Nordwest-Zeitung

Mit Pachtvertr­ag Bordell-Betrieb verhindert

Unternehme­r Peter Wendeln zeigt an Haus Gartenstra­ße 6 Interesse

- Von Thomas Husmann

Oldenburg – Was wird aus dem Haus an der Gartenstra­ße 6? Eine Frage, die im Zusammenha­ng mit dem nur wenige Meter Richtung Innenstadt entfernten Gebäude mit der Adresse Gartenstra­ße 3 aufgetauch­t ist. Nach dem hatte sich SPD-Ratsherr Ulf Prange im Bauausschu­ss erkundigt.

Doch während sich Baudezerne­nt Sven Uhrhan um das denkmalges­chützte Gebäude mit der Nummer 3 wegen dessen fortschrei­tenden Verfalls Sorgen macht, befindet sich das Haus mit der Nummer 6 in einem vergleichs­weise sehr guten Zustand, hatte er dem Ausschuss berichtet. Allenfalls fielen einige optische Mängel ins Auge, die baulichen Substanz sei aber in Ordnung.

Bordell verhindert

Unterdesse­n ist der Nachbar, Peter Wendeln, in einem Telefonat mit unserer Redaktion Gerüchten entgegenge­treten, die Immobilie Gartenstra­ße 6 befände sich in sei

nem Besitz. Das sei nicht der Fall.

Vielmehr habe er das Haus vor einigen Jahren lediglich gepachtet, um eine weitere Nutzung als Bordell zu verhindern. Eigentümer sei Diedrich Thoms, ehemaliger Geschäfts

des Einzelhand­elsverband­es Oldenburg. Der 86-Jährige lebt seit 1991, „als der Erbfall eintrat“wie er gegenüber unserer Redaktion erklärte, auf dem Gut Buttel in Wahnbek (Gemeinde Rastede), auf dem er mit sechs Stuten eine

kleine Pferdezuch­t betreibt. Das Haus an der Gartenstra­ße 6 habe er der Stadt Oldenburg vor längerer Zeit abgekauft. Es befinde sich in einem baulich guten Zustand, die Decken seien mit Stuck verziert, die Böden mit Parkett belegt. Verführer kaufen wolle er es nicht. Eine Informatio­n, die Nachbar Peter Wendeln, der nebenan in dem ehemaligen Haus des Handels bzw. Brücke der Nationen wohnt, nicht gern hören wird.

Interesse am Kauf

Der Unternehme­r hatte die 1817 von den Architekte­n Georg Eduard Gildemeist­er und Wilhelm Sunkel geplante Stadtvilla an der Gartenstra­ße 5 mit einigem Aufwand als Wohnsitz herrichten lassen und hat auch am Kauf des Nachbarhau­ses deutliches Interesse geäußert.

In diesem von ihm gepachtete­n Gebäude, in das für den Umbau zu Wohnzwecke­n seinen Angaben zufolge investiert werden müsste, hat im Souterrain die archäologi­sche Abteilung der Oldenburgi­schen Landschaft eine Bleibe gefunden. Er könne sich bei einem Kauf vorstellen, es nach einer denkmalger­echten Sanierung beispielsw­eise Kreativrun­den als Treffpunkt anzubieten.

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BILD: Thomas Husmann Steht fast leer: Im Haus an der Gartenstra­ße 6 (links im Bild) wurde bis zur Verpachtun­g an Peter Wendeln, der mit seiner Familie in der Villa rechts daneben wohnt, seinen Angaben zufolge ein Bordell betrieben.

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