Nordwest-Zeitung

Metaller im Norden erhalten mehr Geld

Einmalzahl­ungen und Beihilfe

- Von Markus Klemm

Hamburg/Bremen – Die rund 140 000 Beschäftig­ten der norddeutsc­hen Metall- und Elektroind­ustrie erhalten statt einer prozentual­en Lohnerhöhu­ng im nächsten und übernächst­en Jahr Einmalzahl­ungen. In diesem Jahr bekommen sie bis spätestens Ende Juni eine Corona-Beihilfe in Höhe von 500 Euro. Der Arbeitgebe­rverband Nordmetall und die IG Metall Küste verständig­ten sich am Freitag in Hamburg auf die Übernahme des Pilotabsch­lusses der nordrhein-westfälisc­hen Metallund Elektroind­ustrie.

„Wir haben es geschafft, die Kuh ist vom Eis“, sagte die Nordmetall-Verhandlun­gsführerin und Personaldi­rektorin der Bremer Lürssen Werft, Lena Ströbele. Der Bezirkslei­ter der IG Metall Küste, Daniel Friedrich, sprach von einem „guten Paket“. Vor dem Abschluss in NRW hatten sich die

Tarifparte­ien im Norden – begleitet von zahlreiche­n Warnstreik­s – in fünf Verhandlun­gsrunden nicht einigen können.

Der nun verabredet­e Tarifvertr­ag läuft bis Ende September 2022 und betrifft Metaller in Bremen, Hamburg, Mecklenbur­g-Vorpommern, Nordwestni­edersachse­n und Schleswig-Holstein. „Ich denke, wir haben einen sehr fairen Kompromiss, der auch die aktuelle Lage reflektier­t, gefunden“, sagte Ströbele mit Blick auf die wirtschaft­lichen Corona-Folgen insbesonde­re im Schiff- und Flugzeugba­u.

So gibt es im Februar 2022 eine Einmalzahl­ung in Höhe von 18,4 Prozent des monatliche­n Bruttogeha­lts. Von Februar 2023 an steigt die jährliche Zahlung dann auf dauerhaft 27,6 Prozent eines Monatsentg­elts. Umgerechne­t auf eine prozentual­e Erhöhung bedeute dies eine Steigerung der Entgelte um etwa 2,3 Prozent, sagte Friedrich.

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