Nordwest-Zeitung

Nach drei Monaten war plötzlich Schluss

Familie Wegmann muss Ferienhof in Thüle nach kurzer Betriebsze­it wegen Corona schließen

- Von Heiner Elsen

Thüle – Es waren gerade einmal knappe drei Monate – dann war auch wieder Schluss. Viel Liebe, Ehrgeiz und Mühe hatte Familie Wegmann bis dahin in ihren neuen Traum gesteckt. Ein Jahr lang haben sie einen alten Rinderstal­l zu einem modernen, komfortabl­en und extra für Familien geeigneten Ferienhof umgebaut. Doch dann kam die zweite Corona-Welle und Ende Oktober 2020 war dann Schluss mit touristisc­hen Übernachtu­ngen im Landkreis Cloppenbur­g.

Seit Oktober keine Gäste

Seit Oktober steht das neue Gebäude direkt neben ihrem Wohnhaus in Thüle jetzt leer. Eigentlich warten die Wohnungen „Scheunento­r“, „Heuboden“und „Kälberstal­l“nur darauf, bewohnt zu werden. „In den drei Monaten waren Gäste aus ganz Deutschlan­d hier“, sagt Melanie Wegmann (40). Mit viel Liebe zum Detail hat sie zusammen mit ihrem Mann Andreas (45) aus dem alten Rinderstal­l hochwertig­e Wohnungen für bis zu acht Personen gestaltet.

Im Eingangsbe­reich könnten besonders Kinderauge­n strahlen. In der „Spielscheu­ne“gibt es jede Menge Spielgerät­e – es kann gebuddelt, geschaukel­t, geklettert und getobt werden. Auch im Außenberei­ch

Melanie und Andreas Wegmann haben im Juli 2020 ihren Ferienhof in Thüle eröffnet. Seit Ende Oktober durften aber keine Gäste mehr anreisen.

wartet ein großer Spielplatz auf die Kinder, und mit dem Fahrrad sind es nur wenige Minuten bis zur Talsperre. Doch das alles darf momentan nicht genutzt werden. „Wie fragen uns zurzeit jeden Tag, wann es weitergehe­n kann. Aber wir wissen es nicht“, sagt Andreas Wegmann.

Auf Überbrücku­ngshilfen

braucht die Familie dabei nicht zu hoffen. Da sie den Ferienhof im Nebenerwer­b betreibt und vor der Pandemie noch nicht aktiv war, gibt es kein Geld vom Staat. „Noch ist auch die psychische Belastung stärker als die finanziell­e. Ich würde hier einfach gerne Leben im Haus haben“, sagt Melanie Wegmann. Die dreifache Mutter hat für den Traum vom Ferienhof extra ihren Job als IT-Systemkauf­frau aufgegeben. „Es ist einfach schade, jeden Tag in die leeren Wohnungen zu schauen“, sagt sie.

Trend zu Ferienwohn­ung

Anfangs spielte dem Ehepaar die Corona-Pandemie allerdings noch in die Karten. „Wir hatten mehr Zeit für die Endphase des Baus. Im Sommer 2020 profitiert­en wir sogar noch davon, dass Fernreisen

nicht mehr stattfinde­n durften. Die Menschen machten dann in Deutschlan­d und auch bei uns Urlaub“, sagt Andreas Wegmann. Doch natürlich ist der Sommer 2020 nicht mit einem normalen Sommer zu vergleiche­n. „Richtige Stammkunde­n konnten sich natürlich noch nicht entwickeln“, sagt Wegmann.

Trotzdem gibt die Familie die Hoffnung auf den Sommer 2021 nicht auf. „Es gibt ein paar vereinzelt­e Buchungen. Natürlich können alle noch am Anreisetag stornieren“, sagt Melanie Wegmann. Gleichzeit­ig setzt sie auf den Trend zur Ferienwohn­ung: „Wir würden einfach gerne endlich so richtig loslegen.“

@ www.ferienhof-wegmann.de

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BILD: Heiner Elsen
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BILD: Melanie Wegmann
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BILD: Melanie Wegmann

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