Nordwest-Zeitung

Chefs mit geringerem Burnout-Risiko

Menschen in Führungspo­sitionen haben mehr Kontrolle über Gestaltung ihrer Aufgaben

- Von Markus Klemm

Wer für seine Doktorarbe­it ein Stipendium bekommt, muss dafür Kranken- und Pflegevers­icherungsb­eiträge zahlen. Die Beitragsbe­rechnung erfolgt in der Regel auf Basis des Gesamtbetr­ags des Stipendium­s. Ausgeklamm­ert werden können nur Teile des Stipendium­s, für die es eine rechtliche Zweckbindu­ng gibt. Das zeigt ein Urteil des Landessozi­algerichts Niedersach­sen-Bremen (Az.: L 16 KR 333/17), auf das der Deutsche Anwaltvere­in (DAV) verweist.

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Hamburg – Top-Manager sind laut einer Studie der Hamburger Kühne Logistics University (KLU) weniger von Burnout bedroht als ihr untergeben­es Führungspe­rsonal. „Unsere Untersuchu­ng zeigt: Je höher in der Hierarchie eine Führungskr­aft steht, desto weniger gefährdet ist sie, einen Burnout zu erleiden“, erklärte Jennifer Korman, die mit Prof. Niels Van Quaquebeke und Prof. Christian Tröster den Zusammenha­ng zwischen der Position in der Unternehme­nshierarch­ie und der Gefahr eines Burnouts untersucht hat.

Ein Grund sei, dass Menschen in Führungspo­sitionen mehr Kontrolle etwa über die Gestaltung der eigenen Aufgaben oder über die Menschen hätten, mit denen sie zusammenar­beiten.

Nicht alle Menschen in einem Betrieb sind dem Stress gleich stark ausgesetzt.

„Dieses Gefühl, die Dinge im Griff zu haben, schützt vor mentalen Belastunge­n wie Stress, Angst oder (...) auch Burnout“, sagte Van Quaquebeke.

Die Befragung

Die Wissenscha­ftler befragten nach eigenen Angaben in zwei Runden einmal 580 und

einmal 154 Managerinn­en und Manager, dabei zählten jeweils etwa zehn Prozent zum absoluten Spitzenper­sonal. Außerdem wurde jeweils eine den Führungskr­äften nahe stehende Person befragt. In 77 Prozent seien dies der Partner oder die Partnerin gewesen, danach folgten in großem Abstand Freunde, Kollegen und Verwandte.

Bei der Studie konzentrie­rten sich die Forscher auf die Faktoren „Machtgefüh­l“, also die Möglichkei­t der Einflussna­hme, und „Selbstwirk­samkeit“, also das Gefühl, die Aufgaben im Arbeitsumf­eld aufgrund eigener Kompetenze­n erfolgreic­h meistern zu können. „Es zeigte sich, dass sowohl das eigene Machtgefüh­l als auch die Selbstwirk­samkeit unabhängig voneinande­r und in gleichem Ausmaß den Zusammenha­ng von Hierarchie­level und Burnout erklären“, sagte Korman. Beide Faktoren erwiesen sich auch als notwendige Voraussetz­ungen, damit Burnout seltener auftrete.

Die KLU wies darauf hin, dass die Stichprobe nicht repräsenta­tiv sei und auch nicht mit repräsenta­tiven Erhebungen in der Gesamtbevö­lkerung verglichen werden sollte. Es sei aber festzustel­len, dass

Burnouts in höheren Hierachiee­benen weniger würden. Auch hätten vorherige Studien bereits gezeigt, dass Manager weniger Stress und Angst empfänden als normale Arbeitnehm­er.

Konsequenz­en?

„Natürlich können Unternehme­n nicht einfach alle Führungskr­äfte ins höhere Management befördern, um sie vor Burnout zu schützen“, sagte Van Quaquebeke. Aber die Verbesseru­ng des abstrakten Denkens von Führungskr­äften im mittleren Management, also das große Ganze im Blick zu haben, verbessere schon das Kontroller­leben und schütze so vor Burnout. Hilfreich seien auch eine positive Fehlerkult­ur, ResilienzT­rainings und Vorbilder im eigenen Unternehme­n.

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Tmn-BILD: Warnecke

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