Nordwest-Zeitung

Laschet ist Kanzlerkan­didat: Leser reagieren skeptisch

Markus Söder verzichtet – Reaktionen aus dem Nordwesten

- Von Hermann Gröblingho­ff Und Nils Coordes

Berlin/München/Im Nordwesten – Armin Laschet ist der Kanzlerkan­didat der Union. Nachdem der CDU-Vorstand in der Nacht zum Dienstag mit 31 von 46 stimmberec­htigten Vorstandsm­itgliedern (9 stimmten für Söder, 6 enthielten sich) für den eigenen Parteivors­itzenden plädierte, hat Laschets Konkurrent, CSUChef Markus Söder, seinen Verzicht bekundet. „Die Würfel sind gefallen, Armin Laschet wird Kanzlerkan­didat der Union“, sagte der bayerische Ministerpr­äsident am Dienstag in München. Wir haben nachgefrag­t: Was sagen Sie zur Wahl von Laschet?

Die Leser

Die „Frage des Tages“auf NWZonline ergab am Dienstag ein eindeutige­s Stimmungsb­ild: Nur neun Prozent halten Laschet für eine gute Wahl. Für Söder sprachen sich dagegen 82 Prozent aus (Enthaltung­en: neun Prozent). An der Umfrage nahmen bis zum Abend

rund 550 Personen teil. Bei der gleichen Frage vor einer Woche sah das Ganze ähnlich aus: Nur elf Prozent waren für Laschet, 79 Prozent für Söder.

Politiker der Region

Hier sind die Meinungen unterschie­dlich. Christoph Baak, Vorsitzend­er des CDUKreisve­rbands OldenburgS­tadt, sagte: „Es ist nach wie vor so, dass ich Söder bevorzugt hätte. Jetzt muss ich versuchen, meine Partei zusammenzu­halten, nachdem die Mitglieder­meinungen dreimal ignoriert wurden. Laschet muss nun beweisen, dass er in der Lage ist, die Union wieder zusammenzu­führen.“Jens

Nacke, CDU-Kreisvorsi­tzender im Ammerland und Landtagsab­geordneter, sagte unserer Zeitung zum Machtkampf Laschet/Söder: „Diese Auseinande­rsetzung wird so schnell keiner vergessen.“Die Union werde sich im Wahlkampf deutlich von ihren Wettbewerb­ern absetzen.

Landes-Politiker

Ein Lob für Laschet hat dessen Parteifreu­nd Bernd Althusmann, Wirtschaft­sminister in Niedersach­sen, parat: „Armin Laschet ist ein kluger, abwägender Kandidat, den ich sehr schätze. Er kann die Gesellscha­ft zusammenbi­nden und zusammenha­lten, aber auch die Erneuerung einleiten.“Skeptisch sieht dagegen Laura Hopmann (31), Landtagsab­geordnete aus Hildesheim und eine der Jüngsten im CDUBundesv­orstand, Laschets Wahl. Sie habe für Söder gestimmt. So hätten es sich die Bürger vor Ort gewünscht.

CDU-Vize Silvia Breher

„Gut, dass wir endlich einen gemeinsame­n Kandidaten haben“, sagte die CDU-Vizevorsit­zende Silvia Breher aus Lindern (Kreis Cloppenbur­g), die sich im Vorfeld für Laschet ausgesproc­hen hatte. Es gebe zwar auch enttäuscht­e Erwartunge­n und Sorgen in der Partei, „aber das hilft nun alles nichts“. Die Vorsitzend­e des CDU-Landesverb­andes Oldenburg zeigte sich zuversicht­lich, dass es gelingt, geschlosse­n in die Wahl zu gehen. „Die Erwartunge­n der Bürger sind hoch; jetzt fängt es erst an.“

■ Die Kanzlerkan­didaten von Union, SPD und Grünen stehen fest. Lesen Sie dazu eine Analyse auf

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Dpa-BILD: Kappeler Auf dem Weg ins Kanzleramt? CDU-Chef Armin Laschet tritt für die Union als Kandidat an.

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