Neue Funktionen für Corona-Warn-App
„Check-in“soll Kontaktverfolgung verbessern – Download ab diesem Mittwoch möglich
Berlin – Die offizielle CoronaWarn-App wird mit einer neuen Funktion ausgebaut. So wird die neueste Version 2.0 der Smartphone-App, die an diesem Mittwoch zum Download bereitstehen soll, um eine Check-in-Funktion erweitert. Damit sollen vor allem risikoreiche Begegnungen von Menschen in Innenräumen besser erfasst werden. In künftigen Versionen soll – noch vor Beginn der Sommerferien – auch ein digitales Impfzertifikat angezeigt werden können. Außerdem sollen Ergebnisse von Schnelltests abgerufen werden können.
Neue Erkenntnisse
Mit der neuen Check-inFunktion in Version 2.0 reagieren die App-Macher auf neue Erkenntnisse: Bislang registriert die App nur Personen, die sich für längere Zeit in einem Abstand von zwei Metern oder weniger befunden haben, als Risikokontakte. Untersuchungen hatten aber ergeben, dass dies nicht ausreicht. In geschlossenen Räumen wie Geschäften, Gaststätten oder Gotteshäusern verbreiten sich die Aerosole auch über größere Entfernungen hinweg. Außerdem sind Luftpartikel, die von Infizierten ausgeatmet wurden, auch eine Zeit lang in gefährlicher Konzentration vorhanden, wenn die Person bereits den Raum verlassen hat. Diese Erkenntnisse werden nun in der neuen AppVersion berücksichtigt.
Für die Erkennung von „Clustern“in Räumen können sich die Anwender durch das Einscannen eines QR-Codes einchecken, ähnlich wie bei der privaten Luca-App. Über die App kann man diese Klötzchengrafik auch erstellen, wenn man selbst eine Veranstaltung anbieten möchte. Dabei
Die erfolgreichste Anwendung zur digitalen Kontaktverfolgung in Europa: die offizielle Corona-Warn-App des Bundes
werden Ort, Dauer sowie Typ der Veranstaltung erfasst, nicht aber Namen und Telefonnummern der Besucher.
Im Gegensatz zur Luca-App werden die Kontakte also nur anonymisiert registriert. Dieses Verfahren hatten Google und Apple vorgeschrieben, wenn man ihre BluetoothSchnittstellen nutzen möchte.
Zahlreiche Warnungen
Obwohl die deutsche Corona-Warn-App mit 27 Millionen Downloads die erfolgreichste Anwendung zur digitalen Kontaktverfolgung in Europa ist, wird die Wirksamkeit der App immer wieder infrage gestellt. Dieser Eindruck wird durch aktuelle Zahlen aus Kreisen der Bundesregierung widerlegt. Allein in den vergangenen vier Wochen haben demnach 79 000 Anwender ihre Kontakte über ein positives Testergebnis gewarnt. Eine Positivmeldung löse im Durchschnitt Warnungen an sechs andere Personen aus. Vier von fünf Menschen, die eine rote Warnmeldung in der App erhalten, absolvieren daraufhin einen Test. Bei sieben Prozent werde eine Corona-Infektion nachgewiesen.
Knapp 5000 Covid-19-Fälle auf Intensivstationen:
Die Zahl der Schwerkranken mit Covid-19 auf deutschen Intensivstationen nähert sich der Marke von 5000. In den Kliniken bundesweit werden nun 4966 solcher Fälle behandelt, das sind 34 mehr als am Vortag, wie aus dem Tagesreport des Robert Koch-Instituts mit Daten des Divi-Intensivregisters vom Dienstag hervorgeht. So hoch war die Auslastung zuletzt Mitte Januar. Einer der wissenschaftlichen Leiter des Divi, Christian Karagiannidis, zeigte sich sehr beunruhigt durch die „enorme Belastung“für Ärzte und Pflegekräfte. Nur ein Drittel der Intensivstationen könne noch „einfach so“Patienten aufnehmen.
Bundesweit jeder Fünfte gegen Covid-19 geimpft:
20,2 Prozent der Bevölkerung sind mindestens einmal gegen Covid-19 geimpft worden. Das geht aus dem Impfquotenmonitoring des Robert Koch-Instituts vom Dienstagmorgen hervor. Demnach wurden etwa 16,8 Millionen Menschen einmal geimpft, weitere rund 5,6 Millionen haben den vollen Impfschutz bekommen. Innerhalb eines Tages wurden 381 095 weitere Impfungen verabreicht.
EU-Behörde gibt erneut grünes Licht für J&J-Impfstoff:
Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) hat nach einer erneuten Überprüfung grünes Licht für den Covid-19-Impfstoff des US-Herstellers Johnson & Johnson gegeben. Jedoch könne er tatsächlich in sehr seltenen Fällen Blutgerinnsel auslösen, teilte die EMA am Dienstag mit. Sie hält aber daran fest, dass die Vorzüge, Covid-19 zu verhindern, höher zu bewerten seien als Risiken von Nebenwirkungen. Das Präparat soll auch in Deutschland eingesetzt werden.