Kurz vor Schluss flattern die Nerven
Baskets siegen trotz vier verworfener Freiwürfe – BBL im Terminchaos
Oldenburg – Wenn es kurz vor Schluss noch einmal eng wird, liegen oft die Nerven blank. In der Basketball-Bundesliga (BBL) häuft sich dieses Phänomen derzeit: Zum Einen war das bei einigen Spielern der EWE Baskets Oldenburg in den turbulenten Schlusssekunden beim hauchdünnen 100:99Sieg gegen Brose Bamberg am Montagabend zu beobachten. Zum Anderen kämpft die Liga nach der 14-tägigen Quarantäne für die BG Göttingen mit dem engen Terminplan bis zum Hauptrunden-Ende.
Kuriose Quoten
80 Sekunden vor Schluss lag Oldenburg am Montag neun Punkte vorn – doch dann folgte plötzlich Aussetzer auf Aussetzer. Ballverluste von Tomislav Gabric und Phil Pressey ließen Bamberg auf 96:98 herankommen. Zwei Freiwürfe von Pressey konterte ein in der Schlussphase bärenstarker Bennet Hundt mit
Verwarf in den Schlusssekunden zwei Freiwürfe: Oldenburgs Rickey Paulding beim Sieg gegen Bamberg
einem weiteren Dreier zum 99:100 – noch 16 Sekunden. Und nun wird es erst kurios: Rickey Paulding vergibt mit noch sechs Sekunden auf der Uhr beide (!) Freiwürfe, die zumindest eine Dreipunkt-Führung ermöglicht hätten. Dann holt Gabric den Rebound, wird gefoult – und vergibt ebenfalls beide (!!) Freiwürfe. Doch die Bamberger konnten den Ball dann auch nicht mehr im Korb der Oldenburger unterbringen. Der Sieg blieb bei den Baskets – allen voran dank der starken Dreierquote.
Und auch die wurde zum Kuriosum: 17 von 29 macht eine Dreierquote von 58,6 Prozent. Durch die vier verworfenen Freiwürfe hatten die Baskets dagegen eine Freiwurfquote von nur 54,2 Prozent (13 von 24). Ein Spiel mit Seltenheitswert... Immerhin: Neben dem Sieg sammelte Paulding als erster Basketballer überhaupt seit der Datenerfassung im Jahr 1998 den 1000. verwandelten Dreier in der Bundesliga. Auch der zweitplatzierte in der ewigen Liste trug übrigens am Montag zum Oldenburger Sieg bei: Philipp Schwethelm traf drei von vier Würfen von draußen und hat nun 670 verwandelte Dreipunktwürfe.
Zeit-Not vor den Playoffs
Auch in der Bundesliga wird es kurz vor Schluss noch einmal ganz eng. Da die BG Göttingen wohl noch bis Ende April in Quarantäne ist, fallen deren Spiele gegen Bamberg (diesen Sonntag) und Oldenburg (nächsten Donnerstag) wohl erstmal aus. Der letzte Hauptrundenspieltag ist für den 9. Mai vorgesehen – dass die Göttinger bis dahin noch ihre fünf verbleibenden Spiele absolvieren, ist fast utopisch. Besonders ärgerlich ist das, weil die Göttinger auf Platz neun noch Restchancen auf das Erreichen der Playoffs haben. Deren Modus steht derweil noch immer nicht fest, die BBL will ihn bald bekanntgeben. Und die muss ja auch noch einen neuen Termin für das am Wochenende ausgefallene Pokalturnier finden...