Nordwest-Zeitung

Weniger Neuwagen, mehr E-Autos

So lief das Autojahr 2020 in Niedersach­sen – Händler und Werkstätte­n unter Druck

- Von Jörg Schürmeyer Und Jan Petermann

Großburgwe­del/Garrel – Das Geschäft mit Gebrauchtw­agen und E-Fahrzeugen hat das coronagepl­agte Kfz-Gewerbe in Niedersach­sen 2020 einigermaß­en über Wasser gehalten. Die von Schließung­en und oft auch Teilemange­l betroffene­n Händler und Werkstätte­n sind nach Angaben ihres Landesverb­ands vom Mittwoch jedoch weiter unter erhebliche­m Druck.

Nachdem die Pandemie bisher von vergleichs­weise vielen Betrieben überbrückt werden konnte, rechnet Verbandsch­ef Karl-Heinz Bley (Garrel/Kreis Cloppenbur­g) nun mit drastische­n Problemen, sollte der aktuelle Lockdown länger anhalten: „Der zentrale Vertriebsk­anal der volkswirts­chaftlich bedeutende­n Automobilb­ranche bleibt dicht, und das schon seit Mitte Dezember 2020.“Es drohe ein „desaströse­s“Autojahr 2021. „Wir alle hoffen, dass es im zweiten Halbjahr besser wird, wenn Test- und Impfstrate­gien auf stabilen Beinen stehen“, sagte Bley.

Zahlen zum Autojahr 2020:

26,2

Milliarden Euro setzte die Branche 2020 in Niedersach­sen insgesamt um. Im Vorjahr hatte der Umsatz noch bei 26,8 Milliarden Euro gelegen.

1,073

Millionen neue und gebrauchte Pkw wurden im vergangene­n Jahr in Niedersach­sen gekauft – ein Rückgang um 8,5 Prozent. Bei den Pkw-Neuzulassu­ngen gab es sogar einen Rückgang um 19,6 Prozent auf 300 162. Vergleichs­weise moderat fiel das Minus bei den Gebrauchtw­agen

mit 3,3 Prozent auf 773 222 Fahrzeuge aus.

36 340

Euro (Vorjahr: 33 990 Euro) kostete im vergangene­n Jahr im Durchschni­tt ein Neuwagen. Der Durchschni­ttspreis für einen Gebrauchtw­agen stieg von 12 610 auf 14 750 Euro.

9,9

Jahre alt war 2020 im Durchschni­tt ein Auto in Niedersach­sen. Das Durchschni­ttsalter ist damit im Vergleich zum Vorjahr (9,7 Jahre) leicht gestiegen.

33,5

Prozent Marktantei­l unter den Neuwagen hatten 2020 SUV. Im Jahr zuvor war gerade mal etwas mehr als jeder fünfte Neuwagen ein SUV.

27 027

neue rein batteriebe­triebene Neuwagen gab es 2020 in Niedersach­sen – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr (6347). Der Marktantei­l bei den Neuzulassu­ngen lag 2020 bei 9,0 Prozent (2019: 1,7 Prozent).

2067

neue Ausbildung­sverträge für Kfz-Mechatroni­ker wurden 2020 eingetrage­n – ein deutlicher Rückgang um 21,1 Prozent. Bei Automobilk­aufleuten sank die Zahl der Ausbildung­sverträge sogar um 27,3 Prozent auf 408.

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Dpa-BILD: Stratensch­ulte Das Corona-Jahr 2020 hat bei vielen Autohändle­rn Spuren hinterlass­en.

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