1,3 Millionen Euro für Schüler-Projekt
Oldenburger BZTG backt „Keks 4.0“– Land fördert „Smart Factory“
Oldenburg – In knapp zwei Jahren steht die erste SchulKeksfabrik. Nach dem Backofen geht’s voll digital weiter, mit Robotik, Embedded Systems, eCommerce und Clouds. Auf Keksen und Verpackungsdosen kann dann auch „Für Mutti“stehen, „Happy Birthday Chantal“oder was der Kunde sonst so wünscht. Individualisierbar nennt man das. Natürlich nicht für die Massenproduktion, sondern zum Dran-Lernen. Für die Schüler von heute und die Arbeitskräfte von morgen.
„Keks 4.0“
Beteiligt an dem Smart-Factory-Projekt „Keks 4.0“ist – neben sechs Berufsschulen aus Südniedersachsen – das Oldenburger Bildungszentrum für Technik und Gestaltung (BZTG). Es stellt und betreut die zentrale Cloud, über die alle Vorgänge koordiniert werden. Der Förderbescheid in Höhe von 1,3 Millionen Euro wurde am Freitag von Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann und Kultusminister Grant Hendrik Tonne, die sich gemeinsam beteiligen, an die sieben Schulen übergeben.
Ziel ist der realitätsnahe Erwerb wertvoller Kompetenzen, die für die Industrie und Wirtschaft 4.0 nötig sind – eine Antwort auf die neuen Anforderungen an duale Berufsausbildung und ausbildende Unternehmen.
Dickes Lob
Beteiligt sind neben dem BZTG Oldenburg die BBS Lingen Technik und Gestaltung, Handelslehranstalt und AdolfKolping-Schule Lohne, BBS Technik Cloppenburg, BBS Technik Einbeck und die Technikakademie Northeim – jede Schule mit ihren besonderen Stärken. Dickes Lob kam am Freitag aus der Industrie. Die
Freude über die Förderung (von links): Martin kleine Bornhorst, Leiter der Adolf-Kolping-Schule-Lohne/BBS II Vechta, in einer Digital-Konferenz am Freitag mit Kultusminister Grant Hendrik Tonne und Wirtschaftsminister Bernd Althusmann.
ter Sieveke, Personalleiter des Kunststoff- und Werkzeugbauspezialisten Pöppelmann in Lohne (2000 Mitarbeiter und mehr als 150 Azubis aus zehn Berufen), sagte: „Wir haben sofort gesagt: Das ist ein richtig geiles Projekt. Darin finden wir uns 1:1 wieder, das ist Pöppelmann in Klein. Es geht vom Innovationsmanagement über die Bemusterung und Qualitätssicherung bis zu Verkauf und Versand, alles unter Berücksichtigung der neuesten
Technik.“Das Projekt spiegele die Bereitschaft, „in den ,Change’ zu investieren“. Der Personalchef: „Diese Schulen haben erkannt, was nötig ist. Und das ist existenziell für uns, wenn wir mit der Zeit gehen wollen. ,Keks 4.0’ spiegelt den Pragmatismus in der Region und die Agilität in den Schulen.“
Auch für Wirtschaftsminister Bernd Althusmann „ist das Projekt die perfekte Vorbereitung auf den digitalen Arbeitsmarkt“
und ein Beleg dafür, „dass wir die Kernherausforderungen, die sich aus der Pandemie ergeben, annehmen. Corona hat uns schonungslos gezeigt, wo wir ansetzen müssen – wir werden zeigen, dass wir unsere Lektion gelernt haben.“Das Land werde so „nicht nur digitaler, sondern zukunftsfähiger“.
Die Berufsbildenden Schulen richten Lernwerkstätten ein, die jeweils einen Teil der Planungs-, Produktions- und
Vertriebsprozesse entlang der Lieferkette abbilden, so dass eine gemeinsame Smart Factory entsteht.
„Vorbildcharakter“
Kultusminister Grant Hendrik Tonne sagte: „Wir haben schon weitere Projekte dieser Art in Niedersachsen. Das hat bundesweit Vorbildcharakter. Damit wird die Digitalisierung direkt in die Ausbildung geholt. So erwerben Schüler in ihrer beruflichen Erstausbildung, ihrer Studienvorbereitung oder ihrer beruflichen Weiterbildung interdisziplinäre Kompetenzen in vernetzten gewerblich-technischen und kaufmännischen Arbeits- und Geschäftsprozessen.“Auch kleine und mittlere Unternehmen könnten in einer modernen 4.0-Umgebung fortbilden und sich regional stärker mit den Berufsbildenden Schulen vernetzen, so die Minister.
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