Viele Studentenwohnungen in Oldenburg stehen leer
Junge Erwachsene zieht es zurück zur Familie – Aber nicht überall freie Zimmer
Im Nordwesten – Der pandemiebedingte Ausfall von Seminaren und Vorlesungen an den Hochschulen hat Folgen für den Wohnungsmarkt im Nordwesten. Viele Studentenwohnungen stehen aktuell leer. Dieser Trend macht sich vor allem in Oldenburg und Emden bemerkbar, sagt Franziska Puczich, Sprecherin des
Studentenwerks Oldenburg.
Weil die Kurse aktuell fast ausschließlich online angeboten werden, entfällt für junge Menschen der Grund, ein Zimmer in Uni-Nähe zu mieten. „Natürlich nutzen viele Studierende die Möglichkeit, zu Hause bei der Familie zu wohnen“, bestätigt auch Claudia Puzik vom Osnabrücker Studentenwerk, das zuständig ist für die Uni Vechta. Sie möchte jedoch nicht von einem Trend sprechen. In Vechta stünden zum 1. Mai lediglich vier der angebotenen 146 Wohnplätze leer. Auch an den Hochschulstandorten Elsfleth und Wilhelmshaven gibt es keinen Mietermangel. In Wilhelmshaven scheint die Begründung klar: Dort werden die Wohnungen überwiegend an international Studierende vermietet, die für mehrere Semester eingeschrieben sind.
Die Nachfrage auf dem
Wohnungsmarkt hat sich nicht nur bei den Studentenwerken verändert. 600 Zimmer in von der Oldenburger Bau- und Wohngesellschaft GSG betreuten Wohngemeinschaften sind zurzeit frei. Das gilt speziell für Wohnungen, die jenseits der Neun-EuroGrenze für den Quadratmeter liegen. Jens Freymuth, Leiter Marketing/Vertrieb bei der GSG, spürt deutlich einen nachlassenden Druck auf dem
Wohnungsmarkt. Lange war dieser gerade in Oldenburg überhitzt. Viele, die eine Single-Wohnung in der Universitätsstadt suchten, mussten lange warten. Jetzt suchen Vermieter teilweise sogar Mieter.
Ab Herbst könnte sich die Gemengelage in Oldenburg aber wieder ändern: Für das Wintersemester lägen bereits viele Anfragen von jungen Leuten vor, sagt Puczich vom Studentenwerk.