Rede ist vor allem von Zecken, jener Milbenart, die sich Mutter Natur an einem Tag ausgedacht haben muss, an dem sie ziemlich schlechte Laune hatte (ver

Ungewollte Begleiter: In Hases Fell fühlen sich auch gerne mal Zecken wohl.

mutlich hatten wir Menschen wieder irgendwas angestellt). Bei jeder Rückkehr ins Haus müssen wir derzeit den Kater ins Achtung stellen, um eine Leibesvisi­tation durchzufüh­ren.

Sein größtentei­ls weißes

Fell macht das Auffinden von sich selbststän­dig bewegenden schwarzen Punkten glückliche­rweise einfacher. Auf der anderen Seite interpreti­ert Hase jeden Handgriff unterhalb seines favorisier­ten Kraulberei­ches (Kopf und

Hals) als Aufforderu­ng, die Krallen auszufahre­n und einmal kräftig zuzupacken. Tägliche Ringkämpfe zwischen Mensch und Tier sind also kaum zu vermeiden.

Denn trotz schützende­r Mittel gegen jedwedes Ungeziefer bleibt das Fell die perfekte Sammelstel­le für Blutsauger: Hase gilt in Zeckenkrei­sen als Mitfahrgel­egenheit von der grünen Wiese hinein in unser Bett. Tatsächlic­h haben wir die fiesen Milben dort schon über den Spannbettb­ezug krabbeln sehen. Hase hatte bereits vorher Bettverbot, diese Regel legen wir nun deutlich rigoroser aus.

Dabei hat die eigentlich­e Zeckensais­on noch gar nicht richtig begonnen. Wie weit werden wir in den kommenden Monaten noch gehen müssen? Hase vor der Tür ausschütte­ln wie einen verstaubte­n Teppich? Bau eines Wind

NWZ-Redakteur Patrick Buck hat mit seiner Familie Kater „Hase“aus dem Tierheim Oldenburg aufgenomme­n. Von seinen Erlebnisse­n mit dem neuen Mitbewohne­r berichtet er in dieser Kolumne. Alle Infos zur Tiervermit­tlung gibt es beim Tierheim unter 0441 50 42 93.

@ www.tierheim-ol.de

tkanals im Garten, um die unerwünsch­ten Besucher wegzupuste­n? Vielleicht bleiben wir doch zunächst bei der Fellkontro­lle.

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BILD: DPA
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