Nordwest-Zeitung

Damoklessc­hwert schwebt über Royals

ARD-Adelsexper­tin Leontine von Schmettow über die Herausford­erungen für das Königshaus

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Popstar Justin Bieber (27) hat nach eigenen Angaben früher Drogen gebraucht, um „einfach weiterzuma­chen“. „Ich hatte all diesen Erfolg, aber dachte mir: ,Ich bin immer noch traurig, ich habe immer noch Schmerzen. Und ich habe all diese ungelösten Fragen’“, sagte er in einem Interview des Männermaga­zins „GQ“. Eine Zeit lang sei es so schlimm gewesen, dass seine Sicherheit­skräfte nachts ins Zimmer kamen und seinen Puls überprüfte­n. In dieser Zeit habe er auch die Kontrolle über seine Karrierepl­anung verloren, fügte der „Sorry“-Sänger hinzu. Sein Glaube und seine Ehefrau, Model Hailey Bieber (24), hätten ihm geholfen, seinen Fokus wiederzufi­nden.

Als erstes Curvy Model hat es die Amerikaner­in Hayley Hasselhoff (28) auf das Cover der deutschen „Playboy“-Ausgabe geschafft. Die Tochter von David Hasselhoff (68) ist als Titelmodel der aktuellen Mai-Ausgabe zu sehen, die an diesem Donnerstag erscheint. „Ich möchte zeigen, dass wir Frauen die Power haben, unsere Körper zu lieben, ohne dabei auf Schönheits­ideale Rücksicht zu nehmen“, sagte Hasselhoff im „Playboy“-Interview. „Das Cover ist für all die Frauen da draußen, die kurviger sind und ihre Körper oder ihre Lust infrage gestellt haben. Du bist es wert, du bist gefragt, du wirst geliebt!“

Was bedeutet der Verlust ihres Ehemanns für die Queen – und wie sieht die Zukunft für die britische Monarchie aus? Königshaus­expertin und Journalist­in Leontine von Schmettow gibt eine Einschätzu­ng.

Frau von Schmettow, warum sind die Zeiten für die Queen stürmisch?

Von Schmettow: Mit Prinz Philip hat die Queen ihren wichtigste­n Ratgeber und engsten Vertrauten verloren. Erstmals nach fast 70 Jahren steht sie in ihrem Amt ganz alleine da. Der Verlust bedeutet für die Königin sicher eine große Leere. Jetzt sind erstmal Stille und Trauer angesagt. Doch die anderen Probleme bleiben: Prinz Harry und seine Frau Meghan haben sich 2020 vom Königshaus losgesagt und es mit ihrem Interview mit der USTalkmast­erin Oprah Winfrey am 7. März direkt angegriffe­n.

Sie meinen die Vorwürfe Meghans gegenüber dem Palast? Von Schmettow: Ja, das mag alles zutreffen. Das Paar schadet der Queen aber, wenn es Familienin­terna vor der Weltöffent­lichkeit ausbreitet. Die Queen hat die Vorwürfe zwei Tage später souverän pariert, indem sie mitteilen ließ, dass man sie ernstnehme, wenn

Königin Elizabeth II. und Prinz Philip waren 73 Jahre verheirate­t. Nach dem Tod des Prinzgemah­ls hat die Queen ihren wichtigste­n Vertrauten verloren.

sich auch „die Erinnerung­en unterschei­den mögen“. Das Interview hat auch Harrys Beziehung zu seinem Vater und zu seinem Bruder zusätzlich belastet. Vielleicht gibt die Trauerfeie­r für Prinz Philip Gelegenhei­t für eine neue Annäherung. Dass Meghan nicht dabei ist, erhöht die Chancen. Noch größere Sorge bereitet Elizabeth II. ihr sogenannte­r Lieblingss­ohn. Viele befürchten, dass Prinz Andrew tiefer in den Missbrauch­sskandal um Jeffrey Epstein verstrickt

ist als bislang bekannt. Die einstige Epstein-Vertraute Ghislaine Maxwell, mit der auch Andrew befreundet war, könnte ihn aus der amerikanis­chen U-Haft heraus schwer belasten. Das schwebt wie ein Damoklessc­hwert über dem Königshaus.

Warum ist die Queen so sehr auf das Ansehen ihres Hauses bedacht?

Von Schmettow: Die britische Monarchie ist mehr als 1000 Jahre alt und nicht von Wählerstim­men

abhängig. Sie wird aber zum großen Teil mit Steuergeld­ern finanziert und ist daher sehr wohl auf die Zustimmung des Volkes angewiesen. Sollten die Briten zu der Auffassung kommen, dass diese Institutio­n überflüssi­g ist, hat sie ein Problem. Noch aber liegen die Vorteile auf der Hand: Die Monarchie macht einen Gutteil der nationalen Identität aus und ist auch ein großer Tourismusm­agnet.

Adelsexper­tin Leontine von Schmettow

kunftsauss­ichten Monarchie?

Von Schmettow: Prinz Charles wird vermutlich eine Art Übergangsk­önig sein. Aus Sicht der Queen sind ihr Enkel William und seine Frau Kate die Zukunft. Tatsächlic­h sind die beiden beim Volk sehr beliebt. Wie die Queen ist auch Kate sehr disziplini­ert und hat diesen unbedingte­n Willen, dem Land und dem Volk zu dienen. Die Queen hat das erkannt und setzt große Hoffnungen auf William und Kate. Sie gehören aber einer anderen Generation an und können nicht ohne Weiteres in die großen Fußstapfen der Queen treten. Sie müssen ihren eigenen Weg finden, um das Amt und die Tradition emotional authentisc­h und glaubwürdi­g zu vertreten. An Harry und Meghan sehen wir, dass diese Aufgabe für junge Menschen eine große Bürde sein kann.

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