Mit Pachtvertrag Bordell-Betrieb verhindert
Unternehmer Peter Wendeln zeigt an Haus Gartenstraße 6 Interesse
Oldenburg – Was wird aus dem Haus an der Gartenstraße 6? Eine Frage, die im Zusammenhang mit dem nur wenige Meter Richtung Innenstadt entfernten Gebäude mit der Adresse Gartenstraße 3 aufgetaucht ist. Nach dem hatte sich SPD-Ratsherr Ulf Prange im Bauausschuss erkundigt.
Doch während sich Baudezernent Sven Uhrhan um das denkmalgeschützte Gebäude mit der Nummer 3 wegen dessen fortschreitenden Verfalls Sorgen macht, befindet sich das Haus mit der Nummer 6 in einem vergleichsweise sehr guten Zustand, hatte er dem Ausschuss berichtet. Allenfalls fielen einige optische Mängel ins Auge, die baulichen Substanz sei aber in Ordnung.
Bordell verhindert
Unterdessen ist der Nachbar, Peter Wendeln, in einem Telefonat mit unserer Redaktion Gerüchten entgegengetreten, die Immobilie Gartenstraße 6 befände sich in sei
nem Besitz. Das sei nicht der Fall.
Vielmehr habe er das Haus vor einigen Jahren lediglich gepachtet, um eine weitere Nutzung als Bordell zu verhindern. Eigentümer sei Diedrich Thoms, ehemaliger Geschäfts
des Einzelhandelsverbandes Oldenburg. Der 86-Jährige lebt seit 1991, „als der Erbfall eintrat“wie er gegenüber unserer Redaktion erklärte, auf dem Gut Buttel in Wahnbek (Gemeinde Rastede), auf dem er mit sechs Stuten eine
kleine Pferdezucht betreibt. Das Haus an der Gartenstraße 6 habe er der Stadt Oldenburg vor längerer Zeit abgekauft. Es befinde sich in einem baulich guten Zustand, die Decken seien mit Stuck verziert, die Böden mit Parkett belegt. Verführer kaufen wolle er es nicht. Eine Information, die Nachbar Peter Wendeln, der nebenan in dem ehemaligen Haus des Handels bzw. Brücke der Nationen wohnt, nicht gern hören wird.
Interesse am Kauf
Der Unternehmer hatte die 1817 von den Architekten Georg Eduard Gildemeister und Wilhelm Sunkel geplante Stadtvilla an der Gartenstraße 5 mit einigem Aufwand als Wohnsitz herrichten lassen und hat auch am Kauf des Nachbarhauses deutliches Interesse geäußert.
In diesem von ihm gepachteten Gebäude, in das für den Umbau zu Wohnzwecken seinen Angaben zufolge investiert werden müsste, hat im Souterrain die archäologische Abteilung der Oldenburgischen Landschaft eine Bleibe gefunden. Er könne sich bei einem Kauf vorstellen, es nach einer denkmalgerechten Sanierung beispielsweise Kreativrunden als Treffpunkt anzubieten.