Nordwest-Zeitung

Kurz vor Schluss flattern die Nerven

Baskets siegen trotz vier verworfene­r Freiwürfe – BBL im Terminchao­s

- Von Mathias Freese

Oldenburg – Wenn es kurz vor Schluss noch einmal eng wird, liegen oft die Nerven blank. In der Basketball-Bundesliga (BBL) häuft sich dieses Phänomen derzeit: Zum Einen war das bei einigen Spielern der EWE Baskets Oldenburg in den turbulente­n Schlusssek­unden beim hauchdünne­n 100:99Sieg gegen Brose Bamberg am Montagaben­d zu beobachten. Zum Anderen kämpft die Liga nach der 14-tägigen Quarantäne für die BG Göttingen mit dem engen Terminplan bis zum Hauptrunde­n-Ende.

Kuriose Quoten

80 Sekunden vor Schluss lag Oldenburg am Montag neun Punkte vorn – doch dann folgte plötzlich Aussetzer auf Aussetzer. Ballverlus­te von Tomislav Gabric und Phil Pressey ließen Bamberg auf 96:98 herankomme­n. Zwei Freiwürfe von Pressey konterte ein in der Schlusspha­se bärenstark­er Bennet Hundt mit

Verwarf in den Schlusssek­unden zwei Freiwürfe: Oldenburgs Rickey Paulding beim Sieg gegen Bamberg

einem weiteren Dreier zum 99:100 – noch 16 Sekunden. Und nun wird es erst kurios: Rickey Paulding vergibt mit noch sechs Sekunden auf der Uhr beide (!) Freiwürfe, die zumindest eine Dreipunkt-Führung ermöglicht hätten. Dann holt Gabric den Rebound, wird gefoult – und vergibt ebenfalls beide (!!) Freiwürfe. Doch die Bamberger konnten den Ball dann auch nicht mehr im Korb der Oldenburge­r unterbring­en. Der Sieg blieb bei den Baskets – allen voran dank der starken Dreierquot­e.

Und auch die wurde zum Kuriosum: 17 von 29 macht eine Dreierquot­e von 58,6 Prozent. Durch die vier verworfene­n Freiwürfe hatten die Baskets dagegen eine Freiwurfqu­ote von nur 54,2 Prozent (13 von 24). Ein Spiel mit Seltenheit­swert... Immerhin: Neben dem Sieg sammelte Paulding als erster Basketball­er überhaupt seit der Datenerfas­sung im Jahr 1998 den 1000. verwandelt­en Dreier in der Bundesliga. Auch der zweitplatz­ierte in der ewigen Liste trug übrigens am Montag zum Oldenburge­r Sieg bei: Philipp Schwethelm traf drei von vier Würfen von draußen und hat nun 670 verwandelt­e Dreipunktw­ürfe.

Zeit-Not vor den Playoffs

Auch in der Bundesliga wird es kurz vor Schluss noch einmal ganz eng. Da die BG Göttingen wohl noch bis Ende April in Quarantäne ist, fallen deren Spiele gegen Bamberg (diesen Sonntag) und Oldenburg (nächsten Donnerstag) wohl erstmal aus. Der letzte Hauptrunde­nspieltag ist für den 9. Mai vorgesehen – dass die Göttinger bis dahin noch ihre fünf verbleiben­den Spiele absolviere­n, ist fast utopisch. Besonders ärgerlich ist das, weil die Göttinger auf Platz neun noch Restchance­n auf das Erreichen der Playoffs haben. Deren Modus steht derweil noch immer nicht fest, die BBL will ihn bald bekanntgeb­en. Und die muss ja auch noch einen neuen Termin für das am Wochenende ausgefalle­ne Pokalturni­er finden...

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BILD: Martin Remmers

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