Metaller im Norden erhalten mehr Geld
Einmalzahlungen und Beihilfe
Hamburg/Bremen – Die rund 140 000 Beschäftigten der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie erhalten statt einer prozentualen Lohnerhöhung im nächsten und übernächsten Jahr Einmalzahlungen. In diesem Jahr bekommen sie bis spätestens Ende Juni eine Corona-Beihilfe in Höhe von 500 Euro. Der Arbeitgeberverband Nordmetall und die IG Metall Küste verständigten sich am Freitag in Hamburg auf die Übernahme des Pilotabschlusses der nordrhein-westfälischen Metallund Elektroindustrie.
„Wir haben es geschafft, die Kuh ist vom Eis“, sagte die Nordmetall-Verhandlungsführerin und Personaldirektorin der Bremer Lürssen Werft, Lena Ströbele. Der Bezirksleiter der IG Metall Küste, Daniel Friedrich, sprach von einem „guten Paket“. Vor dem Abschluss in NRW hatten sich die
Tarifparteien im Norden – begleitet von zahlreichen Warnstreiks – in fünf Verhandlungsrunden nicht einigen können.
Der nun verabredete Tarifvertrag läuft bis Ende September 2022 und betrifft Metaller in Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordwestniedersachsen und Schleswig-Holstein. „Ich denke, wir haben einen sehr fairen Kompromiss, der auch die aktuelle Lage reflektiert, gefunden“, sagte Ströbele mit Blick auf die wirtschaftlichen Corona-Folgen insbesondere im Schiff- und Flugzeugbau.
So gibt es im Februar 2022 eine Einmalzahlung in Höhe von 18,4 Prozent des monatlichen Bruttogehalts. Von Februar 2023 an steigt die jährliche Zahlung dann auf dauerhaft 27,6 Prozent eines Monatsentgelts. Umgerechnet auf eine prozentuale Erhöhung bedeute dies eine Steigerung der Entgelte um etwa 2,3 Prozent, sagte Friedrich.