Innenstädte brauchen Ideen
Marketing-Verband fordert neue Ansätze für Zeit nach der Pandemie
Evotec 34,34 Deutsche Wohnen 45,88 Eckert & Ziegler 76,45 Siltronic Nam 140,65 Alstria Office Reit 14,56 Tag Immobilien 26,34 Jenoptik 25,64 Leg Immobilien 119,60 Vonovia Se 57,24 Compugroup Medic 74,95 + 2,11% + 1,64% + 1,33% + 1,22% + 1,11% + 1,04% + 1,02% + 0,84% + 0,60% + 0,60%
Berlin – Die Zukunft der Innenstädte darf sich aus Sicht der Bundesvereinigung Cityund Stadtmarketing (BCSD) nicht an vergangenen Konzepten ausrichten. „Es geht nicht darum, die Innenstadt aus dem Jahre 2010 wieder herzustellen, es geht auch nicht darum, die City von 2020 zu retten“, sagte Geschäftsführer Jürgen Block auf Anfrage. „Es geht vielmehr darum, die Stadt von 2025/30 zu gestalten.“Der Handel als einst dominierende Funktion verliere schon länger an Bedeutung.
■
Einige Beispiele
„Damit wieder Leben in unsere Innenstädte einkehrt, brauchen wir Anlässe für Begegnungen, attraktive Freizeitangebote, die Möglichkeit, Kultur zu erleben und Gemeinschaft zu spüren“, sagte Block vor einer digitalen Tagung des Stadtmarketing-Verbands BCSD am Dienstag, auf der entsprechende Konzepte diskutiert werden sollten.
Als ein Beispiel nannte Block die Stadt Bochum, die mit einem Zehn-Punkte-Plan für die Zeit nach der Pandemie Handel, Gastronomie und Mobilität im Zentrum stärken will. Dort entstehe auch das „Haus des Wissens“im alten Postgebäude im Stadtzentrum, in dem neben GastroAngeboten auch eine Bibliothek sowie Urban-GardeningProjekte entstehen sollen.
Auch das Bahnhofsviertel in Eindhoven zeige, wie „Arbeiten, Wohnen, Erholung und Freizeit gut verbunden werden können“, sagte Block.
■
Handel verändert sich
Über die Zukunft der Innenstädte wurde auch schon lange vor der Corona-Krise diskutiert. In Zeiten des OnlineHandels haben es stationäre
Geschäfte zunehmend schwer, Kunden in ihre Läden zu locken. Während der Umsatz im stationären Handel zwischen 2010 und 2020 laut Handelsverband Deutschland im Schnitt jedes Jahr um rund 1,7 Prozent zulegte, lag das Wachstum im Online-Handel bei durchschnittlich fast 13 Prozent im Jahr.
Klar ist: Städte leiden wirtschaftlich besonders stark unter der Corona-Krise. In ihnen stieg die Arbeitslosigkeit schneller und das Geschäftsklima verschlechterte sich stärker als andernorts, wie eine Untersuchung des Münchner Ifo-Instituts ergab. „Der soziale Konsum spielt in den Städten eine größere Rolle. Hier schlagen die Auswirkungen der Pandemie besonders ins Kontor“, sagte Ifo-Experte Andreas Peich.