Chefs mit geringerem Burnout-Risiko
Menschen in Führungspositionen haben mehr Kontrolle über Gestaltung ihrer Aufgaben
Wer für seine Doktorarbeit ein Stipendium bekommt, muss dafür Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge zahlen. Die Beitragsberechnung erfolgt in der Regel auf Basis des Gesamtbetrags des Stipendiums. Ausgeklammert werden können nur Teile des Stipendiums, für die es eine rechtliche Zweckbindung gibt. Das zeigt ein Urteil des Landessozialgerichts Niedersachsen-Bremen (Az.: L 16 KR 333/17), auf das der Deutsche Anwaltverein (DAV) verweist.
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Hamburg – Top-Manager sind laut einer Studie der Hamburger Kühne Logistics University (KLU) weniger von Burnout bedroht als ihr untergebenes Führungspersonal. „Unsere Untersuchung zeigt: Je höher in der Hierarchie eine Führungskraft steht, desto weniger gefährdet ist sie, einen Burnout zu erleiden“, erklärte Jennifer Korman, die mit Prof. Niels Van Quaquebeke und Prof. Christian Tröster den Zusammenhang zwischen der Position in der Unternehmenshierarchie und der Gefahr eines Burnouts untersucht hat.
Ein Grund sei, dass Menschen in Führungspositionen mehr Kontrolle etwa über die Gestaltung der eigenen Aufgaben oder über die Menschen hätten, mit denen sie zusammenarbeiten.
Nicht alle Menschen in einem Betrieb sind dem Stress gleich stark ausgesetzt.
„Dieses Gefühl, die Dinge im Griff zu haben, schützt vor mentalen Belastungen wie Stress, Angst oder (...) auch Burnout“, sagte Van Quaquebeke.
Die Befragung
Die Wissenschaftler befragten nach eigenen Angaben in zwei Runden einmal 580 und
einmal 154 Managerinnen und Manager, dabei zählten jeweils etwa zehn Prozent zum absoluten Spitzenpersonal. Außerdem wurde jeweils eine den Führungskräften nahe stehende Person befragt. In 77 Prozent seien dies der Partner oder die Partnerin gewesen, danach folgten in großem Abstand Freunde, Kollegen und Verwandte.
Bei der Studie konzentrierten sich die Forscher auf die Faktoren „Machtgefühl“, also die Möglichkeit der Einflussnahme, und „Selbstwirksamkeit“, also das Gefühl, die Aufgaben im Arbeitsumfeld aufgrund eigener Kompetenzen erfolgreich meistern zu können. „Es zeigte sich, dass sowohl das eigene Machtgefühl als auch die Selbstwirksamkeit unabhängig voneinander und in gleichem Ausmaß den Zusammenhang von Hierarchielevel und Burnout erklären“, sagte Korman. Beide Faktoren erwiesen sich auch als notwendige Voraussetzungen, damit Burnout seltener auftrete.
Die KLU wies darauf hin, dass die Stichprobe nicht repräsentativ sei und auch nicht mit repräsentativen Erhebungen in der Gesamtbevölkerung verglichen werden sollte. Es sei aber festzustellen, dass
Burnouts in höheren Hierachieebenen weniger würden. Auch hätten vorherige Studien bereits gezeigt, dass Manager weniger Stress und Angst empfänden als normale Arbeitnehmer.
Konsequenzen?
„Natürlich können Unternehmen nicht einfach alle Führungskräfte ins höhere Management befördern, um sie vor Burnout zu schützen“, sagte Van Quaquebeke. Aber die Verbesserung des abstrakten Denkens von Führungskräften im mittleren Management, also das große Ganze im Blick zu haben, verbessere schon das Kontrollerleben und schütze so vor Burnout. Hilfreich seien auch eine positive Fehlerkultur, ResilienzTrainings und Vorbilder im eigenen Unternehmen.