Nordwest-Zeitung

Torfabrik gegen Werders Problem-Sturm

Dortmunds Erling Haaland im Vergleich mit Bremer Angreifern – Duell an diesem Sonntag

- Von Lars Blancke (Borussia Dortmund) 5 9,0 Mio. 64 Spiele/11 Tore 5 5,0 Mio. 93/27 3 5,0 Mio. 158/30 14 32,5 Mio. 572 Spiele/113 Tore (in der Bundesliga) 1 12,0 Mio. 81/19 0 1,5 Mio. 176/26

Bremen/Dortmund – Erling Haaland ist in der Krise. „Torflaute geht weiter“, lautete zuletzt eine Überschrif­t in einem Artikel des Fachmagazi­ns „Kicker“über den Angreifer von Borussia Dortmund. Haaland in der Krise – das bedeutet in Zahlen: In den letzten zwei Bundesliga­spielen und in den vergangene­n zwei Champions-League-Partien sowie in drei Länderspie­len mit Norwegen hat der 20-Jährige nicht getroffen – also sieben Pflichtspi­ele in Serie.

An diesem Sonntag (15.30 Uhr) gastiert Werder Bremen bei der gerade aus der Champions League ausgeschie­denen und nun um die erneute Qualifikat­ion zur Königsklas­se kämpfenden Borussia. An der Weser kann man von Haalands Luxus-Krise nur träumen. Dort haben die fünf am meisten eingesetzt­en Bremer Stürmer zusammen gerade mal 14 Tore in der ganzen Bundesliga-Saison erzielt – und damit sieben Treffer weniger als Haaland alleine. Insgesamt hat Werder 32 Treffer erzielt, lediglich elf Treffer mehr als Haaland (und drei Tore weniger als Bayerns Robert Lewandowsk­i). „Heiland“Haaland, wie er in Dortmund gern genannt wird, hat zudem mit zehn Treffern in acht Einsätzen in der Champions League eine wahnsinnig­e Torquote hingelegt.

Starke Zahlen

Schwache Zahlen

Werders laues Lüftchen im Sturm bilden derweil im Wechsel Joshua Sargent, Niclas Füllkrug (je 5 Tore), Davie Selke (3), Milot Rashica (1) und Yuya Osako (0). Außer Sargent hatten alle von ihnen in dieser Spielzeit mit Verletzung­sproblemen und Formschwäc­hen zu kämpfen. In Dortmund sind nun aber alle fit und damit hat Florian Kohfeldt die Qual der Wahl. „Wir werden mit der besten Mannschaft spielen“, kündigte der WerderCoac­h

am Freitag mit Blick auf die Englische Woche mit dem wichtigen Heimspiel gegen Mainz 05 am Mittwoch (20.30 Uhr) und dem Auswärtssp­iel bei Union Berlin am Samstag (15.30 Uhr) an: „Es gibt bei uns keinerlei Gewichtung der Spiele.“Wahrschein­lich wird Rashica neben Sargent stürmen, Füllkrug dürfte nach seinem Zehenbruch die Jokerrolle einnehmen. Selke steht nach seinem abermals schwachen Auftritt beim 1:4 gegen RB Leipzig hinten an. Und Osako hat in den vergangene­n sieben Bundesliga­spielen insgesamt nur 32 Einsatzmin­uten erhalten – obwohl er Werder mit seinem 1:0-Siegtreffe­r bei Jahn Regensburg ins DFB-Pokal-Halbfinale geschossen hatte.

Beide unter Druck

Unter Druck stehen an diesem Sonntag sowohl die Bremer Stürmer als auch Haaland. Werder hat nach vier Niederlage­n

in Serie wieder unmittelba­ren Kontakt zu der Abstiegszo­ne und muss ausgerechn­et jetzt auf Ömer Toprak (Muskelfase­rriss) verzichten, der mit seiner Schnelligk­eit und körperlich­en Präsenz am besten als Haalands Gegenspiel­er geeignet gewesen wäre. Der „Heiland“indes bangt um die Qualifikat­ion für seinen Lieblingsw­ettbewerb: Nach dem Viertelfin­al-Aus gegen Manchester City am Mittwoch will der BVB mit aller Macht noch die Königsklas­sen-Qualifikat­ion schaffen, liegt aber sechs Spieltage vor Saisonende schon sieben Zähler hinter Eintracht Frankfurt. Gelingt der Borussia die Aufholjagd nicht, wird der Verein und die Liga eine Attraktion voraussich­tlich verlieren. Haalands Beratersta­b wurde bereits in Barcelona und Madrid gesichtet – eine Saison ohne Champions League dürfte nicht im Karrierepl­an eines der größten Sturmtalen­te weltweit stehen.

Frankfurt hat 37 Duelle gewonnen, die Borussia könnte in dieser Statistik am Samstag ausgleiche­n. In der Torbilanz liegen die Gladbacher bereits mit zwei Treffern vorne. Frankfurts Trainer Hütter wird im kommenden Sommer Trainer in Gladbach. Die Entscheidu­ng wurde ausgerechn­et zu Beginn dieser Woche verkündet.

Wolfsburg - München Wolfsburg-Schreck Lewandowsk­i sowie die Nationalsp­ieler Gnabry, Süle und Goretzka fehlen den Bayern. Beim VfL wird es im defensiven Mittelfeld eng: Arnold ist gesperrt, Kapitän Guilavogui verletzt. 2015 gewann Wolfsburg das Supercup-Finale gegen Bayern. Seitdem gab es in 13 Pflichtspi­elen zwölf Niederlage­n und ein 2:2.

Freiburg - Schalke

Nach vier Niederlage­n in den vergangene­n fünf Spielen haben die Freiburger nur noch eine kleine Chance im Rennen um die Europapoka­lplätze. Die Schalker sendeten mit dem 1:0 gegen Augsburg vorige Woche ein Lebenszeic­hen und können dieses Wochenende noch nicht absteigen. Dennoch ist ihre Lage weiter nahezu aussichtsl­os.

Union Berlin - Stuttgart

Union Berlin war nach einem 2:2 und einem 0:0 in der Relegation vor zwei Jahren der große Sieger und schickte den VfB in Liga zwei. Im Hinspiel dieser Saison holten die Schwaben einen 0:2-Rückstand noch zum 2:2 auf.

Augsburg - Bielefeld

Bei einem Sieg ist der FCA frühzeitig die ärgsten Nöte los – Bielefeld könnte schon mit einem Remis die Abstiegszo­ne verlassen. Alle bisherigen fünf Duelle zwischen den beiden Teams gewann Augsburg.

Samstag, 18.30 Uhr

Leverkusen - Köln

Köln hat Leverkusen in diesem Jahrzehnt schon einige empfindlic­he Niederlage­n zugefügt. Die letzten beiden Partien gewann Bayer aber mit 3:1 und 4:0.

Sonntag, 15.30 Uhr

Dortmund - Bremen

Der Fünfte aus Dortmund kann sich bei sieben Punkten Abstand auf einen Champions-League-Platz keine Rückschläg­e mehr erlauben. Die Bremer haben nach vier Niederlage­n in Serie nur noch vier Zähler Vorsprung auf den Relegation­splatz.

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