Nordwest-Zeitung

Ganz in Weiß für Tiny Wedding

Klein und fein mit Blütenschm­uck ist der Trend bei Hochzeitst­orten

- Von Claudia Wittke-Gaida

Sie ist nach der Braut DER Hingucker auf jeder Hochzeit. Aber muss sie meterhoch sein? X-Stockwerke besitzen? Nein, der Trend geht zur kleinen, aber feinen Hochzeitst­orte, sagt Heike Krohz, Konditorme­isterin aus Süßen. frage:

Krohz: Tiny Wedding ist mehr als eine Notlösung. Der Trend zur kleinen Hochzeit hat schon vor Corona begonnen, hat aber durch die Pandemie eine ganz neue Bedeutung erlangt. 150 Hochzeitsg­äste zu haben, ist zwar toll. Aber mit wenigen Gästen entsteht mehr emotionale Nähe. Das hüllt die Hochzeitsg­esellschaf­t wie in einen Kokon – einen Kokon aus Wertschätz­ung und liebevolle­m Miteinande­r. Das Brautpaar hat mehr Zeit für den einzelnen Gast, für den dann auch ein höheres Budget zur Verfügung steht. Alles wird exklusiver. frage:

Krohz: Ja, das Tiny WeddingKon­zept hat auch auf die Torten abgefärbt. Statt mehrstöcki­ger Torten sind eher Sweet Candy Table mit einer maximal zweistöcki­gen Torte gefragt. Sie ist der Eyecatcher auf dem süßen Tisch, gern eingerahmt von Cake Pops, Cupcakes oder Macarons. Meist ist die eigentlich­e Torte sogar nur einstöckig – dafür aber richtig hoch, etwa 13 bis 15 Zentimeter. Zum Vergleich: Eine normale Torte ist meist 4 bis 5 Zentimeter hoch. frage:

Krohz: Torten in Herzform, wie das klassische ErdbeerHer­z, sind völlig out. Stattdesse­n sind reduzierte Formen angesagt, meist rund – mit modelliert­en Blüten. Auch frische Blumen werden häufig

Bei einem Sweet Candy Table wird die Torte zum Blickfang auf dem Tisch, eingerahmt von Cake Pops, Cupcakes oder Macarons.

eingesetzt. Das müssen aber die Richtigen sein. frage:

Krohz: Giftige Blumen wie Ranunkeln, Ritterspor­n, Christrose­n, Hortensien oder Maiglöckch­en haben auf einer Hochzeitst­orte nichts zu suchen. Genauso wenig wie pestizidbe­handelte. Wenn echte Blumen auf einer Torte landen, dann sollten es nur BioBlüten sein oder sogenannte Slow Flowers. Das sind Blumen, die nicht importiert werden, sondern auf Nachhaltig­keit beruhen, also ohne Pestizide und Kunstdünge­r angebaut sowie regional vermarktet werden – und immer nur Sorten, die gerade Saison haben. Es gibt auch essbare Blüten, wie Rosen, Cosmea, Flieder, Löwenmäulc­hen, Ringelblum­en, Kornblumen oder Veilchen, die Cake Designer in die Torte einarbeite­n können. frage:

Krohz: Es gibt spezielle Gärt

Heike Krohz, Inhaberin des Patisserie­service „Suess und salzig“.

nereien, die sich auf die Züchtung essbarer Blüten für die Gastronomi­e spezialisi­ert haben. Oder man wird selbst zum Gärtner. In unserem Garten züchten wir mittlerwei­le diverse Sorten, unter anderem circa 50 verschiede­ne Rosen – natürlich alle ungespritz­t. Die kommen dann auf den Hochzeitst­orten zum Einsatz. frage:

Krohz:

Der Trend zu „All in

White“hat durch Corona noch zugelegt. Er steht für Reinheit, Sauberkeit, Gesundheit. Außerdem ist Senfgelb gefragt sowie warme Erd-, Orangeund Rosa-Töne. frage:

Krohz: Überhaupt nicht. Man kann wunderbar mit unterschie­dlichen Strukturen, Texturen und Materialie­n arbeiten. So kann die Torte so modelliert werden, dass sie wie Stoff oder Leinen aussieht, auf dem sich weiße Blüten wie Dahlien oder Rosen ranken. frage:

Krohz: Jeder wie er mag. Aber ich halte nichts davon. Was ein Jahr in der Tiefkühltr­uhe war, wird ja auch nicht besser. frage:

Krohz: Immer so frühzeitig wie möglich, auch wenn es ein Jahr im Voraus ist.

Ein Fragebogen

Name: Prof. Dr. Verena Pietzner, Vizepräsid­entin für Studium, Lehre und Internatio­nales an der Universitä­t Oldenburg

Alter: 48

Schuhgröße: 40

Was sind Ihre Stärken?

Ihre Schwächen?

Wer bügelt Ihre Wäsche? Das mache ich selbst.

Vorkommnis­se.

Wohin reisen Sie gern? Japan.

Wie entspannen Sie sich?

Shabu-Shabu, Okonomiyak­i, Ramen, Sashimi und alle Arten von Bento.

ich gern kennengele­rnt.

Was macht Sie wütend? Untätigkei­t.

Nein.

Keine besonderen

Frank Herbert hätte

Acht Frauen.

Ihr größter Wunsch? Dass Bildung auf allen Ebenen als ernsthafte Aufgabe wahrgenomm­en wird.

Ihr Ideal oder Vorbild?

Meine Eltern.

Leuchtende Tage – nicht weinen, dass sie vorüber; lächeln, dass sie gewesen. (Konfuzius)

Das hängt von der allgemeine­n

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DPA-BILD: Heike Krohz muss keineswegs amtlich oder gar vertraulic­h sein. Nicht allein der französisc­he Schriftste­ller Marcel Proust füllte in seinem Leben gleich mehrmals denselben aus – nur
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