Reiche Blüte reicht nicht aus
Spätfröste und nasses Wetter gefährden frühblühende Gehölze
Jedes Jahr ist in vielen Gärten die Enttäuschung groß, wenn sich nach reichlicher Blüte kein Obst entwickelt. Dies kann verschiedene Gründe haben. Bei früh blühenden Gehölzen, wie Stachelbeeren, Johannisbeeren, Pflaumen und einigen Apfel- und Birnensorten, sorgen starke Nachtfröste während der Blütezeit oft für einen Totalausfall. Herrscht während der Blüte kaltes und nasses Wetter, kommt es zuweilen auch zu einer schlechten Befruchtung, da die Bienen dann nicht fliegen. Zeigen sich jedoch bei einer üppigen Blüte trotz frostfreien Wetters und reichlichen Bienenfluges an manchen Obstgehölzen keine Früchte, ist der Grund in mangelnden Pollenträgern zu suchen.
Viele Obstgehölze sind nämlich mit sich selbst unfruchtbar und benötigen somit eine andere Sorte als Pollenträger. Fehlt dieser, blühen die Bäume zwar reichlich, tragen aber keine Früchte. Dieses ist in Kleingartengebieten und Hausgärten kaum zu befürchten, da meist in den Nachbargärten auch Obstgehölze wachsen und die Bienen die Pollen bis zu 100 Meter verbreiten.
In abgelegenen Gärten, aber auch bei Neuanpflanzungen, sollte auf die Verträglichkeitsund Bestäubungsverhältnisse der Sorten geachtet werden. Besonders wichtig ist dies bei Apfel-, Birnen- und Süßkirschsorten. So pflanzt man in der Regel eine Hauptsorte und dazu einen Pollen spendenden Baum, der natürlich auch zur selben Zeit blühen muss wie die Hauptsorte. Zu beachten ist, dass es bei Äpfeln auch Sorten gibt, die als Pollenspender ungeeignet sind, wie z.B. Boskop, Gravensteiner oder Jonagold. In diesem Fall ist meist eine Anpflanzung von drei und mehr Sorten erforderlich.
Da der Platzbedarf in klei
Blühen allein reicht nicht aus. Viele Obstbäume sind mit sich selbst unfruchtbar und benötigen daher einen Pollenspender.
neren Gärten für mehrere Bäume in der Regel nicht da ist, bietet sich als elegante Lösung an, Mehrfachveredelungen zu pflanzen. Bei diesen Bäumen sind verschiedene Sorten auf ein und denselben Stamm veredelt; eine Anpflanzung empfiehlt sich bei Süßkirschen und Äpfeln. Fehlt bei Süßkirschen ein Pollenspender, ist es auch möglich, in der Nähe kleiner bleibende Vogelkirschen zu pflanzen, die zahlreich blühen, sich zudem als guter Befruchter auszeichnen und durch Schnitt klein zu halten sind.
Als sofortige Notlösung bei mangelnden Pollenspendern bietet es sich an, zur Blütezeit der eigenen Obstgehölze Zweige mit geeigneten Pollenspendern
– aus Gärten von Nachbarn oder Bekannten – in mit Wasser gefüllten Flaschen in die Bäume zu hängen.
Wenig bekannt ist ebenso, dass auch Haselsträucher selbststeril sind und andere befruchtende Sorten benötigen. Da die Blütezeit je nach Sorte von Februar bis April variiert, ist es auch hier notwendig, Sorten mit zeitgleicher Blüte auszuwählen. Am besten pflanzt man deshalb drei bis vier Büsche, um Misserfolgen aus dem Weg zu gehen.
Am unproblematischsten sind in dieser Hinsicht Obstarten, die sich selbst befruchten; hierzu gehört alles Beerenobst, wie Brombeeren, Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren
und Stachelbeeren, und beim Baumobst Aprikose, Pfirsich, Pflaume, Zwetschge, Reneklode, Sauerkirsche und Walnuss.
Bei der Zusammenstellung eines Obstgartens kann deshalb nur empfohlen werden, die verschiedenen Arten und Sorten bei einem versierten Fachmann zu kaufen, der sich auch Zeit für eine gute Beratung nimmt und passende Exemplare zusammenstellt. So vermeidet man außerdem den ärgerlichen Umstand, dass sich Jahre nach der Anpflanzung herausstellt, dass passende Befruchtersorten fehlen und wieder Jahre vergehen, ehe geeignete Sorten herangewachsen sind und endlich Obst zu ernten ist.
Tauben sorgen in unserem Garten regelrecht für Schaden an Gartenpflanzen und nerven mit ihrem Lärm. Leider helfen Rabenattrappen nicht weiter. Was kann ich noch machen?
Wenn sehr viele Tauben im Garten vorkommen, ist erst einmal zu überprüfen, ob es in der näheren Umgebung Brutmöglichkeiten gibt. Das können leerstehende Häuser, Dachböden, Scheunen. etc sein. Vielleicht füttert auch jemand systematisch die Vögel.
Bei leerstehenden Gebäuden in der Nachbarschaft können auf Aufforderung des Bauamtes alle Einfluglöcher der Tauben zugemauert und Plastikstacheln an den übrig gebliebenen Sitzgelegenheiten der Tauben angebracht werden; die Kosten muss in aller Regel der Hauseigentümer tragen.
Ein Bejagen der Tauben im eigenen Garten ist natürlich nicht erlaubt. Wichtig ist, dass man es den Tauben so ungemütlich wie möglich macht. Nur wenn sie ständig Stress haben bleiben sie auch weg. Eine Möglichkeit ist es, wie bei Fischreihern erfolgreich, einen beweglichen Wasserstrahl an einen Bewegungsmelder zu koppeln. Dieses Prinzip wird auch bei den elektronischen Vogelscheuchen angewendet, die erfolgreich im Obst- und Weinbau angewendet werden. Hierbei wird täuschend echt die Rufe von Greifvögeln imitiert. Gesteuert durch einen Bewegungsmelder lösen sie Vogelschreie aus und vertreiben Schwärme aus dem Garten. Die Geräte sind im Handel erhältlich.